Panke

Fließgewässer in Brandenburg und Berlin
(Weitergeleitet von Nordpanke)
Dies ist die gesichtete Version, die am 8. Februar 2025 markiert wurde. Es existiert 1 ausstehende Änderung, die noch gesichtet werden muss.

Die Panke ist ein kleines bis mittelgroßes, auf dem Barnim in Bernau entspringendes Fließgewässer, das in Berlin in die Spree mündet.[2] Sie hat eine Länge von 29 Kilometern, von denen sich 20,2 Kilometer auf Berliner Stadtgebiet befinden. Damit ist die Panke nach der Spree und der Havel der drittlängste Fluss auf dem Berliner Stadtgebiet.[6] Oberhalb von Berlin-Blankenburg ist sie ein Sandgeprägter Tieflandbach[7] und unterhalb davon ein kleines Niederungsfließgewässer. Das Einzugsgebiet beträgt 198,3 km², etwa ein Viertel davon (46,8 km²) in Berlin.[8] Nach ihr sind die anrainende Gemeinde Panketal und in Berlin der Ortsteil Pankow benannt.

Panke
Lauf der Panke im Schlosspark Buch

Lauf der Panke im Schlosspark Buch

Daten
Gewässerkennzahl DE: 58294
Lage Brandenburg, Berlin, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Spree → Havel → Elbe → Nordsee
Quellgebiet NO von Bernau
52° 41′ 25″ N, 13° 36′ 31″ O
Quellhöhe 69 m ü. NN
Mündung Vorbecken
52° 32′ 13″ N, 13° 22′ 3″ O
Mündungshöhe 36 m ü. NN[1]
Höhenunterschied 33 m
Sohlgefälle 1,1 ‰
Länge 29 km[2]
Einzugsgebiet 201 km²[3]
Abfluss am Pegel Kühnemannstraße[4]
AEo: 252 km²
Lage: 3,8 km oberhalb der Mündung
NNQ (16.10.1999)
MNQ 1986–1999
MQ 1986–1999
Mq 1986–1999
MHQ 1986–1999
HHQ (29.06.1988)
1 l/s
63 l/s
504 l/s
2 l/(s km²)
7,18 m³/s
12,7 m³/s
Großstädte Berlin
Mittelstädte Bernau
Gemeinden Panketal
Einwohner im Einzugsgebiet 450.000
Lauf[5] der Panke von Bernau nach Berlin-Mitte
(blau: Panke, hellblau: alter Mündungsarm, rot: Bahnlinien,
grün: S-Bahnhöfe, gelb: Fernstraßen, orange: Autobahn)

Die Laufrichtung von Nordost nach Südwest folgt weitgehend einer glazialen Rinne. Während der Zeit der Rieselfeldwirtschaft von 1870 bis 1980 wurde sie als Abfluss der gerieselten Wässer genutzt. Aus der Panke, die als ehemals strudelnder Fluss deutbar ist, wurde seit dem Ende des 19. Jahrhunderts durch zunehmende Besiedlungsdichte in und um Berlin und den daraus folgenden Zulauf ungereinigter Abwässer aus Industrie und Gewerbe die „Stinkepanke“. Die Rückbesinnung auf Natur und Lebensqualität für die Anwohner in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts änderte die Einstellung zum Fluss. Das Ufer entlang des Pankewanderweges wurde parkartig umgestaltet. Der Oberlauf führt Quellwasser, während der Unterlauf seit 2015 zum Großteil gereinigtes Abwasser ableitet.[9] Die Wiederherstellung von Mäandrierungen an einigen Stellen im Oberlauf der Panke ist geplant.

Beim Bau der Berliner Mauer wurde der Weiterlauf des etwa 2,5 km langen alten Mündungsarms durch Ost-Berlin bis zur Mündung in die Spree versperrt. Das Wasser der Panke floss seitdem vollständig durch den etwa 250 m hinter der Mauer im West-Berliner Ortsteil Gesundbrunnen von der Panke abzweigenden Schönhauser Graben und beim Nordhafen in den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. Die Neu- und Wiedergestaltung des alten Mündungsarms als Teil der Berliner Bemühungen um Natur in der Stadt wurde seit etwa 2010 geplant und im Mai 2021 fertiggestellt.[10]

Etymologie

Bearbeiten

Der Flussname ist slawischen Ursprungs. Er geht möglicherweise auf das polabische Wort pak zurück, was in etwa ‚Büschel‘ oder ‚Knospe‘ bedeutet. Nach Reinhard E. Fischer ist das „Namensmotiv […] das Anschwellen des Flusses, wie eine Knospe“.[11] Die Polaben waren ein hier ansässiges slawisches Volk. Eine andere Deutung des Flussnamens pankowe verweist auf die Panke als ‚strudelnder‘ Fluss. Dies geht auf den slawischen Wortstamm ponikwa zurück. Ein gurgelnder und strudelnder Bach ist in ebenen und gering geneigten Gegenden wie insbesondere im Quellgebiet der Panke bei größerem Hochwasser im Frühjahr und im Herbst durchaus beobachtbar. Eine dritte Deutung der Wortherkunft bezieht sich auf pania, die Bezeichnung für ‚Flachmoor‘. Die Bodensituation um Bernau und im weiteren Verlauf des Flusses mit seinem geringen Gefälle stützt diese Deutung. Eine vierte Deutung kommt von Leopold von Zedlitz-Neukirch, hier Pompks, Pompke oder auf slawisch Pomko = ‚Haselnuss‘.[12]

Quellgebiet

Bearbeiten
 
Geländevertiefung im Quellgebiet, die als durch landwirtschaftliche Nutzung beseitigter Wasserlauf gedeutet werden kann

Das Pankewasser sammelt sich in mehreren Schichtquellen, die typisch für den märkischen Sand sind, im Naturpark Barnim auf einer Hochfläche nördlich der geschlossenen Bebauung von Bernau. Die Quellhöhe liegt etwa 69 m ü. NHN. Der Wasseranfall ist nicht regelmäßig, das heißt, dass die Panke als episodisches Gewässer entspringt. Sie entspringt auch nicht immer an derselben Stelle.[13]

 
Rohraustritt unter einem Bahndamm etwa 2 km nordöstlich der Stadtmitte, der ausgetrocknete Pankeborn, Juni 2008
 
Auslauf der Panke aus dem Teufelspfuhl, 2011

Bis in das frühe 21. Jahrhundert wurde ein Rohrauslass unter einem Bernauer Bahndamm als Panke-Quelle (Panke-Born) bezeichnet, der aber nicht regelmäßig ergiebig war. Diese Stelle befindet sich etwa zwei Kilometer nordöstlich der Stadtmitte von Bernau ().[13][14]

„Gehen Sie nur durchs Königstor hinaus, geradezu zur Waschspüle. Und danach gehen Sie in die Wiesen, die dahinter liegen. Wenn es unter den Füßen nass wird, haben Sie es gefunden. […] Es wollte nicht nass werden unterwärts. Ich machte unverrichteter Sache kehrt und fuhr entmutigt nach Haus. Der nächste Tag sah mich wieder in Bernau. Ich folgte einem ausgetrockneten Graben, der wohl ein Bachbett sein konnte. So gelangte ich schließlich an den Bahndamm der Stettiner Bahn, wo der ausgetrocknete Graben sein Ende fand. Hier musste die Panke entspringen. Ein Knabe fragte, was ich hier zu suchen hätte. Die Pankequelle, antwortete ich gehorsam. Da käme ich ja gerade her, meinte er und wies auf den ausgetrockneten Graben, dem ich abwärts bis hierher gefolgt war. ‚Die ist aber nicht mehr da. Vor etwa 20 Jahren wurde sie zugeschüttet. Aber es gibt noch einen zweiten Quellfluss.‘“

Richard Lemke: Liebe kleine Panke, 1955

Relativ regelmäßig Wasser enthielt der dort beginnende und entlang des Eisenbahndammes führende Graben aber erst nach knapp einem Kilometer (näher bei der Stadt und kurz bevor der Graben durch den Teufelspfuhl genannten Teich führte).[13] Aus diesem Teich floss auch bei Trockenheit Wasser, weshalb sich in ihm auch eine Quelle befinden muss.

„Die Panke macht es einem zunächst nicht einfach. Wer ihre Quelle in Bernau sucht, riskiert, in diesem brandenburgischen Städtchen schnell enttäuscht zu werden. Nur eine Feuchtwiese im Ortsteil Pankeborn und ein Weiher namens Teufelspfuhl sind als Quellgebiet ausgewiesen.“

Märkische Oderzeitung, 6. November 2012

2020 ist der Pankeborn und der Graben entlang der Bahn nicht mehr vorhanden. Wasser fließt letztlich nur noch aus dem Teufelspfuhl heraus. Die Panke fällt auch dort mitunter trocken,[9] wie im Sommer 2022, als das Bett bis zum Eintritt nach Panketal trocken lag.[15]

 
Lauf der Panke um 1900

Die Panke fließt in einer natürlichen eiszeitlichen Rinne von den Barnimhöhen hinab ins Warschau-Berliner Urstromtal, in dem sie in die Spree mündet. Die Fließrichtung ist von Nordost nach Südwest. In dieser Pankerinne führten – sicher an den hochwasserfreien Rändern – alte Verkehrswege wie die Bernauer Heerstraße aus Berlin heraus. Neuere Verkehrswege, die sich dort befinden, sind die Stettiner Bahn und die Bundesautobahn 11 (von Berlin nach Stettin).

Die Panke fließt heute in besiedeltem Gebiet. Der freie Lauf entlang ihrem alten Bett ist deutlich gestört und im Vergleich zu dem vom Kartografen Schmettau in den 1770er Jahren aufgenommenen mäandrierenden Lauf über weite Strecken deutlich geradliniger. Das Gewässer verläuft neun Kilometer durch die Stadt Bernau (hier Ortsteil Eichwerder), dann bei zunehmender Siedlungsdichte durch die Gemeinde Panketal (hier durch den Ortsteil Zepernick) und 20 km durch die Berliner Bezirke Pankow und Mitte (hier durch den Ortsteil Gesundbrunnen). Insbesondere im ausgehenden 19. Jahrhundert wurden in und um Berlin die Pankeufer und das Wasser stark beeinträchtigt und geschädigt. Seit Ende des 20. Jahrhunderts wird eine Renaturierung im Rahmen vertretbarer wirtschaftlicher Aufwendungen versucht. Ziel der Fluss- und Ufergestaltung ist die Schaffung von naturähnlichen Erholungsgebieten.

Stadt Bernau

Bearbeiten

Für Bernau wird die Panke schon im 14. Jahrhundert erwähnt. Sie war damals ein auffälliger Fluss, mit ihren reißenden Frühjahrshochwassern. Die Panke floss durch Bernau vom östlichen sumpfigen Randbereich kommend entlang der Kahngasse (heutige Louis-Braille-Straße) (), wo sich auch eine Furt befand.

„Die Panke nimmt ihren Anfang auf der Feldmark der Stadt Bernau in den sogenannten rothen Feldern. Ehedem floß sie durch die Stadt; weil aber ihr Wasser sehr verunreinigt wurde, so hat man sie außerhalb der Ringmauer zwischen den Gärten und dem Kirchgraben mittagwärts geleitet. Der 312 Meilen lange Lauf der Panke, des letzten Nebenflusses der Spree, liegt ganz entschieden in der Normalrichtung der Barnimschen Wasserläufe“

Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg …[16]

Auf die sich in der Nähe befindende Panke-Quelle verweist der Name Pankeborn bzw. Am Pankeborn für ein Siedlungsgebiet im Nordosten der Stadt Bernau, einer Straße und eines Gewerbegebietes.

Der bis in die jüngere Vergangenheit nachweisbare Verlauf der Panke von der Quelle bis zum Teufelspfuhl, wobei die Pankstraße und die Eisenbahn ( ) unterquert werden mussten., ist heute meistens ausgetrocknet und somit nur noch schwer erkennbar. Er wird wohl deshalb heute auf verschiedenen Karten auch nicht einheitlich dargestellt. Dem Augenschein nach (Stand: 2024) ist unklar, ob das Pankewasser durch den Bahndamm fließt oder dort versickert. Bei der geringen Wassermenge ist kein Fließen festzustellen.

