Normalfrequenz- und Zeitzeichenfunkdienst
Funkdienst
Der Normalfrequenz- und Zeitzeichenfunkdienst (englisch standard frequency and time signal service) ist gemäß Definition der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) in der VO Funk[1] ein Funkdienst, bei dem zu wissenschaftlichen, technischen und anderen Zwecken Normalfrequenzen, Zeitzeichen oder beide zugleich mit festgelegter hoher Genauigkeit ausgesendet werden und bei dem die Aussendungen für den allgemeinen Empfang bestimmt sind.
Einteilung
BearbeitenDie VO Funk kategorisiert diesen Funkdienst wie folgt:
- Normalfrequenz- und Zeitzeichenfunkdienst (Artikel 1.53)
- Normalfrequenz- und Zeitzeichenfunkdienst über Satelliten (Artikel 1.54)
Frequenzbereiche
BearbeitenDiesem Funkdienst stehen in der ITU-Region 1 und insbesondere auf deutschem Hoheitsgebiet u. a. folgende Frequenzbereiche zur Verfügung:
Zuweisung an Funkdienste gemäß VO Funk | |||
---|---|---|---|
Deutschland | Bemerkung | ||
4 | 19,95–20,05 kHz | NF/ZZFD (20 kHz) | zivile Nutzung 2[2] 3[3] 5[4] |
49 | 2 498–2 501 kHz | NF/ZZFD (2,5 MHz) | 2 5 |
50 | 2 501–2 502 kHz | NF/ZZFD | 2 5 |
71 | 4 995–5 003 kHz | NF/ZZFD (5 MHz) | v2 5 |
72 | 5 003–5 005 kHz | NF/ZZFD | 2 5 |
101 | 9 995–10 003 kHz | NF/ZZFD (10 MHz) | D111[5] 2 5 |
102 | 10 003–10 005 kHz | NF/ZZFD | D111 2 5 |
128 | 14 990–15 005 kHz | NF/ZZFD (15 MHz) | D111 2 5 |
129 | 15 005–15 010 kHz | NF/ZZFD | 2 5 |
152 | 19 990–19 995 kHz | NF/ZZFD | D111 2 5 |
153 | 19 995–20 010 kHz | NF/ZZFD (20 MHz) | D111 2 5 |
169 | 24 990–25 005 kHz | NF/ZZFD (25 MHz) | 2 5 |
170 | 25 005–25 010 kHz | NF/ZZFD | 2 5 |
- NF/ZZFD = Normalfrequenz- und Zeitzeichenfunkdienst
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ VO Funk, Artikel 1.53, Ausgabe 2012.
- ↑ 2: Für Induktionsfunkanlagen können Frequenzen bis 30 000 kHz genutzt werden. Die Grenzwerte der störrelevanten Parameter von Induktionsfunkanlagen werden im Frequenzplan oder der erforderlichen Frequenzzuteilung festgelegt. Induktionsfunkanlagen dürfen keine Störungen bei anderen gegenwärtig und zukünftig betriebenen Funkanlagen und Funkdiensten, denen die entsprechenden Frequenzbereiche auf primärer oder sekundärer Basis zugewiesen sind, verursachen. Störungen durch diese anderen Funkanlagen und Funkdienste müssen von Induktionsfunkanlagen hingenommen werden.
- ↑ 3: In den Frequenzbereichen 9 – 14 kHz, 72 – 112 kHz, 115 – 126 kHz, 3 500 – 3 800 kHz, 4 063 – 4 438 kHz, 5 900 – 6 525 kHz, 7 300 – 7 350 kHz, 8 195 – 8 815 kHz, 9 400 – 9 900 kHz, 11 600 – 11 650 kHz, 12 050 – 12 100 kHz, 12 330 – 13 200 kHz, 13 570 – 13 600 kHz, 13 800 – 13 870 kHz, 15 600 – 15 800 kHz, 16 460 – 17 360 kHz, 17 480 – 17 550 kHz, 18 900 – 19 020 kHz, 22 000 – 22 720 kHz, 25 070 – 25 110 kHz, 26 100– 26 175 kHz, 28 000 – 29 700 kHz, 34,35 – 36,55 MHz, 38,45 – 39 MHz, 137 – 138 MHz, 144 – 223 MHz, 410 – 862 MHz, 1 525 – 1 535 MHz, 1 660,5 – 1 700 MHz, 2 290 – 2 300 MHz, 3 400 – 3 600 MHz, 5 150 – 5 255 MHz, 5 850 – 6 525 MHz, 14 – 14,62 GHz, 15,23 – 15,35 GHz, 17,3 – 17,7 GHz, 23 – 23,6 GHz, 31 – 31,3 GHz und 66 – 71 GHz werden Einzelfrequenzen für militärische Zwecke genutzt.
- ↑ 5: ISM-Anwendungen können Frequenzbereiche mitbenutzen, die Funkdiensten im Frequenzbereich 9 kHz – 300 GHz zugewiesen sind, wenn die für diese Nutzung erforderlichen Frequenzen aufgrund des gewünschten physikalischen Effekts vorgegeben und nicht frei wählbar sind. Die Grenzwerte der zulässigen Abstrahlung und sonstigen störrelevanten Parameter für diese ISM-Anwendungen werden aus der Sicht der Funkverträglichkeit in der erforderlichen Frequenzzuteilung festgelegt. Die ISM-Nutzungen nach dieser Nutzungsbestimmung dürfen keine Störungen bei anderen gegenwärtig und zukünftig betriebenen Funkanlagen und Funkdiensten verursachen. Die Mitnutzung von Frequenzen durch ISM-Anwendungen in Frequenzbereichen, die sicherheitsrelevanten Funkanwendungen gewidmet sind, ist ausgeschlossen.
- ↑ D111: Die Trägerfrequenzen 2 182 kHz, 3 023 kHz, 5 680 kHz und 8 364 kHz sowie die Frequenzen 121,5 MHz, 156,525 MHz, 156,8 MHz und 243 MHz dürfen in Übereinstimmung mit den Verfahren, die für die terrestrischen Funkdienste gelten, zusätzlich für Such- und Rettungsarbeiten benutzt werden, wenn diese bemannte Weltraumfahrzeuge betreffen. Dies gilt auch für die Frequenzen 10 003 kHz, 14 993 kHz und 19 993 kHz, jedoch müssen die Aussendungen auf jeder dieser Frequenzen innerhalb der Grenzen von ± 3 kHz der betreffenden Frequenz gehalten werden.