Notre-Dame-du-Chêne (Vion)
Die Basilika Notre-Dame-du-Chêne (deutsch Unsere Liebe Frau zur Eiche) ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche in Vion im französischen Département Sarthe, Pays de la Loire. Die Liebfrauenkirche des Bistums Le Mans trägt den Titel einer Basilica minor.[1] Die neugotische Kirche stammt aus dem 1870er Jahren.
Geschichte
BearbeitenDer Legende nach sahen Hirten in einem Moor Tauben um eine Eiche flattern. Abends soll die Baumkrone wie von einem Feuerschein geleuchtet haben. Als der damalige Pfarrer der Pfarrei Vion, James Buret, 1494 von den Vorfällen erfuhr, dachte er sogleich an die Heilige Jungfrau und setzte eine Tonfigur in den Stamm der Eiche. Es entwickelte sich eine Pilgertätigkeit und verschiedene Wunder und Heilungen wurden dokumentiert. 1515 entstand ein Oratorium, das 1625 ausgebaut wurde.[2] Die Pilgerzahl wuchs im 19. Jahrhundert auf 60.000 pro Jahr.[3]
1860 ließen sich diözesane Missionspriester sowie Nonnen nieder und es wurden Gebäude errichtet. Im Jahr 1864 legte Charles Fillion, Bischof von Le Mans, ein Projekt für eine neue Kirche vor, um die Kapelle zu ersetzen und zu vergrößern. Er wurde 1869 angenommen und die Kirche 1875 als dreischiffige Kreuzbasilika fertiggestellt, deren Seitenschiffe als schmale Gänge ausgebildet sind.[4] Im September 1891 wurde sie geweiht und 1894 zur Basilica minor erhoben. Um sie herum wurden zwei Denkmäler errichtet, ein Kalvarienberg und 1896 eine Nachbildung der Grabeskirche.[5] Dessen Holzkruzifix wurde zum 800. Jahrestag des ersten Kreuzzugs des französischen Papst Urban II. nach Jerusalem geschickt und dort auf den Berg Golgota getragen. Die Basilika Notre-Dame-du-Chêne besitzt noch immer Reste der Eichenwurzeln des legendären Baumes, die in einem Schrein unter dem Altar der Seitenkapelle von Notre-Dame du Chêne aufbewahrt werden.
Orgel
BearbeitenDie Orgel wurde 1898 von den Brüdern Baldner installiert, 1943 bis 1950 von Gonzalès um neun Register erweitert (unten Nr. 5, 8, 16, 17, 22, 23–25) und 2014 von Gaillard restauriert. Die Disposition der rein mechanischen Schleifladenorgel lautet:[6][7]
|
|
|
- Koppeln: II/I, I/P, II/P
- Effektregister: Generaltremulant
- Temperatur: nach Young
Literatur
Bearbeiten- Léon-Paul Piolin: La miraculeuse chapelle Notre-Dame du Chêne. Tours, impr. de A. Mame et fils, 1872
- R. P. A. Bélin: Notre-Dame du Chêne: Guide du pèlerin au Calvaire. au Saint-Sépulcre et aux saints-Lieux, Les PP. Missionnaires, La chapelle-du-Chêne près Sablé (Sarthe), 1910
Weblinks
Bearbeiten- Website der Basilika (französisch)
- Sanctuaire de Notre-Dame du Chêne - Frères de Saint-Jean (französisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Eintrag zu Basilique Notre-Dame du Chêne auf gcatholic.org (englisch)
- ↑ La chapelle Notre-Dame-du-Chêne. In: Mérimée (französisch)
- ↑ Au milieu du XIXe siècle, le pèlerinage attire environ 60 000 pèlerins par an. In: notrehistoireavecmarie.com. Abgerufen am 1. Februar 2023 (französisch).
- ↑ La basilique Notre-Dame du Chêne construite entre 1864 et 1875, fiche de l'Observatoire du Patrimoine Religieux
- ↑ Le Saint-Sépulcre de Notre-Dame du Chêne. In: Mérimée (französisch)
- ↑ Histoire de notre orgue. Abgerufen am 31. Januar 2023 (französisch).
- ↑ Restauration et agrandissement de l'orgue de Notre Dame du Chêne à VION. Abgerufen am 3. Februar 2023 (französisch).
Koordinaten: 47° 48′ 46,4″ N, 0° 16′ 25,5″ W