 
Teufelspfuhl, Blick vom Pankeeinlauf zum Pankeauslauf
 
Unterquerung der Bundesautobahn 11, Blick durch den Tunnel flussaufwärts

Die meisten Karten zeigen zwar einen Durchtritt durch das Bahngelände und den weiteren Verlauf durch das im Nordosten angrenzende vormals militärisch genutzte Gelände, zeugen aber auch davon, dass in dieses bei der Sanierung ab 2015 eingegriffen wurde.[17] Dieses Gelände befindet sich nördlich des dann folgenden Teufelspfuhls, der ursprünglich eine Kiesgrube war.[18] Militärisch genutzt wurde es seit den 1950er Jahren von der „Westgruppe“ der sowjetischen Armee. Aktuell (Stand: 2024) ist es ein sumpfiges Stück Wald, in dem kein Fließgewässer erkennbar ist. Es bildet zusammen mit dem Teufelspfuhl und dem davon südlichen, über eine Länge von etwa 500 Metern renaturierten Flusslauf, die Sekundäraue den Bernauer Pankepark.[18] Die Aue ist das Feuchtgebiet, das die Panke in ihrem Lauf unterhalb des Teufelspfuhls durchfließt. Es ist gegen Hochwasser gesichert. Wenn ein Hochwasser kommt, steigt der Pegel und die Panke kann die Aue überfluten, ohne dabei größeren Schaden anzurichten.[19][20]

Südlich der Bernauer Altstadt befinden sich neben den Rohrwiesen weite Freiflächen, die der Panke durch natürliche Quellen und Feldentwässerung weiteres Wasser zuführen. Von links mündet ein aus Richtung Bernau-Lindow kommender kleiner Nebenbach. Südlich von Lindow entspringt die Dranse, ein weiterer linker, etwas längerer (etwa 3,5 km) Nebenbach, der bei Zepernick (Panketal) in die Panke mündet.

Noch vor der Unterquerung der Bundesautobahn 11, noch auf einer Höhe von etwa 64 m ü. NHN fließt Wasser aus weitereren Gräben zu. Ab hier und im gesamten weiteren Verlauf bis nach den Karower Teichen (s. a. unten) wird die Panke aud vielen Nebenbächen und Gräben (vor allem aus den Bucher Forst) mit Wasswer versorgt. Das Versiegen des Pankeborns wirkt sich somit nur auf den nordöstlichen Teil von Bernau wassermindernd aus.

Ab Bernau-Eichwerder bildet die Panke über etwa 1,6 km die Grenze zu Zepenik. Sie kreuzt dabei die Stettiner Eisenbahn zu deren Nordwestseite und kehrt nach etwa zwei Kilometern in der Nöhe des S-Bahnhofs Zerpenik auf die Südostseite zurück.

Gemeinde Panketal

Bearbeiten

In der Gemeinde Panketal fließt die Panke ausschließlich in deren Ortsteil Zepernick.

Im Dreieck, das die Panke mit der Stettiner Bahn auf deren Norwestseite bildet, befindet sich der größte Teil des Naturschutzgebietes Faule Wiesen, das die Panke in seinem nördlichen Teil von Ost nach West durchquert. An der Stelle, wo sich die Panke nach Süden wendet, fließt der Schönower Dorfgraben zu, und die Panke nimmt den Charakter eines sandgeprägten Bachs an.

Zwischen der Schönerlinder Straße und der Straße der Jugend befinden sich große Wiesenflächen, in deren Bereich der Dransebach (siehe oben) von links in die Panke mündet. Nach etwa 1,3 Kilometern und Durchqueren der Zepernicker Siedlung Röntgental erreicht die Panke das Stadtgebiet von Berlin.

Bezirk Pankow von Berlin

Bearbeiten
 
Kappgraben, hier nördlich der Bundesautobahn 10 und südlich des Wohngebietes Buch

Im Norden von Buch fließt die Panke durch siedlungsfreies Gebiet (Wiesenund Felder) und parallel zur Stettiner Bahn. Dabei durchquert sie das Feuchtgebiet der Pölnitzwiesen, für das in der Planung[veraltet] „Panke 2015“ ein Auengebiet vorgesehen ist. Die Panke soll hier mäandern und sich bei Hochwasser ausdehnen können.

 
Panke in den Pölnitzwiesen

Nach Unterquerung des Pölnitzweges fließt die Panke durch den Bucher Schlosspark. Nach dem Schlosspark quert die Panke die Wiltbergstraße, die mit der 90. über die Panke erbauten Brücke Buch mit seinen Krankenhäusern und Pflegeheimen rechts der Panke verbindet.

Von hier bis zur Bundesautobahn 114 ist die Panke stark ausgebaut und vertieft, um als Hauptableiter für vorgeklärtes Abwasser zu fungieren (in den 1980er Jahren war die Rieselfeldbewirtschaftung zu Gunsten von Klärwerken aufgegeben worden).[21]

Direkt vor der Autobahn mündet der Kappgraben von links in die Panke. Er führt ihr Wasser aus einem etwa 2,5 km entfernten Quellgebiet beim Autobahnparkplatz Kappgraben zu.

Nach Unterqueren der Autobahn, erneut der Stettiner Bahn und deren Heidekrautbahn-Abzweig bildet die Panke über etwa 1,5 km die Ortsteilgrenze zwischen Buch und Karow.

Das rechts an die Panke angrenzende Naturschutzgebiet Karower Teiche liegt in Französisch-Buchholz, also nicht in Karow.

 
Mündung des Lietzengrabens,
von rechts
 
Mündung des Rübländer Grabens etwas unterhalb des Lietzengrabens, von links

Oberhalb der Teiche schließt der von rechts kommende Lietzengraben, der die im Bucher Forst liegende Bogenseekette (einschließlich die Bucher Karpfenteiche) entwässert, an. Dieser war einst ein natürlicher Bach, wurde aber für den Abfluss aus den ehemaligen, östlich der Bundesstraße 109 befindlichen Rieselfeldern begradigt. Seit dem Ende der Rieselfeldwirtschaft in dieser Gegend sank der Wasserspiegel, und das Gelände wurde aufgeforstet.[22][23] Durch die relativ abgeschiedene Lage entwickelten sich Flora und Fauna rund um die Karower Teiche, und es entstand ein Lebensraum für Vögel. Am linken Ufer der Panke gibt es mehrere Kleingartenanlagen (beispielsweise Kastanienhain und Pankeniederung, dazwischen die Pankgrafenstraße).

Die gleiche Rolle wie dem Lietzengraben kommt dem etwas weiter von links in die Panke einmündenden Rübländer Graben zu.

Unterhalb der Karower Teiche verläuft die Panke schnurgerade durch Wiesen und Felder bis zum Berliner Außenring der Eisenbahn, der die Grenze zwischen Karow und Blankenburg bildet. Kurz zuvor mündet in die Panke von rechts der Buchholzer Graben,[24] der den Abfluss aus den beim Bau des Außenrings in den 1950er Jahren zerschnittenen Gräben in den Rieselfeldern sammelt. Seit der Einstellung der Verrieselung ist die Wassermenge stark zurückgegangen, vom Nährstoffreichtum der Rieselfeldwässer zeugt ein üppiges Pflanzenwachstum an denn Ufern des Buchholzer Grabens.

Blankenburg und Französisch-Buchholz

Bearbeiten
 
Einweihung des Nordgrabens, 1952[25]
 
Schmöckpfuhlgraben

Nachdem die Panke Karow verlassen hat, bildet sie kurz die Grenze zwischen Blankenburg und Französisch-Buchholz. Schon nach etwa 500 Metern wechselt sie zur Nordwestseite der Bundesautobahn 114 und fließt direkt neben dieser weiter. Sie befindet sich aber jetzt in Französisch-Buchholz, denn die Autobahn ist die Grenze zu Blankenburg. Sie ist von Blankenburg aus nicht mehr zu sehen. Im Südwestzipfel von Französisch-Buchholz entfernt sich die Panke etwas von der Autobahn. In diesem Bereich zweigt aus einem von der Panke durchflossenen Becken rechts der zum Tegeler See führende Nordgraben ab. Dieser wurde als Entwässerungsgraben für die Rieselfelder und zum Ableiten von Panke-Hochwasser 1935 angelegt. Seit dem Ende der Berieselung wird dem Nordgraben weiterhin regelmäßig etwas Pankewasser zugeleitet.

Danach befinden sich zwischen der Autobahn und der Panke die Blankenburger Karpfenteiche, die von der Panke tangiert werden. Am nördlichen Ufer dieser Teiche bringt von links der Malchower Fließgraben[24] aus einem ganzen Grabensystem Wasser vom Malchower See bis zur Panke. Zu diesem Grabensystem östlich der Panke gehört der Schmöckpfuhlgraben, der Wasser vom Gelände des Güterbahnhofes Heinersdorf und den Kleingartenanlagen nordöstlich von Heinersdorf bringt.

 
Panke im
Schlosspark Niederschönhausen, 1954

Vor der Autobahn-Anschlussstelle Pasewalker Straße wendet sich die Panke nach Westsüdwest und verlässt Blankenburg und Französisch-Buchholz.

Niederschönhausen und Pankow

Bearbeiten

Die Panke ist die Grenze zwischen diesen beiden Ortsteilen mit Ausnahme des Parks am Schloss Schönhausen, der zu Niederschönhausen gehört.

In durchflossenen Gartenkolonienund und im Schlosspark ist das Bett der Panke offener und naturnaher.

1806 wurde der Lauf der Panke mit einem Durchstich vom Schlosspark zum jetzigen Bürgerpark Pankow abgekürzt. Diesen geraden Verlauf hat die tiefer im Gelände gelegene Panke, südlich hinter den Villen des vormaligen Städtchens (heute der Majakowskiring) immer noch.

Nach Verlassen des Schönhauser Schlossparkes durchfließt die Panke das ursprüngliche, alte Pankow, das auf dem höhergelegenen Pankower Piesel als ein Wendendorf entstand.

Kurznach dem Schlosspark mündet von rechts der Kreuzgraben, der nördlich von Niederschönhausen beginnt und dessen alten Ortskern westlich umfließt, in die Panke.

Etwa 200 Meter vor dem Unterqueren der Grabbeallee (Niederschönhausen) mündet der Zingergraben rechts in die Panke. Dieser frühere natürliche Bach brachte später Wasser aus dem Rieselfeld Blankenfelde zur Panke, das nach dem Bau des Nordgrabens von diesem aufgenommen wurde. Der restliche Graben bis zur Panke hat nur noch geringe Bedeutung, indem er Regenwasser aus Kleingartenanlagen und der Schönholzer Heide aufnimmt.

Unterhalb der Grabbeallee (Bundesstraße 96a) fließt die Panke faschiniert und begradigt durch den Bürgerpark Pankow. Diese Kanalisierung mit wechselweise gemauerten Uferstrecken ist auch in Gesundbrunnen zu finden. Im heutigen Bürgerpark entstand im 18. Jahrhundert eine Wassermühle, die im 19. Jahrhundert eine Papiermühle antrieb, aber bei einem Hochwasser zerstört wurde. 1857 erwarb der Verleger der Berliner Börsen-Zeitung, Hermann Killisch-Horn, das Areal und baute an der Stelle der Mühle sein „Herrenhaus an der Panke“.

Im Bürgerpark ändert die Panke ihre Fließrichtung von Südwest auf Süd und unterquert die Gleise der Berliner Nordbahn, die die Grenze zu Gesundbrunnen bilden und ein Teil der Berliner Mauer waren. Direkt davor befindet sich links ein Hochwasserbecken.

Bezirk Mitte von Berlin

Bearbeiten

Im Bezirk Mitte zwischen den Ortsteilen Gesundbrunnen Mitte fanden seit 1900 mehrere Änderungen und Eingriffe in den Lauf der Panke statt. Bereits 1910 war die Panke unter die Chausseestraße 88 und das Erste Krieger-Vereinshaus gelegt worden. Die bedeutsamste Änderung erfolgte beim Mauerbau, als der Düker unter der Chausseestraße verschlossen und somit der alte, in Ost-Berlin liegende Mündungsarm wasserlos gemacht wurde. Der Pankelauf im Grünstreifen zwischen Schulzendorfer und Liesenstraße war bereits 1956 in ein Rohr verlegt worden. Auf HistoMapBerlin[26] können die Änderungen seit dem Straube-Plan 1910 (IV M, IV G, IV B, IV A) zwischen Schulzendorfer Straße und Spreemündung verfolgt werden. Eine aktuelle Situation des offenen und verrohrten Laufs der alten Mündungsarms zwischen Schulzendorfer Straße und Spree am Schiffbauerdamm lässt sich anhand der Landeskartierung nachvollziehen.[27]

 
Pankeinsel

Gesundbrunnen

Bearbeiten
 
Kanalisierter Lauf der Panke in Berlin-Gesundbrunnen
 
Blick von der Walter-Röber-Brücke, Wiesenstraße

Nach ihrem Eintritt nach Gesundbrunnen fließt die Panke fast genau nach Süden. Der Pankelauf wurde um 1900 begradigt und ist seitdem eher ein Kanal denn ein Fluss.

Nach etwa 400 Metern ist links der Panke ein Regenrückhaltebecken, das Panke-Becken oder Franzosenbecken (nach der Französischen Hugenottenkirche an dessen Ostrand benannt). Hier mündete einst der Eschengraben. Gegenüber des Beckens befindet sich seit den 1910er Jahren eine Kleingartenkolonie.

