Notker
männlicher Vorname
Notker (auch Notger) ist ein alter deutscher männlicher Vorname.
Herkunft
BearbeitenDer Name setzt sich aus den althochdeutschen Silben „nôt“ (Bedrängnis im Kampf) und „gêr“ (Speer) zusammen; bedeutet also – wie englisch Shakespeare – ‚Einer, der den Ger abwendet‘ („Retter in der Not“).[1]
Verbreitung
BearbeitenDer Name war schon im ausgehenden Mittelalter selten.
Namensträger
Bearbeiten- Berühmte Mönche des Klosters St. Gallen (auch die Notkere von St. Gallen genannt):
- Notker I. Balbulus (um 840–912), Dichter und Gelehrter, Notker der Stammler genannt
- Notker II. Physicus (der Arzt) oder Piperisgranum (Pfefferkorn) (* um 900; † 12. November 975), Arzt, Maler und Gelehrter
- Notker III. Labeo (der Deutsche; um 952–1022), Dichter, Gelehrter und Übersetzer
- Notker von St. Gallen († 15. Dezember 975), Abt
- Notker Heine (1697–1758), Bibliothekar des Klosters St. Gallen
- Weitere Personen dieses Namens:
- Mittelalter
- Notger von Lüttich († 1008), Neffe Kaiser Otto I. und Bischof von Lüttich
- Noker von Zwiefalten († nach 1090), Benediktiner, Dichter und Abt von Kloster Zwiefalten
- Neuzeit
- Notker Baumann (* 1975), deutscher römisch-katholischer Theologe und Kirchenhistoriker
- Notker Becker (1883–1978), Sakralkünstler und Benediktiner
- Notker Füglister (1931–1996), katholischer Theologe und Alttestamentler
- Notker Hammerstein (1930–2024), deutscher Historiker
- Notker Heine (1697–1758), Bibliothekar des Klosters St. Gallen (1738–1749)
- Notker Schneider (1957–2021), deutscher Philosoph und Hochschullehrer
- Notker Schweikhardt (* 1960), deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen)
- Notger Slenczka (* 1960), deutscher evangelischer Theologe
- Notker Wolf (1940–2024), deutscher Theologe, Abtprimas des Benediktinerordens
Quellen
Bearbeiten- Margit Eberhard-Wabnitz, Horst Leisering: Knaurs Vornamenbuch. Droemersche Verlagsanstalt, 1985, ISBN 3-426-26189-8.
- Günther Drosdowski: Duden Lexikon der Vornamen: Herkunft, Bedeutung und Gebrauch von mehreren tausend Vornamen. Bibliographisches Institut (Dudenverlag), Mannheim/Wien/Zürich 1974.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Peter Ochsenbein: Rezension zu In der Kürze liegt der Klaumauk, oder: Alle verstaubten Dramen Shakespeares, leicht gekürzt und appetitlich angerichtet, zum Nachdenken für Menschen im Jahre 2000. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 21, 2002, S. 599–600.