Norbert Baas
Norbert Baas (* 29. April 1947 in Hamburg) ist ein deutscher Diplomat und war von 1995 bis 1998 Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Georgien, von 2007 bis 2009 Botschafter in Südkorea, und von Oktober 2009 bis Juli 2012 Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Indonesien, bei ASEAN und in Osttimor.[1] Zum 1. August 2012 trat er in den Ruhestand und lebt seitdem in Berlin.
Leben
BearbeitenNach einem Wechsel vom Studium Wirtschaftsingenieurwesen mit der Fachrichtung Maschinenbau zur Volkswirtschaftslehre folgten der Abschluss als Diplom-Volkswirt an der TU Berlin, ein Aufbaustudium Internationale Beziehungen an der School of Advanced International Studies der Johns Hopkins University in Bologna und am Europäischen Hochschulinstitut Florenz, das er mit einer Promotion zum Dr. phil. 1978 beendete.[2]
Nach dem Eintritt in den Auswärtigen Dienst 1978[3] folgten Verwendungen im Auswärtigen Amt in Bonn (KSZE-Referat), an der Ständigen Vertretung bei der OECD in Paris sowie an der Botschaft im Irak.[4]
Von 1987 bis 1991 war Baas Persönlicher Referent der Staatsminister im Auswärtigen Amt Jürgen W. Möllemann und Helmut Schäfer. Während dieser Zeit erfolgte 1989 auch die Teilnahme an einem Lehrgang am Royal College of Defence Studies in London. Anschließend folgte eine Versetzung an die deutsche Botschaft in der Sowjetunion (Politische Abteilung).[2]
Von 1995 bis 1998 war Baas Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Georgien.[5] Danach war er bis 2001 Leiter des Referats für Ostmitteleuropa, baltische Staaten, Norwegen, Island und Ostseerat im Auswärtigen Amt. Von 2001 bis 2003 war er dann Botschafter zur besonderen Verfügung im Auswärtigen Amt sowie Ko-Vorsitzender der deutsch-polnischen Regierungskommission für regionale Zusammenarbeit.
Von 2003 bis Juli 2006 war Baas Botschafter und Beauftragter für Russland, Zentralasien und Kaukasus des Auswärtigen Amtes (Politische Abteilung) und in dieser Funktion Koordinator der Gruppe der Freunde des VN-Generalsekretärs zu Georgien/Abchasien sowie von September 2006[3] bis September 2009 Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Korea. Im Jahr 2009 wurde er zum deutschen Botschafter in der Republik Indonesien, in Osttimor und bei ASEAN in Jakarta ernannt und hatte diese Funktion bis zu seiner Pensionierung 2012 inne.[6]
Im Oktober 2012 wurde er in den Aufsichtsrat der Swiss German University in Jakarta berufen,[7]. Von Juni 2013 bis Dezember 2017 war er Programmdirektor für Asien-Pazifik in der Internationalen Diplomatenausbildung der Akademie des Auswärtigen Dienstes. Er berät als Senior Advisor Bohnen Public Affairs Berlin.[8] Im Dezember 2013 wurde Norbert Baas zum Vorsitzenden des Freundeskreises Schloss Wiepersdorf – Bettina und Achim von Arnim-Museum e.V. gewählt.[9]
Norbert Baas ist seit 1992 verheiratet mit Annabel v. Arnim-Baas, Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde in Berlin. Sie haben zwei Kinder.
Literatur
Bearbeiten- Norbert Baas: Schwarzmeer-Kooperation. Herausforderungen an die Politik für ein „europäisches Meer“. In: Internationale Politik 9, September 2006, S. 118‑120.
- Dto.: ASEAN vor einem Integrationsschub, in: OAV German Asia Pacific Business Association, Wirtschaftshandbuch Asien-Pazifik 2013/2014, 58. Ausgabe, März 2014, Hamburg
- Dto.: Indonesien, in OAV, Wirtschaftshandbuch Asien-Pazifik 2013/2014
- Norbert Baas: Europe and Southeast Asia, Time for an Upgrade, in: Strategic Review, Jakarta, edition 9, July-September 2013, Volume 3, p. 140–154
- Norbert Baas: Vertrauen bilden, Stabilität schaffen – die Vereinten Nationen und der georgisch-abchasische Konflikt, in: Osteuropa 3/2006, 56. Jahrgang, Hrsg. Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde
- Dto. German Perceptions on the "War against Terrorism" in a Historical Perspective, in: NATO and the European Union, Edited by Hall Gardner, American University of Paris, May 2004
- Dto, Das Weimarer Dreieck von regionaler Kooperation zu europäischer Integration, in: Internationale Politik, November 1999, Nr. 11, 54. Jahr
- Dto. Erinnerungen an Indonesien, in: Wege nach und mit Indonesien, 16 Berichte und Reflexionen, Herausgegeben von Berthold Damshäuser und Michael Rottmann, Regiospectra Verlag Berlin 2015, ISBN 978-3-940132-69-7
- Norbert Baas und Friederike Frach (Hg): Die Blaue Blume in der DDR – Bezüge zur Romantik zwischen politischer Kontrolle und ästhetischem Eigensinn, 1. Auflage 2017, Quintus Verlag, ISBN 978-3-947215-04-1
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Grußworte. oOstwestfalen Meets, abgerufen am 28. November 2024.
- ↑ a b Baas Norbert Dr., Hübners Who is Who. Abgerufen am 7. Juni 2013.
- ↑ a b Dr. Norbert Baas, deutscher Botschafter in Seoul, KBS vom 19. Januar 2007.
- ↑ Interview with Dr. Norbert Baas, Germany’s new Ambassador to Indonesia (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven), germancentre.co.id (englisch).
- ↑ Germany ( vom 21. Februar 2014 im Internet Archive) auf der Website der Botschaft von Georgien. Abgerufen am 7. Juni 2013.
- ↑ 4. Neuer deutscher Botschafter wird in Jakarta willkommen geheißen (PDF; 734 kB). In: Hanns-Seidel-Stiftung, Quartalsbericht Indonesien, Quartal III/2012 S. 8
- ↑ Supervisory Board auf der Website der Swiss German University. Abgerufen am 7. Juni 2013.
- ↑ BOHNEN Public Affairs Team. In: BOHNEN Public Affairs. Abgerufen am 11. Oktober 2016.
- ↑ Schloss Wiepersdorf. Nach der Wende. Abgerufen am 13. Mai 2017.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Michael Geier | Deutscher Botschafter in Südkorea 2006–2009 | Hans-Ulrich Seidt |
Personendaten | |
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NAME | Baas, Norbert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Diplomat |
GEBURTSDATUM | 29. April 1947 |
GEBURTSORT | Hamburg |