 
Pankemühle an der Badstraßenbrücke

Das Pankeufer wurde in Gesundbrunnen in den 1950er und 1980er Jahren an vielen Stellen zum sogenannten Pankegrünzug umgestaltet, wobei die städtische Bebauung in mehreren Bereichen zurückgedrängt wurde. Es ist durchgehend als Wanderweg erschlossen,[28] und bekam später den Namen Walter-Nicklitz-Promenade zu Ehren des Baustadtrates Walter Nicklitz, der sich für diese parkähnliche Ufergestaltung verdient gemacht hat. Beispielsweise wurde die Stockholmer Straße, die ab einer Fußgängerbrücke über die Panke kurz unterhalb des Panke-Beckens beginnt, auf etwa zwei Drittel ihrer Länge verkürzt: aus ihrem mittlerer Teil entstand ein Ufer-Fußweg.

Oberhalb und unterhalb der Osloer Straße und entlang der Travemünder Straße wurden begrünte Flächen und parkartige Strukturen in einer Breite von einigen zehn Metern am Ufer der Panke erstellt. Hier entstand auch ein Bolzplatzkäfig („Boatengkäfig“, weil hier der spätere Fußballprofi Kevin-Prince Boateng das Kicken erlernte).[29] Teilweise wurden die Ufer umgestaltet und erhielten Bäume und Wiesen, insgesamt verblieb ein Wasserlauf zwischen Stahlspundwänden, Beton und Klinkermauern. Der Pankegrünzug markiert die Ufer des Flusses als Naturraum.

Die Badstraßenbrücke über die Panke wird bereits 1702 erwähnt, da sich hier oberhalb der Brücke eine Walkmühle für die Ledergewinnung befand. An dieser Stelle auf dem Gebiet des Ortsteils Gesundbrunnen an der einstigen Mühle fand ein wesentlicher Eingriff in den Pankelauf statt.[30] Einst gab es neben dem Flusslauf den Mühlgraben beidseits der Badstraße. Nach Einstellung des Mühlbetriebes wurde der westliche Pankelauf zugeschüttet. Der vorherige Mühlengraben wurde zum Pankebett und die Pankeinsel beseitigt. Nördlich der Badstraße ist noch die ungleichmäßige Landverteilung und ein Einschnitt zu erkennen. Statt der Mühle wurde 1844 ein neues Haus erbaut. Etwas oberhalb befinden sich die Werkshallen der ehemaligen Tresorfabrik, in deren Shedhallen eine Bildhauerwerkstatt im Kulturwerk des bbk berlin GmbH eingezogen ist. Einige in diesen Hallen entstandene Skulpturen stehen am Pankeufer.

Gegenüber liegt das ehemalige Heilbad, der „Gesund-Brunnen“ gab dem Ortsteil den Namen. Der Legende nach fand Friedrich I. ein Glas Wasser sehr erfrischend, das ihm die hiesige Müllerin gab. Das Wasser wurde geprüft, es stellte sich als eisenhaltig heraus und zum Heilwasser erklärt. Ab 1757 entstanden die ersten Kuranlagen und erhielten mit königlicher Erlaubnis den Namen Friedrichsbad. Nach einem ersten Verfall wurde 1809 das Luisenbad neu eingerichtet, benannt nach der preußischen Königin. Die noch aus jener Zeit erhaltenen Gebäude stehen links der Panke unterhalb der alten Pankeinsel. Darin befindet sich die 1995 eröffnete Bibliothek am Luisenbad mit der Kafé-Küche.

Anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins im Jahr 1987 wurde die Schaffung einer Auenlandschaft um die Panke geplant und es sollte wieder eine Mühle[31] errichtet werden. Der Plan wurde nicht ausgeführt, einzig das aufgemalte, stilisierte Wasserrad am Gebäude gegenüber der Klinker-Pergola blieb davon übrig.

 
Straßennamen zeugen von vormaliger Natur an der Panke

Unterhalb der Badstraße befindet sich die Panke im tiefen Kanal zwischen den ehemaligen BVG-Zentralwerkstätten und der Gropiusstraße, der neu eingerichtete Uferweg ist vormaliges Straßenland. An der Orthstraße sind Uferschrägen vorhanden. Ufer- und Wiesenstraße weisen mit ihren Namen auf den Zustand vor 200 Jahren hin. Mit der Gründerzeit entstanden die enggebauten Mietskasernen des Roten Wedding mit Hinterhöfen, Hinterhäusern und Seitenflügeln. In den Sanierungsgebieten der 1960er Jahre haben die Wohnhäuser an den Ufern der Panke wieder eine offene Bebauung. Die Wiesenburg an der Kolberger Straße, 1896 als Obdachlosenasyl für Männer und 1907 folgend ein Asyl für Frauen, gehören zur Siedlungsgeschichte und stehen für das Streben nach sozialeren Strukturen. Der Ausbau dieser Gegend nach einem Projekt von 1986 wurde nicht realisiert, so stehen noch Ruinen und alte Gebäude jener Zeit am Pankeufer.

 
Elektrischer Treibgutrechen an der Brücke der Schulzendorfer Straße

Abwärts der Pankstraße ist die Panke innerstädtisch eingeengt. Vor und hinter der Ringbahnbrücke gibt der Pankelauf einen Eindruck aus den 1920er Jahren zwischen den Gewerbebauten, vor allem wie die Mietskasernen an den Fluss herangerückt waren. Bei der Schaffung des Pankegrünzuges musste die Kunkelstraße teilweise der Öffnung für die Panke weichen. Eine wesentliche Änderung fand statt, als der Anschluss des Schönhauser Grabens an die Panke von der Schönwalder Straße flussabwärts zur Schulzendorfer Straße verlegt wurde.[32] Der Anschluss befindet sich direkt nach dem Treibgutrechen unterhalb der Brücke der Schulzendorfer Straße über die Panke. Die nach links fließende Alte Panke wurde ab hier in den 1950er Jahren in ein Rohr unter die gleichzeitig entstandene, bis zur Chausseestraße /Ecke Liesenstraße reichende Grünanlage verlegt. Einige Gullideckel in der Grünanlage zeugen vom unterirdischen Pankelauf. An der Chausseestraße verlässt die Panke den Ortsteil Gesundbrunnen. In den Wedding gelangt nur ihr rechter Mündungsarm, der Schönhauser Graben.

Der alte Mündungsarm wird über das Gelände der Norddeutschen Brauerei (später: Schultheiss-Brauerei) zur Chausseestraße geführt. „Der Artillerie-Exercierplatz, zwischen der Chausseestraße und der Panke, unweit vom Invalidenhause, das Wartfeld genannt“, wird von Helling auf Seite 14 in seinem Taschenbuch von Berlin 1830 (damals vor der Stadt) erwähnt.[33]

 
Nordpanke unterquert die Schönwalder Straße im Wedding

Erst nach der Unterquerung der Chausseestraße kommt der Schönhauseer Graben in den Ortsteil Wedding, wo sie nach weiteren 475 Metern unterhalb am Vorbecken zum Nordhafen endet. Unterhalb des Wehres an der Chausseestraße geht es geradewegs südwestwärts vorbei am Eisstadion zum Nordhafen. Das Pankewasser fließt über den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal nur indirekt in die Spree. Das meiste Wasser der Panke könnte – nach der Fließrichtung im Kanal beurteilt – eher westwärts direkt zur Havel gelangen. Ein bedeutender Teil des Wassers aus dem Oberlauf der Panke nimmt bereits den Weg durch den Nordgraben nach Westen in die Tegeler Bucht, und damit ebenfalls in die Havel.

Alter Mündungsarm
 
Rohreintritt zur Flutung des alten Mündungsarmes

Rohreintritt zur Flutung des alten Mündungsarmes

Daten
Gewässerkennzahl DE: 582938
Lage Bezirk Berlin-Mitte
Flusssystem Elbe
Abfluss über Spree → Havel → Elbe → Nordsee
Abzweig alter Mündungsarm Rechenanlage Schulzendorfer Straße
52° 32′ 23″ N, 13° 22′ 23″ O
Quellhöhe 36 m ü. NN[1]
Schiffbauadamm Numma zwee 100 Meter flussab der Weidendammer Brücke
Kanalende 4 × 2 m² aus der Ufermauer über Spreespiegel
52° 31′ 18″ N, 13° 23′ 12″ O
Mündungshöhe 32 m ü. NN[1]
Höhenunterschied 4 m
Sohlgefälle 1,6 ‰
Länge 2,5 km[34]
Abfluss MQ August 2011
0 l/s
 
Mündungsarm der Panke in der Oranienburger Vorstadt

Mündungsarm der Panke in der Oranienburger Vorstadt

 
Beginn des neu gestalteten alten Mündungsarms an der Ida-von-Arnim-Straße, Blick nach Norden

Durch die historische Mitte Berlins[35] (Friedrich-Wilhelm-Stadt) führt nur der alte Mündungsarm.[34] Sie beginnt an der Trennstelle vom Schönhauser Graben. Diese liegt in Gesundbrunnen wenig unterhalb der Rechenanlage an der Schulzendorfer Straße.[1] 254 m Pankerohr reichen bis an die Chausseestraße (50 m von der Liesenstraße) zum Übertritt nach Berlin-Mitte. In der Online-Sammlung des Stadtmuseums ist ein Foto der Panke zwischen Hannoverscher Straße Nr. 18 und 19 aus dem Jahre 1904 vorhanden.[36]

Die hier befindliche Unterführung mittels eines Dükers unter der Chausseestraße wurde beim Mauerbau wegen Fluchtgefahr durch den Düker hindurch zerstört und das folgende Flussbett im Vorfeld der Mauer zugeschüttet.[37] Seitdem lag der alte Mündungsarm trocken. 2008 wurde der Düker wiederhergestellt. In der Straßenbreite gehört die Chausseestraße zu Gesundbrunnen und letztlich auch der Düker (). An der südlichen Straßenseite stößt die Verrohrung an das Gebäude auf Grundstück 87 und liegt 40 m bis zum Durchfluss zwischen Chausseestraße 88 und 90 im Bereich des Bürgersteigs. Mit einer Rohrlänge von 250 m teilweise unter dem Grundstück des Bundeswehrkrankenhauses wird die Ida-von-Arnim-Straße (südwestlich am BND-Grundstück) unterrohrt. Weitere 150 m fließt das Pankewasser noch im Rohr am Grundstücksrand des „Parks an der Panke“,[38] danach tritt sie an die Oberfläche (). Seit 2012 entstand ein Stadtpark „Park an der Panke“,[39] den die Panke wieder im alten Bett durchfließt. Die „offene Panke“ in den weiteren Abschnitten wurde bis zur Mündung in die Spree wieder hergestellt. Es fließen in ihr im Mittel wieder 200 Liter Wasser pro Sekunde, in Zeiten von Hochwassern bis zu 1000 Liter je Sekunde.

Der weitere Lauf der Panke erfolgt durch den Stadtpark bis Habersaathstraße, den Schwarzen Weg am Gebäude des Bundesministeriums gegenüber vom Invalidenpark nach Süden und sodann wieder im Rohr rechtwinklig am nördlichen Bautenrand der Invalidenstraße gegenüber vom Platz am Neuen Tor nach Osten bis in Höhe Hessische Straße.[40] Unter der Hessischen Straße liegt das Pankerohr in Straßenmitte, der offene Lauf beginnt wieder in einem verdeckten Brückenbauwerk unter der Hannoverschen Straße (). Der Graben am Baurand führt dann weiter zur Philippstraße.[41]

 
Nach 2016 neu angelegter alte Mündungsarm, probeweise wasserführend (links das Gebäude des BND), Blick nach Süden

Auf dem Gelände parallel bis zur Chaussee- und Habersaathstraße wurde die BND-Zentrale errichtet. Im 18. und 19. Jahrhundert bildete das linke Ufer der Panke an dieser Stelle die Südwestbegrenzung des Exercierplatzes der Artillerie. Das Mitte des 20. Jahrhunderts dort erbaute Stadion der Weltjugend wurde anlässlich der Olympiabewerbung 2000 zugunsten einer großen Mehrzweckhalle abgerissen. Deren Bau entfiel allerdings, als Berlin nicht den Zuschlag für die Olympischen Spiele erhielt. So stand das Gelände für die Bauvorhaben des Bundesnachrichtendiensts zur Verfügung.

 
2008 neu angelegter alter Mündungsarm zwischen Philipp- und Hannoversche Straße, Blick nach Norden

Südlich des Pankebetts werden an der neuen Straße Am Pankepark Stadthäuser errichtet. Das Pumpwerk IV (Mitte) des Hobrechtschen Rieselsystems von 1888, das seit dem Bau der Grenzbefestigungsanlagen ungenutzt war, wurde 2007–2010 neu und automatisiert errichtet. Ein unterirdisches Regenrückhaltebecken erhält oberirdisch eine Grünfläche[42] und bildet eine grüne Verbindung zur Chausseestraße. Das Abwasser wird zehn Meter unter der U-Bahn-Strecke geführt, das sind 17 m unter der Straße. Das gleiche Hindernis muss die Panke unter der Chausseestraße unterlaufen.

An den Neubauten im Gebiet zwischen der Habersaath- und der Philippstraße sind die Grabenläufe zur Aufnahme des Pankewassers bereits 2009 eingerichtet und wurden abschnittsweise seit 2013 mit fließendem Wasser gefüllt. Nördlich des Heizwerkes in der Scharnhorststraße, das u. a. die Charité und das Naturkundemuseum versorgt,[43] verschwindet der offene Bach vor der Habersaathstraße wieder im Rohr. Der historische Verlauf liegt zwischen dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und dem Naturkundemuseum. Als Ausgleichsmaßnahme für die Deckelung zwischen Ministerium und Naturkundemuseum wurde an der südwestlichen Seite beim Neubau des Gebäudes eine Grabenanlage für den alten Mündungsarm geschaffen, die anfangs trocken lag und seit 2013 periodisch wassergefüllt ist.

Der Pankelauf an der Invalidenstraße, in Höhe des Invalidenparks, war schon 1836 überbaut worden, als sich damals hier die Eisengießerei befand.[44] Diese wird von Helling auf Seite 79 in seinem Taschenbuch von Berlin 1830 erwähnt:[33] „Eisengießerei, Königliche, Invalidenstraße 92, wurde im Jahre 1804 durch den Minister v. Reden angelegt, an der Stelle der Schleif- und Papiermühle, die 1702 hier an der Panke erbaut worden.“

Der gedeckelte Pankelauf am Naturkundemuseum und in der Hessischen Straße ist zwischen 1880 und 1890 erfolgt. Nachdem die Panke die Invalidenstraße in Richtung Hessische Straße gekreuzt und unter der Brücke der Hannoverschen Straße verschwunden ist, kommt sie auf dem Gelände der Charité wieder aus dem Rohr zu Tage. Ein überbauter Brückenbogen, der halb im Gebäude steckt, gibt den Blick unter die Hannoversche Straße frei. Der neu angelegte Graben, der dem ursprünglichen Pankelauf entspricht, liegt parallel zum Graben entlang des Verkehrsministeriums direkt am Hause. Die Panke ist hier zwar offen, aber kanalisiert, die Umgebung dieses Grabenlaufs ist eine parkartige Grünfläche. Die Verrohrung vor der Philippstraße war in den 1980er Jahren beim Bau des Charité-Hochhauses erfolgt.

 
Ende des offenen alten Mündungsarms (vorne, die letzten 350 Meter bis zur Spree sind „verrohrt“), Blick nach Norden

Auf dem in den 1990er Jahren freigeräumten Gelände hinter der tiermedizinischen Fakultät der Humboldt-Universität ist das Pankebett für 480 m ohne Wasserführung (nur temporär mit Regenwasser) offen. Seit Mitte der 2010er Jahre fließt wieder Wasser der Panke durch ihren alten Mündungsarm, wenn von der Wasserbehörde an der „Anlage Schulzendorfer Straße“ freigeschaltet wurde.

Diese Fließstrecke besteht seit 1997 zwischen Charité-Instituten,[45] der Veterinärmedizin und weiteren Einrichtungen der Humboldt-Universität durch Grün von Bäumen und Rasen. Bemerkenswert ist der Bogen nach Westen, den es schon 1836 gab und der außerhalb der Stadt liegende Gartengrundstücke von Berliner Bürgern umfloss. Südlich der Akademie der Künste, hinter den Werkstätten des Deutschen Theaters, kommt mit dem Gegenknick wieder der Fluss nach Nordost, bevor der gemauerte Grabenlauf nach Südost biegt. Letztlich verschwindet die Panke in ihrem Lauf hinter der Ukrainischen Botschaft endgültig in die Rohre des Berliner Untergrundes. Die innerstädtische Bebauung und die Wiederherstellungsbemühungen liefen zum Teil konträr den Interessen der Nutzer und der Stadtplaner. Weiter mündungswärts führte der Bau eines Hotels zum Deckeln des offenen Grabens hinter der Botschaft der Ukraine. Noch bis zum Jahr 2005 befand sich zu beiden Seiten der Reinhardstraße ein offener Graben, der seit Beginn der 1960er Jahre (Mauerbau) wegen der Trennung des Dükers Chausseestraße kein Wasser führte.

Mündung

Bearbeiten
 
Mündungsgebiet der Panke:
Panke und Südpanke (rot markiert),
Schönhauser Graben/Nordpanke (blau markiert),
heutige Verzweigung (grün markiert),
Plan von 1889.

Die Panke hat mit dem Bau und dem Anschluss des Schönhauser Grabens an sie einen zweiten Mündungsarm bekommen. Der ursprüngliche Mündungsarm wird heute Südpanke und der noch bestehende Teil des Schönhauser Grabens Nordpanke genannt.

Die Teilung in die beiden Arme befindet sich unterhalb der Brücke über die Panke in der Schulzendorfer Straße in Gesundbrunnen.

Der Schönhauser Graben

Bearbeiten

Der Schönhauser Graben ist der Rest des Anfangsteils einer schiffbaren Verbindung von der Spree zum Schönhauser Schloss, die König Friedrich I. 1704 in Auftrag gegeben hatte. Als oberer Teil bis zum Schloss war die dort vorbeifließende Panke vorgesehen. Fertiggestellt wurden aber nur der Anfangsteil in Form eines extra ausgehobenen und mit Schleusen versehenen Kanals („Graben“), und die Panke wurde nur über ein kurzes Stück oberhalb des Graben-Anschlusses ausgebaut, denn der König hatte sein Vorhaben schon während der Bauarbeiten aufgegeben. Der fertig gewordene Graben samt seiner Schleusen oberhalb des heutigen Norhafens hatte dennoch einen Nutzen, indem er die Gewerbeansiedlung im damaligen Wedding (heute Gesundbrunnen) förderte.

Die Mündungsstrecke der Panke wurde für die geplante Schifffahrt ausgeschlossen, weil dort befinliche Brücken das Treideln erschwert hätten. Der Spreeanschluss wurde flussabwärts der Pankemündung beim heutigen Humboldthafen vorgenommen, und der Graben wurde zuerst in etwa parallel zur Panke bis zum heutigen Nordhafen und danach in Richtung Nordost bis zum Anschluss an diese angelegt.

Zwischen Humboldthafen und Nordhafen ist der Schönhauser Graben im – einschließlich der beiden Häfen – später gebauten Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal aufgegangen. Sein Rest ist erhalten geblieben und wird weiterhin als Mündungsarm benutzt. Im Laufe der Zeit hatte er neben Schönhauser Graben auch die Namen Neue Panke oder Nordpanke. In der Zeit, in der die Berliner Mauer bestand, hieß er auch nur Panke, weil deren alter Mündungsarm wasserlos gemacht worden war.

Der Schönhauser Graben schloss ursprünglich ein kurzes Stück oberhalb der heutigen Stelle an die Panke an, nämlich unterhalb der Brücke über die Panke in der Schönwalder Straße. Bis dorthin verlief er direkt neben der Panke, was in den 1950er Jahren, als die Errichtung des Pankegrünzuges begann, aufgehoben wurde. Der damals etwas verkürzte Rest ist bis zu seiner Mündung in den Norhafen etwa 750 m lang und wird heute überwiegend als Nordpanke bezeichnet.

Einzelheiten zur Geschichte des Schönhauser Grabens

Bearbeiten

Der Schönhauser Graben lag am Beginn für 500 m parallel zur Charitéstraße (Zufahrt zur Charité und entspricht dem Alexanderufer), um am Sandkrug weiter nach Nordwesten bis zum heutigen Nordhafen zu führen. Von da ab führte der Graben weiter nach Nordosten bis zur Panke.

Auf Kabinettsorder von Friedrich II. wurde das Baumaterial für das Invalidenhaus über den Schönhauser Graben antransportiert. Unweit des Königlichen Invalidenhauses wurde der Schönhauser Graben von der Sandkrugbrücke (im Straßenlauf der Invalidenstraße) überquert, die nach dem an ihr gelegenen Gasthof Sandkrug benannt war. Später erfolgten die Versorgung des Invalidenhauses (am heutigen Invalidenpark) und die Anlieferung von Brennmaterial und Verbrauchsgütern zum Krankenhaus Charité über den Graben, der deshalb Charitégraben[46] genannt wurde. Allerdings liefen die Abwässer des Krankenhauses – nach damaligem Stand der Technik – in den Graben.

Der Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal, in den das erste Stück (zwischen heutigen Humboldt- und heutigem Nordhafen) des Schönhauser Grabens integriert wurde, war 1859 fertig geworden.[47][48][49] Als der König die Schifffahrt von der Spree bis nach Schönhausen nicht mehr benötigte, wurde der Schönhauser Graben (oder Charitégraben) auch als bezeichnet.

Der Beginn des anfangs zur Charité („Charitégraben“) geführte Kanallauf begann am Unterbaum, spreeabwärts der Kronprinzenbrücke, nach Nordost. Der Lauf knickte nach 180 m seinem Zweck nach – Versorgung der Charité – nach Nordwest unmittelbar an der Westseite der Charité entlang. Die Unterbaumstraße[50] liegt am östlichen Ufer des unteren Abschnitts; der nicht mehr vorhandene weitere Grabenlauf nach Nordwest findet sich etwa am Virchowweg auf dem Charitégelände. Mit dem Umbau des Kanals (um 1860) zur Verlängerung als Hohenzollernkanal (Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal) wurde die neue Ableitung des Kanals an den nördlichsten Bogen der Spree gelegt. Das Gelände des Königlichen Holzplatzes (seither zwischen Wilhelms- und Alexanderufer) bot Fläche für den Humboldthafen und den durchgehenden Kanal. Die Hugo-Preuß-Brücke (damals: Alsenbrücke) markiert an der Spree diesen Kanalbeginn; der Bogen an der Nordostecke des Humboldthafens enthält den Zugangspunkt des in den 1880er Jahren zugeschütteten (Erst-)Kanalabschnitts. Angemerkt sei: Der Kanallauf zwischen dem (West-Berliner) Bezirk Wedding und dem (Ost-Berliner) Stadtbezirk Mitte verhinderte wenigstens von 1961 bis 1990 an der Berliner Mauer eine Planung und eine Nutzung bis in die 2000er Jahre.

 
Mündungsloch der Panke am Schiffbauer­damm, 2005

Südpanke

Bearbeiten

Beim Bau der Berliner Mauer wurde der Übertritt der Südpanke in den Berliner Ostsektor gesperrt, indem der Düker unter der Chausseestraße, auf der die Mauer errichtet wurde, verfüllt wurde. Wegen des fehlenden Wassers und auch wegen der eingeschränkten Zugänglichkeit infolge ihrer Nähe zur Mauer geriet sie danach in Vergessenheit. Das blieb auch nach dem Mauerfall 1989 eine Zeit lang so.[51] Als Teil der Berliner Bemühungen, Natur in die Stadt zu bringen, wurden in den 2000er Jahren und in einer zweiten etwa 10 Jahre späteren Etappe das ehemalige, teilweise unterirdisch befindliche Bett der Südpanke saniert und seine inzwischen fehlenden Teile wiederhergestellt. Ein paar verrohrte Abschnitte wurden geöffnet.[52] Der beim Mauerbau zugeschüttete Düker unter der Chausseestraße nahe der Verzweigungsstelle in Nord- und Südpanke wurde wieder instand gesetzt. An der Verzweigungsstelle wurde ein Schlauchwehr errichtet, mit dessen Hilfe Wasser in die Südpanke eingeleitet werden kann. Das geschah bisher nur versuchsweise zur Kontrolle der an der Südpanke vorgenommenen Sanierungsmaßnahmen. Die künftige Regelung der Wasserverteilung zwischen Nord- und Südpanke ist noch nicht erarbeitet (Stand: 2024).

Einzelheiten zur Geschichte der Südpanke

Bearbeiten

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Panke in ihrem Unterlauf für kleinere Kähne schiffbar. Nahe der Mündung in die Spree wurde sie im 18. Jahrhundert zu einem kleinen See aufgestaut, der im Park des Bankiers Veitel Heine Ephraim lag.

Die letzten 300 m der Panke vor der Mündung beginnen an der Reinhardtstraße, wo der historische Lauf der alten Panke (also der Südpanke) die Straße unterquert. Infolge des Mauerbaus fließt seit den 1960er Jahren kein Pankewasser mehr. Dennoch war das Flussbett saisonweise mit Regenwasser und Sammelwasser gefüllt.[53] Nördlich der Straße war der Pankelauf noch bis zur Wende zum 21. Jahrtausend offen und südlich von ihr bis in die 2010er Jahre für einige Meter zu erkennen. Mit dem Umbau des Hochbunkers, der 1942 als Reichsbahnbunker entstand, zu einem Privatmuseum des Kunstsammlers Christian Boros, ist die Südpanke vom Charité-Gelände an überdeckt. Südlich der Charité unterquert sie die Reinhardtstraße und verläuft weiterhin unterirdisch zwischen den Häusern Reinhardtstraße Nummer 17 und 18 entlang, ehe sie das Gelände des vormaligen Revuetheaters erreicht.

Als die alte Markthalle 1867 fertiggestellt wurde, blieb die Panke bis zur Mündung noch frei. 1879 wurde die Fläche mit der Umnutzung für den Circus Renz durch Ernst Jacob Renz benötigt und überdeckt. Seither befinden sich die letzten 200 m der eigentlichen Panke unterirdisch. Seit 2008 liegen die Rohre für die Panke westlich entlang des Geländes, auf dem sich bis zu seinem Abriss 1985 der alte Friedrichstadtpalast befand. Hier befindet sich seit 2014 ein Hotel- und Wohngebäude (Am Zirkus 1), dessen angrenzende Grünanlage an den Pankeverlauf – etwa durch Pflasterung mit Wellenmuster an der Oberfläche – erinnern soll. Am Berliner Ensemble durchstößt das Rohr die Ufermauer der Spree.[54]

„Am Schiffbauadamm Numma zwee, da fließt de Panke in de Spree.“

Berliner Spruch aus alten Tagen

Die Südpanke endet in einem rechteckigen Durchbruch der Ufermauer am Schiffbauerdamm ().[55][56] Die ursprüngliche und besungene Mündung der Panke in die Spree befindet sich gegenüber dem Bahnhof Friedrichstraße 90 Meter unterhalb der Weidendammer Brücke, 40 Meter unter ihrem Quellniveau.[57] Spätestens hier endet die Panke als rechter Nebenfluss der Spree. Das meiste Wasser der Panke fließt weiterhin über den kanalisierten Arm des vormaligen Schönhauser Grabens in die Spree. Damit liegt effektiv die Mündung spätestens seit den 1960er Jahren am Nordhafen und über einen Vorfluter im Wedding in den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal ().[58] Unbeachtet bleibt hierbei jenes Wasser der Panke, das in Blankenfelde in den Nordgraben abgeleitet wird und darüber zur Havel gelangt. Der Nordgraben leitete im Besonderen vormals Rieselfeldwasser ab, er wurde auch gebaut, um Hochwasser vor der Innenstadt um diese herum abzuführen.

Durch königliche Interessen, den Städtebau und die Berliner Mauergeschichte wurde der Lauf der Panke beeinflusst. In der (wieder-)geeinigten Stadt Berlin fühlen sich die Stadtplaner verpflichtet und bemüht, die Änderungen aus früheren Zeiten rückgängig zu machen und die Panke wieder in die Stadtmitte zu holen. Die Planungen zur (Wieder-)Einrichtung der (Süd-)Panke entstanden mit den 1990er Jahren, sind jedoch Mitte der 2010er Jahre noch nicht vollständig umgesetzt und die Mündung am Schiffbauerdamm erreicht kaum Quellwasser oder Zufluss aus der Hauptpanke.

Südpanke als Fluchtweg

Bearbeiten

Der Düker unter der Mauer war verfüllt worden, um Fluchten nach Westberlin zu verhindern. Am anderen Ende der Südpanke gelang aber eine. Im Herbst 1962 benutzte ein Student die untersten etwa 250 m der Südpanke, um unbemerkt in die Spree zu gelangen, und in dieser mit einem Tauchgerät ausgerüstet schwimmend nach Westberlin zu fliehen. Für den Einstieg fand er eine unauffällige und vor allem nicht bewachte Stelle bei der Reinhardtstraße, von der aus die Südpanke bis zur Spree unterirdisch verläuft. Obwohl diese an der Berliner Mauer abgesperrt war, floss hier doch soviel (vermutlich) Regenwasser, dass der Student mit schwimmenden Holzstücken feststellen konnte, dass dieser Bereich nicht verschüttet war und, dass man durchkriechen könnte.[59]

Nordpanke

Bearbeiten

Von den Funktionen, die der Schönhauser Graben einst hatte, ist an die Nordpanke nur die Aufgabe übergegangen, Panke-Hochwasser in den Nordhafen abzuleiten. Seit 2023 dient sie auch dazu, die Wanderung von Fischen zwischen dem Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal und der Panke zu ermöglichen. Seitdem gibt es eine im Nebenbecken des Nordhafens beginnende Fischtreppe.

Brücken über die Panke

Bearbeiten
 
Gedenkstein für die Kämpfe 1929 im Wedding direkt auf der Walter-Röber-Brücke

In deren Gesamtlauf überqueren rund 90 Brücken die Panke, rund drei pro Kilometer. Außerdem gibt es dort einige Stege. Die meisten Querungsbauwerke sind so in die Straßenverläufe eingepasst, dass sie kaum wahrnehmbar und deshalb nicht berichtenswert sind. Herausgehoben wird die erste Brücke, die letzte Brücke und eine denkmalgeschützte Brücke. Die erste über die noch junge Panke ist die Straßenbrücke für die Straße Am Pankeborn neben der Trasse der Stettiner Bahn am Flusskilometer 0,84. Am Rande des Bürgerparks Pankow befindet sich die einzige denkmalgeschützte Brücke, die Pankebrücke mit Puttengruppe und weiteren Nutzbauten (Schönholzer Straße), die um 1923 bis 1925 nach Plänen von Alexander Poetschke gebaut wurden.[60] Als letzte Brücke über die Südpanke gilt die Straßenbrücke der Reinhardstraße am Flusskilometer 29,49. An der südlichen Brückenkante ist das Pankebett noch für zehn Meter offen.

Brücken beeinflussen die Wahrnehmung der Panke im Stadtbild. Die Brücke an der Badstraße gibt dem Wasserlauf Geltung. Nördlich um die Mühle ist das Naturufer, südlich eher das Kanalbett zu sehen. Die Unterquerung der Osloer Straße mit einer Länge von 50 m verdeckt die Panke, die zwei Fahrbahnen und der breite Mittelstreifen mit der Straßenbahn machen das Gewässer fast unsichtbar.

Geologie

Bearbeiten
 
Geologische Situation des Pankesystems im Stadtgebiet Berlins[61]

Die Panke bezieht ihr Wasser aus dem Barnim. Geologisch liegt die Panke mit ihrem Einzugsgebiet nördlich des Berlin-Warschauer Urstromtales, das im Süden durch die Hochfläche des Teltow und im Westen von der Nauener Platte begrenzt wird. Die Pankerinne ist in der Weichseleiszeit entstanden. In den Eiszeit-Tälern in Richtung zur Spree zeigt sich eine allgemeine Schichtung, dabei sind die obersten Sande feinkörnig bis mehlsandig mit Taltonlinsen. Darunter liegen drei bis sechs Meter Kies mit Steinen bis zu einer dichten Steinschicht. Diese Schichtenfolge von feinem Sand, mittelkörnigem Sand, Kies, grobem Kies mit Geschiebe wiederholt sich in Lagen mit einer Tiefe von 11 bis 14 m, 16 bis 21 m und um 30 Meter, darunter liegt meist ab 40 bis 55 m Tiefe Geschiebemergel. Diese Schichtungen, Auswaschungen von Grundmoränen, reichen im gesamten Gebiet der Pankerinne bis an Geschiebemergelbänke heran, die ursprünglich das Talgebiet überdeckt haben. Der Untergrund wurde in der Saale- und weiterhin in der Weichseleiszeit gebildet. Die Elstereiszeit hinterließ im Berliner Urstromtal keine nachweisbaren Sandbildungen.[62] Im Tertiär und Quartär hatten sich im Berliner Untergrund Schichten von Lockersedimenten mit einer Mächtigkeit von 100 bis 150 Meter abgelagert. In dieser Tiefe liegt der Hauptgrundwasserleiter. Eine mächtige Tonschicht aus der Grundmoräne der Weichseleiszeit sperrt das Grundwasser in der Pankerinne nach unten ab. Tonlinsen in aufliegenden Sanden sind der Untergrund der Pankerinne, in der der Fluss eingelagert ist. Beispielhaft das Ergebnis einer Bohrung im Panketal.[62]

Bohrung in der Blankenburger Straße 34 in Niederschönhausen (45 m ü. NHN)
300 Meter nördlich des heutigen Pankelaufs
Tiefe Zusammensetzung Geologische Zeitskala
bis 2,0 m grober Sand Diluvium
bis 3,0 m toniger, feiner Sand
bis 5,0 m Sand mit kiesigen Beimengen
bis 6,0 m tonstreifiger Sand
bis 8,0 m kiesiger Sand
bis 62,0 m dunkler Geschiebemergel
bis 68,0 m Braunkohlenton Miozän
bis 69,0 m feiner Glimmersand
bis 71,0 m sandige Braunkohle
bis 74,0 m Lignit
bis 79,0 m mittelkörniger Braunkohlensand
bis 95,0 m feiner bis mittelkörniger Glimmersand

Nacheiszeitliche Entstehung der Panke

Bearbeiten
 
Mooriger Boden in Bernau-Pankeborn (Maulwurfshügel neben dem Pankelauf)

Nach Abklingen der Eiszeit brachte eine Urpanke Wasser zum Urstromtal hin. Mit der Erwärmung siedelten sich erste Pflanzen, die Pioniergesellschaften, an. Das vom Gletscher flachgeschürfte Gelände begünstigte, dass sich aus diesen Erstbesiedlern Torflager bildeten. Vom Rückzug des Gletschers verbliebenes Toteis trug zur Ausbildung von Mooren bei. An vielen Stellen haben die Moorschichten eine Mächtigkeit bis zu 13 m erreicht. In diesen Mooren entstanden von der mäandrierenden Panke durchflossene Kleinseen. Die Gegend südlich von Schönwalde mit dem Lietzengraben[63] mag noch eine Vorstellung von den anfänglichen Verhältnissen geben.

Auf der Hochfläche des Barnim bildeten sich später Schichtquellen, aus denen das ansteigende Grundwasser Fließe speiste, so wie um Bernau die Panke quillt. Das heutige Grabensystem im Panketal tritt auf diese Weise an die Oberfläche. Die Geländestruktur bedingte durch geringes Gefälle wechselnde Mäander und Flussseen, die typischen Elemente eines natürlichen Flusslaufes. Die Panke und ihre Zuflüsse waren solche mäandrierenden Bäche mit moorigen Uferzonen.

Fauna und Flora

Bearbeiten
 
Alter Baum nahe dem Nordgrabenabzweig

Nach Abklingen der Eiszeit wurden die Kastentäler von Panke und Lietzengraben nach Norden verlängert, Birke und Kiefer waren die ersten Pflanzen. Trotz der heutigen Lage in städtischen Gebieten besitzt die Panke im Oberlauf auf Brandenburger Terrain durchaus Naturnähe. Es finden sich vorwiegend Pappeln und Erlen sowie Trauerweiden, Birken, Stieleichen, Weißdorn und Holunder. 1492 richtete sich Johann Cicero, der erste Hohenzoller, in der Mark Brandenburg einen Vogelherd an der Panke ein, etwa wo 1910 das vormalige Krankenhaus Pankows an der Galenusstraße stand.[64]

Die Karower Teiche, die seit 1994 Naturschutzstatus haben, sind Teil des Naturparks Barnim.[65] Das Einzugsgebiet der Panke ist von langgestreckten Schmelzwasserrinnen der Fließe, mit Seenketten, Feuchtwiesen und Mooren durchzogen. Die umliegenden Wiesen sind durch ihre vormalige Rieselfeldnutzung Naturflächen geblieben und nach Einstellung der Rieselwirtschaft wieder nutzbar. Hier finden sich Standorte für Eschenahorn, Traubenkirsche, Pappeln und Weiden. Die aufgeforsteten Waldungen sind Brut- und Nistplatz zahlreicher Vogelarten. Es brüten 69 Vogelarten, von denen zwölf Arten in der Rote Liste als gefährdet verzeichnet sind. Die weitläufige Fläche entlang der Panke ist gleichfalls Rastplatz für Zugvögel. In den Wiesen an der Panke finden sich Nistplätze. So lassen sich Graureiher sehen und die Mandarinente, die aus Ostasien kommt, auch Mäusebussard und des Fasane sind zu beobachten.[66] Am Ufer geeigneter Flussabschnitte leben Bisamratten. Pirol, Singdrossel, Wasserralle, Eichelhäher und die Nachtigall, Kleiber und Buntspecht gehören zum Ornith. Durch die Nähe des Bucher Forstes besteht in Pankenähe ein Einstandsgebiet für Rot- und Schwarzwild. Innerstädtisch sind die Parkstreifen entlang des Pankeweges förderlich für die Entfaltung der Vogelwelt und der nötigen Insektenwelt bis in die Berliner Mitte. Der Fang von Fischen und deren Zucht in der Panke war noch bis 1900 einträglich. 1870 lebten in der Panke Stichling, Barsch, Blei, Hecht, Ukelei und Neunauge. Doch sie mussten der Nutzung durch den Menschen vorübergehend weichen.[67] Jetzt fangen Angler an den ländlichen Strecken der Panke wieder Schleie, in den Becken der Panke Karpfen, Hecht und Barsch.[68]

An der Berliner Grenze zu Brandenburg im Feuchtgebiet der Pölnitzwiesen, den ehemaligen Rieselfelder und dem Steener Bruch leben Otter, Biber und Eisvögel.[69][70] Im innerstädtischen Bereich siedeln Wasseramseln.[71]

Hydrologie

Bearbeiten
 
Lage der Panke 1772 (oberer Bildteil, hier als Panko benannt)

Gewässerstruktur

Bearbeiten

Die Panke besitzt keinen typischen Quellbach. Auf den ersten 1200 Metern bis zum Teufelspfuhl fließt sie in einem künstlichen Graben. Die Umgebung des Pankeborns ist eine vermoorte Senke, ein letztes Zeugnis des der Gründung von Bernau im 14. und 15. Jahrhundert erwähnten „sprudelnden“ wasserreichen Flusses. Heutzutage ist die Panke hier in niederschlagsarmen Monaten trocken. Unterhalb des Teufelspfuhls beginnt eine Strecke, die um Bernau und südlich von Bernau durch naturnahe Gebiete führt. Das geringe Gefälle in diesem Bereich und die Ufervegetation führen zu einem Fließ, an dessen Sohle sich organische Sedimente sammeln. Unterhalb der ersten Bahndammunterquerung in Höhe des Naturschutzgebietes Faule Wiese bis etwa zur Zuflussstelle des Schönower Dorfgrabens bleibt dieser Zustand erhalten. Im Weiteren fließt die Panke auf Grund eines stärkeren Gefälles etwas schneller. Die Landschaft ist offener, der Lauf hat den Charakter eines Baches mit sandigen Sedimenten. Es wird ein Gebiet mit einfacher Bebauung durchflossen. Der Uferbereich besitzt Abbrüche und die Sohle ist durch Riffelbildung markiert, die Gewässertiefe und -breite variiert. Dieser Charakter reicht durch die Pölnitzwiesen bis nach Berlin hinein. Im Schlosspark Buch führt der Lauf durch waldiges Gebiet. Im Bereich der Gemarkung Karow fließt die Panke sodann als geradliniges Fließ durch Wiesen. Entlang von Kleingärten zum Schloss- und Bürgerpark Pankow rückt die Bebauung näher an das Flussufer. Die Flusssohle wird eher von kiesigen Sedimenten gebildet. 600 Meter unterhalb Pankows im Ortsteil Gesundbrunnen beginnt ein innerstädtischer Verlauf mit teils ausgemauerter Sohle. Durch den Pankegrünzug bekommt das Gewässer teilweise einen renaturierten Uferbereich. Insgesamt hat die Panke ab Bezirksgrenze Pankow Kanalcharakter mit Rechteckquerschnitt.

Gewässergüte

Bearbeiten

Die Gewässergüte wurde 1997 als stark geschädigt bewertet, davon ein Drittel des Laufs als übermäßig stark geschädigt. Am Oberlauf ist die Güte in Röntgental an der Fließsohle und am Pankeufer „wenig geschädigt“, in Gesundbrunnen – flussab und im Stadtgebiet – wird sie als „wesentlich geschädigt“ eingestuft. Der Lauf ist begradigt und innerstädtisch stark eingetieft, zwei Drittel davon sind geschottert und der Rest betoniert, 18 Prozent sind verrohrt. Es gibt am Pankelauf mehr als 70 Brücken, dazu Stege und Durchlässe sowie elf Wehre. Eine weitere Renaturierung der Panke erfordert eine Anhebung der Sohle und eine Remäandrierung, angesichts der Bebauungssituation ist dies jedoch kaum möglich. „Die hierfür anfallenden Kosten würden in keinem Verhältnis zum Gewinn für die Natur stehen.“ (Strukturkartierung 1997[72])

Die hydrochemische Gewässerqualität hat sich seit den 1990er Jahren über die gesamte Fließlänge drastisch verbessert. Dies ist vor allem auf das Ersetzen der Rieselfelder durch die Kläranlage Schönerlinde zurückzuführen, hinzu kommen weitere wasserwirtschaftliche Maßnahmen, wie die Reduzierung von Düngemitteln. Teile der oberstromigen Panke haben mittlerweile die höchste chemische Gewässerqualität erreicht. Die Gewässerqualität ist dabei abhängig von der hydrologischen Konnektivität, so sinkt die Nitratkonzentration in Dürrezeiten im Vergleich zu feuchten Jahren.[70]

Fließgeschwindigkeit

Bearbeiten

Hat die Panke im Schlosspark Buch noch den Charakter eines Baches, so gewinnt sie bis zum Schlosspark Niederschönhausen an Wassermenge. Aus den Rieselgräben wird Wasser zugeführt, was über den Nordgraben abfließen kann. Im Berliner Stadtgebiet ist die Fließgeschwindigkeit und die Wasserführung durch diese Regulierung konstant. Die Fließgeschwindigkeit liegt sowohl im Bürgerpark als auch kurz vor der Pankstraße bei 23–25 m pro Minute.[73] Dies ist wesentlich durch die wasserwirtschaftliche Aufteilung der Wassermengen auf Panke und Nordgraben bedingt. Die Kanalisierung der Panke mit geklinkerten Ufermauern oder Faschinen bedingt eine weitgehende Gleichmäßigkeit. Nach den Berliner Planungsunterlagen liegt die Wassermenge bei 20–25 m³ pro Minute.

Das Gefälle der Panke liegt rechnerisch bei 1,60 m je Kilometer. Einige Gefällestrecken insbesondere auf Brandenburger Territorium wechseln mit langen Bereichen, in denen praktisch kein Gefälle besteht.[72]

Abflussmenge

Bearbeiten
 
Pegelrohr nahe der Brücke unter der RB27

Die Wasserführung der Flüsse im Berliner Raum ist von den Niederschlägen im Einzugsgebiet abhängig.[62] Für die Panke kam das Drainwasser der Rieselfelder hinzu, das zur Spree oder über den Nordgraben in den Tegeler See gelangt. Seit der Stilllegung der Rieselfelder verblieben nur marginale Mengen. Für die Jahre 1986–1995 wurden am Pegel Schönwalder Straße als mittlere Abflussmenge 0,58 m³/s ermittelt, mit der Streuungsbreite zwischen mittlerem Niedrigwasser von 0,094 m³/s und dem mittleren Hochwasser von 3,66 m³/s. Rechnerisch ergeben sich daraus 18 Millionen m³ Wasser, die im Jahr den Pankelauf verlassen.

Mittler Abfluss MQ der Panke ab Quelle bis Landesgrenze Röntgental[74]
Messstelle Einzugsgebiet der Panke
bis zur Messstelle
MQ in m³/s MQ in m³/h
9,6 1,70 km² 0,010 36
9 17,12 km² 0,102 367
8 22,63 km² 0,127 457
7 25,12 km² 0,134 482
6 28,99 km² 0,149 536
5 29,33 km² 0,148 533
4 31,08 km² 0,167 601
3 36,16 km² 0,168 605
2 37,24 km² 0,173 623
1 39,45 km² 0,210 756
0 42,00 km² 0,219 788

Diese Messungen belegen die Wassermenge am Unterlauf der Panke zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Im weiteren Lauf beeinflusst die wasserwirtschaftliche Regulierung, also der menschliche Eingriff, die Wassermenge der Panke.

Eine Berechnung an der Panke von 1838 ergab für den (normalen) Durchfluss in Höhe der Papiermühle, die sich im Gebiet des Bürgerparks Pankow befand, die Vergleichsmenge von 0,25 m³/s. „Herr Hauptmann v. Neander hat vor einigen Jahren […] den Vorschlag gemacht die Panke zur Anlegung von fließenden Brunnen zu machen. […] Über die Wassermenge der Panke haben wir […] einige Versuche gemacht. Hieraus folgt die Wassermenge [an der Mühle] in 24 St. gleich 450 000 C.F. […] folglich war die gesamte Wassermenge, welche die Panke in 24 St. lieferte = 745 000 C.F.“[75] Eine Wassermenge 754 000 Kubikfuß auf 24 Stunden entspricht 21.350 m³ pro Tag und auf die oben eingetragenen m³ je Sekunde folgen dann 250 Liter pro Sekunde.

Grundwasser

Bearbeiten
 
Das NSG Karower Teiche und den Zufluss zur Panke überwacht die Naturschutzbehörde mit Pegeln

Das westlich der Panke liegende Tegeler Fließ ist im relativ flachen Gelände ursprünglich aus der Pankerinne abgezweigt und so springt die Grenze des Einzugsgebietes weit nach Osten bis nahe an die Panke selbst. Das Gebiet westlich dieser Grenze entwässert zum Tegeler Fließ, das trotz seiner Stadt-Randlage noch eine Flussaue mit Stauen hat. Diese Geländeform eines Fließes hatte einst die Panke.

Im Berliner Untergrund bildet eine etwa 150 m mächtige Schicht aus dem Tertiär und Quartär die Hauptquelle der Trink- und Brauchwassergewinnung für Berlin.[76] Die hydraulische Barriere zum fünften Grundwasserleiter, der Salzwasser führt, sind tonige Sedimente, sogenanntes Rupelton, in einer Schicht von 80 m Stärke. Die vier darüber liegenden Grundwasserschichten Berlins sind hydraulisch getrennt. Ein Grundwasserleiter auf der Barnimplatte liegt im Panketal, er ist von einer Tonschicht aus Grundmoränen zum Berliner Hauptgrundwasserleiter hin gesperrt. Die Panke-Schicht streicht nach Nordwesten bis auf wenige Meter aus. Die Messung der Grundwasserstände in Berlin begann 1870 mit 29 Messstellen und stieg bis 1937 auf nahezu 2000 an. In den 2000er Jahren werden noch ungefähr 1000 automatische Stationen betrieben. Diese senden ihre täglichen Messungen an die Berliner und die Brandenburger Wasserbehörde. Dort werden die Daten statistisch ausgewertet. Der erste und der zweite Grundwasserleiter im Panketal werden mit 40 Messpunkten für Grundwasser und sechs für Oberflächenwasser beobachtet. Das Grundwasser in der Pankerinne fließt mit 10–500 m pro Jahr von Nordwest nach Südost zum Warschau-Berliner Urstromtal.[77] Der Pankeaquifer stellt bis zu 85 % des Basisabflusses im Oberlauf, was sich aufgrund der aktuellen Abwasserdominanz im Unterlauf verringert. Der Unterlauf ist vom Grundwasser entkoppelt, es herrschen entweder neutrale, oder effluente hydrologische Bedingungen, d. h. Wasser infiltriert von der Panke in den Grundwasserleiter.[9]

„[Im Panketal (Pankerinne)] liegen über dem Geschiebemergel der Barnim-Hochfläche Sande der Weichsel-Kaltzeit und des Holozäns, die hier einen eigenständigen Grundwasserleiter mit ungespannter Grundwasseroberfläche bilden. Die im Panketal verbreiteten Geschiebemergel können mit grundwasserführenden Sanden überdeckt sein.“

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, 2008

Hochwasser

Bearbeiten
 
Blick von der Walter-Röber-Brücke, Hochwasser am 29. Juni 2017

Als Niederschlagsmengen werden für den Pankeraum 500–670 mm pro Jahr angegeben. Die mittlere jährliche Menge liegt bei 645 mm pro Jahr, nach Abzug der Verdunstung verbleiben 190 mm. Stärker wirken sich die versiegelten Flächen auf die Abflussmenge aus.[78] Ältere Berichte zeugen von einem stärkeren Abfluss durch die Panke.

„[…] daß gewäßer groß werden Und die Pancke Vor Berlin sich wieder wie Vorjahr ergießen solte. [Anlass zum Bau des ‚Weidendamm‘, noch im Namen der Brücke mit der Friedrichstraße].“

Anmerkung von 1674[79]

In früheren Zeiten war die Panke ein wilder Fluss und der Abfluss war größer, später war sie in den meisten Jahreszeiten ein Fluss mit gemächlichem Lauf. Zerstörende Hochwasser traten in folgenden Jahren auf:

  • 1830 wurde die Papiermühle auf dem Gelände des heutigen Bürgerparks zerstört.
  • 1888 stürzte ein Hinterhaus in der Schulzendorfer Straße ein, der Wasserdurchfluss erreichte währenddessen das 50-Fache der Normalmenge.
  • 1899 durchbrach die Panke die Mauer des Grundstücks Chausseestraße 80/81.[80]
  • 1902, 1904, 1905, 1919 kam es zu Überflutungen nach starken Niederschlägen.
  • 1926/1927 folgte dem Winter- ein Frühjahrshochwasser.
  • Das Hochwasser vom 11. Juni 1980 und am 4. Juli 1980 erforderte den Einsatz von Sandsackbarrieren, um Überschwemmungen zu verhindern. 1980 entstand ein Schaden von 500.000 Mark.[81]
  • Hochwasser in der Nacht zum 22. August 2012:[82] Die Panke trat vom Schlosspark Niederschönhausen bis zur Schulzendorfer Straße in unterschiedlichem Maße über die Ufer. Große Regenwassermengen führten im dicht besiedelten und entsprechend versiegelten Einzugsgebiet der Panke schnell zu hohen Abflussspitzen und zu einer Hochwasserwelle.[83]

Der Nordgraben wurde in den 1930er Jahren ab Blankenfelde angelegt. Der Zufluss aus den Rieselfeldern in die Panke wurde an der Stadt vorbei geleitet und diente so als zusätzlicher Ableiter bei Hochwasser. Heutzutage sind bereits im Oberlauf Regulierungen eingebaut und am Übergang von Pankow nach Mitte sind zwei Regenwasserrückhaltungen eingerichtet. An der Wasseranlage in Blankenburg kann nötigenfalls alles Wasser über den Nordgraben abgeleitet werden. Mit der Wehranlage in der Schulzendorfer Straße wird der Abfluss zum Nordhafen geregelt. Von dieser Anlage wird zukünftig nach dem Ausbau der Stadtpanke die (mit amtlichem Namen) Südpanke zur alten Mündung nahe der Friedrichstraße der innerstädtische Bereich abgeführt und geregelt werden.

Im Laufe der Jahre wurden im Berliner Abschnitt der Panke mehrere Auffangbecken zum Hochwasserschutz angelegt, so zwischen der Gottschalkstraße und der Stockholmer Straße, an der Travemünder Straße sowie an den S-Bahn-Brücken der Ringbahn (zwischen Pank- und Gerichtstraße) und der Nordbahn (zwischen S-Bf. Wollankstraße und Bürgerpark).[80]

Historische Angaben

Bearbeiten

Die Panke ist weder schiffbar noch wird sie zur Flößerei benutzt. Sie wird durch einige Feldgräben verstärkt, den Lietzengraben auf der rechten Seite unterhalb Buch, den Luch- oder Fließgraben von Schwanebeck und Lindenberg her, auf der linken Seite oberhalb Blankenburg, und auf demselben Ufer durch den Malchowschen Müller- und Hauptgraben bei der Löffelbrücke.[84]

Wasserspiegel der Panke:[84] über der Ostsee[85] Meter
am Ursprung des Fließes 230' 6" 86,85
bei Bernau 215' 6" 81,20
zwischen Buch und Blankenburg (ein kleiner See) 166' 1" 62,56
an der Blankenburger Brücke 156' 10" 59,13
an der Löffelbrücke 146' 4" 55,14
an der Brücke zwischen Pankow und Nieder=Schönhausen 131' 0,3" 49,35
an der Brücke beim Louisenbrunnen 115' 8,4" 43,63
an der Brücke in der Oranienburger Vorstadt auf der Steinbahn von
Berlin nach Oranienburg
110' 6,8" 41,68
an der der Mündung in die Spree (II, 99) 102' 0,7" 38,44

Kulturgeschichte

Bearbeiten

Die Panke entstand aus einer eiszeitlichen Rinne des Barnims. Die Besiedelung entlang der Panke ist durch zahlreiche slawische Grabungsfunde bis zum Neolithikum belegt. Die Niederlage von Jacza gegen Albrecht den Bären förderte den Zustrom deutscher Bauern in die Region. Im Schutze askanischer Burgen unter den Markgrafen Johann I. und Otto II. erfolgte die Besiedlung auf den sumpffreien Erhöhungen des Barnims entlang der Panke. Die Siedlung Bernau entstand im 11. Jahrhundert auf einer höher gelegenen Diluvialplatte. Das Sumpfgebiet mit den Quellbächen der Panke zog sich südlich bis nordöstlich um die Stadt und war noch im 14. Jahrhundert unbetretbar. Albrecht der Bär (aus Ballenstedt) ließ bei seiner Kolonisierungspolitik weitere Dörfer im Panketal anlegen. An der Panke ist der Flecken Wedding belegt. In einer erhaltenen Urkunde bestätigt der Markgraf am 22. Mai 1251 den Besitzwechsel der Mühle an der Panke vom Ritter Fridericus de Chare an die Nonnen des Benediktinerinnenklosters in Spandau. Frühes nachgewiesenes Gewerbe waren Mühlen und die Brauereien von Bernau. Fischfang und Gemüseanbau wird betrieben, die Domäne Wedding lieferte Holz und Getreide. In einem Situations-Plan betreffend die Kanalisierung der unteren („alten“) Panke ist der Verlauf und die Struktur der Panke mit Datierung 1859 dargestellt.[86]

Mit der erfolgreichen Politik der Kurfürsten nahm im 18. und 19. Jahrhundert die Bevölkerungszahl in und um Berlin zu. Die Bebauung im Wedding, allgemein auf der (Berliner) Pankeseite der Spree, und das Gewerbe breiteten sich aus. Schließlich erreichten Mietskasernen das innerstädtische Pankeufer. Ende des 19. Jahrhunderts war die Panke eingemauert. Im Ergebnis der Zunahme der Berliner Bevölkerung und der Einleitung von Rieselfeldwasser in die Panke erhöhte sich die Gewässerbelastung. Diese unregulierte Nutzung führte zur Stinke-Panke. Sinkende Lebensqualität und soziale Spannungen blieben seit der Reichsgründung und besonders im Ergebnis des Ersten Weltkriegs nicht aus. Der Gedanke, dem Fluss wieder Raum zu geben, entstand Anfang des 20. Jahrhunderts. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde er mit dem Pankegrünzug umgesetzt. Die Teilung Berlins blieb für die Panke nicht folgenlos, der eigentliche Pankelauf in der Stadtmitte wurde abgetrennt und bedeutungslos. Das Pankewasser floss auf kurzem Wege durch den Wedding in den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. Erst mit der politischen Wende wurde die Anlage eines Wanderwegs von der Spree bis nach Bernau möglich.

 
An der Alsenbrücke (1875) begann der Schönhauser Graben von der Spree

Berliner verliehen ihrem Fluss zusammen mit der Spree einen Symbolwert. Hier gründet sich die antipolitische Pankgrafschaft. Bekannte Berliner Künstler, wie Heinrich Zille und Claire Waldoff nutzen die Symbolkraft oder bedichten und besingen die Panke. Die Panke dient synonym für Industrieerzeugnisse und sie wird für Firmen und Institutionsnamen eingesetzt.

Im 21. Jahrhundert wird die Bedeutung von Flüssen als Naturraum gesetzlich verbindlich durch die Wasserrichtlinie der Europäischen Union eingefordert. Am Lauf der Panke wird dies von den Landesbehörden Berlins und Brandenburgs unter Beteiligung der Öffentlichkeit umgesetzt. Mit dem Projekt „Panke 2015“ begannen 2008 die Planungen, 2012 folgte das Planfeststellungsverfahren und im Planungszeitraum bis 2027 soll die Wasserqualität durch Wasserbaumaßnahmen und Strukturverbesserungen mit 17 Millionen Euro der Flusslauf, die Wasserqualität und das Umfeld den neuen Anforderungen gerecht werden.[87] Bis 2015 wurden in der Panke drei Querbauwerke: die Abstürze im Schlosspark Buch, im Schlosspark Niederschönhausen und in Höhe Köberlesteig zu Fischaufstiegsanlagen mit Sohlgleiten umgebaut. Im Bereich Schönholzer Brücke bis Ossietzkystraße wurde die Uferbefestigung beidseitig erneuert. „Der Erfolg beider Maßnahmen wurde im Mai 2014 durch Elektrobefischung und Probeentnahmen von Makrozoobenthos (MZB) kontrolliert. Fische und andere aquatische Organismen können sich an diesen Stellen wieder ungehindert tummeln.“[88] Die Umgestaltung der Panke zu einem naturnahen Fließgewässer steht jedoch gegen den Widerstand gegenläufiger Interessen. Die Bürgerbeteiligung zog sich über Jahre hin und Denkmalschutz-Vorgaben mussten eingehalten werden. Schließlich gab es am 30. September 2019 den Planfeststellungsbeschluss[89] und ab 2021 soll mit dem Umbau und Renaturierung begonnen werden. Der Plan bestand seit 2003, mit dem Planfeststellungsbeschluss sollen die Baumaßnahmen für gesamt 28 Millionen Euro ausgeschrieben werden.[90]

Buchtext aus dem Jahre 1830

Bearbeiten

Panke oder Pankow, ein Flüßchen, entspringt bei Bernau im rothen Felde, fließt durch die Dörfer oder vorbei bei den Dörfern Zepernick, Buch, Franz. Buchholz, Nieder=Schönhausen und Pankow, theilt sich bei Nieder=Schönhausen in 2 Arme, von denen der nördliche der Schönhauser Graben heißt; der südliche, die eigenthliche oder alte Panke, fließt durch die Oranienburger Vorstadt, die Eisengießerei, tritt bei dem Charitégarten in die Stadt und fällt auf dem Schiffbauerdamm, zwischen No. 2 und 3 in die Spree. In der Stadt hat sie 3 Brücken und in der Vorstadt 13. Der Schönh. Graben fließt beim Unterbaum in die Spree. Obgleich die Panke den größten Theil des Jahres ein ganz seichtes, stilles, nur in Ebenen fließendes Wasser ist, so schwillt sie bei hohem Wasserstande im Allgemeinen, und wenn im Winter viel Schnee gefallen ist, doch ungemein an, verursacht bedeutende Ueberschwemmungen und wird selbst reißend. So zerstörte sie z. B. vor 2 Jahren die massive Brücke zwischen Pankow und Schönhausen und machte vor mehreren Jahren die Papiermühle beim Luisenbade unbrauchbar. Jetzt treibt sie bei Pankow wieder eine Papiermühle.“

aus J.G.A. Ludwig Helling (1830)[33]

Literatur

Bearbeiten
  • Ute Langeheinecke: Der Wedding als ländliche Ansiedlung 1720 bis 1840, zur städtebaulichen Entwicklung des Bezirks Wedding 1720 bis 1840 (= Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Beiheft 23). Gebrüder Mann, Berlin 1992, ISBN 3-7861-1658-X (Dissertation TU Berlin 1990, 343 Seiten, Illustriert, 2 Beilagen).
  • Nichts blieb wie es war – Leben an der Panke. Mitteilungsblatt zur Pankower Heimatgeschichte, Sonderheft 2013, hrsg. vom Freundeskreis der Chronik Pankow e. V.
  • Rolf Pfeiffer: Pankows größter Strom. Rolf Pfeiffer bei einem Fluß-Lauf nach Berlin, I. Teil. In: Wochenpost, 39. Jahrg. Heft 7/1987, S. 18.
  • Rolf Pfeiffer: Das Paradies liegt an der Panke. Rolf Pfeiffer bei einem Fluß-Lauf nach Berlin, II. Teil. In: Wochenpost, 39. Jahrg. Heft 8/1987, S. 18.
  • Hartmut Wassmann: Bewirtschaftungsplan Panke, Nordgraben und Tegeler Fließ (nach § 36b Wasserhaushaltsgesetz) Vorstudie. Eigenverlag Büro Wassmann, Berlin 1993.
Bearbeiten
Commons: Panke – Album mit Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d Karte von Berlin 1:5000: Verrohrte Süd-Panke in Gesundbrunnen
  2. a b Panke 2015 (PDF; 1,4 MB) abgerufen am 29. Juli 2010.
  3. Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz: Wasseradern – Panke abgerufen am 8. Mai 2020.
  4. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil II 1999 Landesumweltamt Brandenburg, S. 141, abgerufen am 7. März 2021, Auf: lugv.brandenburg.de (PDF, deutsch).
  5. Lauf der Panke. wikimap.toolforge.org
  6. Die längsten Flüsse in Berlin. In: Berliner Morgenpost. 28. Juni 2002, abgerufen am 8. Dezember 2019.
  7. Panke oberhalb Verteilerbauwerk (Fließgewässer – Kennung: DE_RW_DEBE_58294_2), Panke unterhalb Verteilerbauwerk (Fließgewässer – Kennung: DE_RW_DEBE_58294_1) Wasserkörpersteckbriefe Oberflächenwasserkörper des 2. Bewirtschaftungsplans nach Wasserrahmenrichtlinie
  8. Bestandsaufnahme. (PDF; 1,9 MB) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, S. 10
  9. a b c Christian Marx, Dörthe Tetzlaff, Reinhard Hinkelmann, Chris Soulsby: Isotope hydrology and water sources in a heavily urbanized stream. In: Hydrological Processes. Band 35, Nr. 10, Oktober 2021, ISSN 0885-6087, doi:10.1002/hyp.14377 (wiley.com [abgerufen am 14. November 2022]).
  10. Grünzug am alten Mündungsarm. In: Grün Berlin. Abgerufen am 11. Juli 2021.
  11. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Bd. 13 der Brandenburgischen Historischen Studien. Brandenburgische Historische Kommission, be.bra wissenschaft, Berlin 2005, ISBN 3-937233-30-X, S. 129, ISSN 1860-2436.
  12. Wegweiser durch den preußischen Staat in die angrenzenden Länder und Hauptstädte Europas 1831; Leopold von Zedlitz-Neukirch| Verlag Duncker & Humblot Berlin S. 187
  13. a b c Lauf der Panke. Bei: wikimap.toolforge.org. Hier werden für unterschiedliche Zeitpunkte seit 1787 auf engem Raum drei Stellen und eine vierte Stelle angezeigt, die sich etwa 2,7 km nordöstlich davon befindet.
  14. Bezeichnung der Panke-Quelle in einigen alten Karten:
    * Friedrich Wilhelm Carl von Schmettau: Kartenwerk von Preußen 1767–1787. Nachdruck Potsdam 2006. Karte 64 Sect. Bernau [68,5 m ü. NHN] ()
    * Preußisches Urmesstischblatt #1766 Bernau, Band VII Blatt 2 Sect. Bernau aufgenommen und gezeichnet im Jahr 1839 von P. L. von Roeder im Kais. Franz. Gren Rgt. (SBB N 729/1) ()
  15. Rekord-Dürre Panke ausgetrocknet – wird Rasensprengen bald verboten? In: B.Z., 26. Juli 2022.
  16. Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz. Zweiter Band, Brandenburg 1855. Potsdam 1855, Becker, S. 127, Online in der Google-Buchsuche
  17. Sanierungsgebiet „Panke-Park“
  18. a b Bernau: Rathaus-Service Der Pankepark, die grüne Lunge Bernaus
  19. Fernsehfunk Berlin, 7. Februar 2018, dazu auf youtube.com veröffentlicht
  20. Renaturierung der Panke.@1@2Vorlage:Toter Link/www.odf-tv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Fernsehen für Ostbrandenburg, 17. Oktober 2017
  21. Panke – Pilotprojekt zur vorbereitenden Maßnahmenplanung. (PDF) Die Bestandssituation der Panke in Berlin – zunächst ein Überblick. 2015, S. 10, abgerufen am 16. September 2020. „Etwa vom heutigen Zentrum Buch bis zur A 114 wurde die Panke stark ausgebaut und vertieft. Hintergrund war die im Nordostraum angesiedelte Rieselfeldnutzung und eine Funktionszuweisung der Panke als Hauptableiter für vorgeklärtes Abwasser. Die Rieselfeldbewirtschaftung wurde Mitte der 1980er Jahre nach dem Bau von Klärwerken aufgegeben.“
  22. Umweltblatt 13
  23. Stadtplanung Nordostraum (PDF; 3,4 MB)
  24. a b Pegelverzeichnis (PDF; 6 kB)
  25. Originale Bildbeschreibung: Berlin, Nordgraben, Brücke, Winter Zentralbild I Einweihung des Nordgrabens Um der Panke ihre übermütigen Sprünge während der Eisschmelze über ihre Ufer zu nehmen und dadurch Schaden zu verhindern, wurde der Nordgraben gebaut, der die Wasser der Panke in den Tegeler See leitet. Der Nordgraben wurde am 18.12.52 durch die Groß-Berliner-Wasser- und Entwässerungswerke eingeweiht. UBz: Der Nordgraben mit einer Brücke in Buchholz. Datum 18. Dezember 1952
  26. Amtliches Kartenwerk Stadtplan von Berlin im Maßstab 1:4000 zwischen 1910 und 2013
  27. Zwischen Schulzendorfer und Ida-von-Arnim-Straße, Durch den Park an der Südpanke, Habersath- bis Philippstraße, Durch das Universitätsgelände zum Schiffbauerdamm
  28. Weddingweiser: Pankeweg vom Gesundbrunnen bis zur Quelle
  29. Lucas Vogelsang: Spurensuche in Wedding: Die Jungs von der Panke. In: Tagesspiegel Online, 27. Juli 2012, abgerufen am 25. Oktober 2013
  30. Beispielsweise auf Grundriss der Königl. Residenzstädte BERLIN. Im Jahr 1786
  31. Panke-Mühle
  32. Gerhild H. M. Komander: Der Wedding – auf dem Weg von rot nach bunt, S. 166
  33. a b c J.G.A. Ludwig Helling (Hrsg.): Geschichtlich-statistisch-topographisches Taschenbuch von Berlin und seinen naechsten Umgebungen. H.A.W. Logier, Berlin 1830. google.com/books (PDF)
  34. a b Auswahl: FIS-Broker Kartenanzeige Karte von Berlin 1:5000 (K5-Farbausgabe)
  35. Karte von Berlin: Panke an der Hessischen/ Hannoverschen Straße
  36. Sammlung Stadtmuseum Inv.-Nr. IV 65/652 V. Hannoversche Str. 18/19. Fotograf Georg Bartels (1843–1912): Hannoversche Str. 18/19 | „Die Panke zwischen Hannoversche Straße Nr. 18 und 19 mit Blick nach Süden, in einer Fotografie von Georg Bartels von 1904.“ Bildmaße: Höhe 16,8 cm, Breite 23,1 cm
  37. Hainer Weißpflug: Am Schiffbauerdamm Nummer zwee fließt die Panke in die Spree. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 4, 1997, ISSN 0944-5560, S. 11–18 (luise-berlin.de).
  38. Karte von Berlin 1:5000: Pankerohr zwischen Chausseestraße und Austritt
  39. Grünzug Südpanke Planungsbilder
  40. Karte von Berlin: Panke am Invalidenpark und gegenüber vom Platz Am Neuen Tor
  41. Karte von Berlin 1:5000 (K5 – Farbausgabe): Panke entlang der Hessischen Straße
  42. Neues Abwasserpumpwerk in Mitte löst Hobrecht-Bau ab
  43. Vom Heizwerk zum Heizkraftwerk – Vattenfall. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Februar 2017; abgerufen am 22. Februar 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/corporate.vattenfall.de
  44. Verlauf am Invalidenpark@1@2Vorlage:Toter Link/www.alt-berlin.info (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  45. Veterinärmedizinische Fakultät mit Ehrenhof, Gartenanlagen und Panke
  46. Grundriss von Berlin. Im Verlage der Buchhandlung von W. Natorff et Comp. Berlin 1831
  47. Karte von Berlin: Bezeichnung des Fließes: Südpanke
  48. Die Panke ist hässlich, hat aber Charakter. In: Der Tagesspiegel, 1. August 2016
  49. Ein Fluss wird wiederbelebt. In: Berliner Woche. 12. Mai 2018 (moz.de).
  50. Für die am Westende abknickende Schumannstraße wurde dieser historische Straßenname nach der Wende reaktiviert.
  51. Weddingweiser: Beinahe in Vergessenheit geraten: Die Südpanke
  52. Grünzug an der Südpanke. In: Grün Berlin. Abgerufen am 11. Juli 2021.
  53. Tilo Lange: Berlin, Panke an der Reinhardtstraße. 1981
  54. Blick auf das Nordufer spreeauf@1@2Vorlage:Toter Link/abload.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.: Zwischen den Kähnen ist die Mündung der Panke an der Kaimauer zu erkennen. Foto um 1890.
  55. Das Ende der Panke an der Spree im Jahr 1991
  56. Karte von Berlin 1:5000 (K5 – Farbausgabe): Mündungsgebiet in die Spree am Schiffbauerdamm
  57. Pankemündung 1738 (gesüdet!)@1@2Vorlage:Toter Link/www.alt-berlin.info (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  58. Karte von Berlin: Nordpanke zwischen Chausseestraße und Nordhafen
  59. Burkhart Veigel: Wege durch die Mauer, 2013, S. 132–34
  60. Pankebrücke im Bürgerpark Pankow
  61. Umweltatlas Berlin
  62. a b c P. Assmann et al.: Der geologische Aufbau der Gegend von Berlin. SenBauWohn, Berlin 1957
  63. Reinigung der Rieselfelder (PDF; 547 kB)
  64. Arwed Steinhausen: Historisches an der Panke. Freundeskreis der Chronik, Pankow 2008
  65. Rehkitz an der Quelle der Panke in Bernau bei Berlin
  66. Bilder an der Panke
  67. Große Stadt aus kleinen Steinen. In: Anzeiger für den Berliner Norden 1936
  68. Staubecken der Panke – Alte Bernauer Badeanstalt bei Bernau
  69. Der Senat dreht krumme Dinger. In: taz, 2. Januar 2010; Berliner Gewässer; abgerufen am 31. Juli 2010.
  70. a b C. Marx, D. Tetzlaff, R. Hinkelmann, C. Soulsby: Effects of 66 years of water management and hydroclimatic change on the urban hydrology and water quality of the Panke catchment, Berlin, Germany. In: Science of The Total Environment. 27. Juli 2023, ISSN 0048-9697, S. 165764, doi:10.1016/j.scitotenv.2023.165764 (sciencedirect.com [abgerufen am 1. August 2023]).
  71. Neues Zuhause für seltene Wasseramseln. NABU. „Ausdauerndes Balzverhalten zweier Vögel an der Panke veranlasste die Vogelschützer, für hiesige Wasseramseln künstliche Nisthilfen bereitzustellen.“
  72. a b Gewässerstruktur von Wuhle, Panke und Tegeler Fließ (PDF; 839 kB)
  73. Feststellung am 24. Februar 2008 nach G. Haase: Beobachtungen entlang der Panke.
  74. Blüher (Landesumweltamt Brandenburg, Büro Aqua Construct): Wird die Panke wieder ein strudelnder Fluss. 3. Tag der Panke.
  75. Johann Jacob Baeyer: Wie die Rinnsteine Berlins durch eine Röhrenleitung mit fließendem Wasser zu versehen sind. Online in der Google-Buchsuche, Bei Ferdinand Dümmler, Berlin 1838
  76. Generell ist die Region Berlin-Brandenburg mit 550 Litern Niederschlag pro Quadratmeter und Jahr die abflussärmste Deutschlands. Dazu Warum die Spree rückwärts fließt. idw-online.de; abgerufen am 4. Juli 2010.
  77. Flurabstände im Panketal (Memento vom 22. Januar 2015 im Internet Archive) (PDF)
  78. Länderbericht Berlin zu WRRL. (PDF; 1,9 MB)
  79. Aktennotiz von 1694
  80. a b panke.info: Hochwasser der Panke (Memento vom 9. Juli 2016 im Internet Archive)
  81. Die Panke im Wandel. (PDF; 5,4 MB)
  82. Land unter an der Panke (Memento vom 20. April 2013 im Internet Archive)
  83. Oliver Ohmann, Kai Ritzmann: Wenn’s richtig regnet, kann es auch in Berlin Hochwasser geben. In: B.Z., 3. Juni 2016
  84. a b Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz. Zweiter Band, Brandenburg 1855. Potsdam 1855, Becker, S. 127, Online in der Google-Buchsuche
  85. Die preußischen Längenangaben beziehen sich auf Fuß (′), wobei 1 Rute (°) = 3,766242 m = 10 Fuß (′), 1 Fuß = 10 Zoll (″)
  86. Sammlung Stadtmuseum Inv.-Nr. IV 60/824 R. Zeichner Böhm: Blatt I. Situations-Plan betreffend die Kanalisierung der unteren („alten“) Panke. Lithographie, koloriert, Papier auf Leinen aus der Sammlung Topographie des Stadtmuseums (Berlin)
  87. Planunterlagen: Renaturierung der Panke
  88. Maßnahmen: Panke 2015. (Memento vom 20. April 2013 im Internet Archive) stadtentwicklung.berlin.de
  89. Julia Weiss: Renaturierung der Panke kommt endlich voran. In: leute.tagesspiegel.de. Der Tagesspiegel, 16. Oktober 2019, abgerufen am 8. Dezember 2019.
  90. Christian Hönicke: Die Panke wird umgebaut. In: Tagesspiegel, 28. November 2019