Nour Khelifi

österreichische Journalistin, Moderatorin, Autorin und Drehbuchautorin

Nour El-Houda Khelifi (* 11. Dezember 1993[1] in Wien) ist eine österreichische Journalistin, Moderatorin, Autorin (unter anderem Drehbuchautorin).

Nour Khelifi wurde als Kind tunesischer Eltern in Wien geboren. Sie schloss die Matura an einem Wiener Gymnasium ab. Ihre journalistische Tätigkeit begann sie während ihrer Studienzeit an der Universität Wien. Mittlerweile lebt und arbeitet sie in Berlin.[2]

Khelifi begann ihre journalistische Arbeit bei der Wiener Zeitung und schrieb für die Ressorts Wien, Integration und Feuilleton.[3] Beim Wiener Magazin Biber veröffentlichte sie ihre Undercover-Investigativreportage Inside Islam-Kindergärten,[4] in der die vom damaligen Außenminister Sebastian Kurz in Auftrag gegebene Islamstudie kritisch beleuchtet wurde.[5] Die Reportage über antimuslimische Ressentiments, Islamismusverdacht und Nutzung der Wissenschaft als Politikum sorgt für öffentliches Interesse und wurde 2016 mit dem Anerkennungspreis des Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreises in der Kategorie Print mit Simon Kravagna gekürt. Die Journalistin wurde 2016 mit 22 Jahren von der Fachzeitschrift Der Österreichische Journalist als eine der besten „30 unter 30 Journalisten“ in Österreich ausgezeichnet.[6]

Neben ihrer journalistischen Arbeit ist Khelifi auch als Drehbuchautorin tätig und war 2017 bis 2020 als Autorin für das Funk-Satire-Kollektiv Datteltäter für die Drehbücher zuständig.[7] 2019 heiratete sie, nahm aber nicht den Nachnamen ihres Ehemanns Aleksander an.[8] Mit satirisch aufbereiteten Themen wie antimuslimischen Rassismus, Rechtsextremismus, Islamismus, Diskriminierung und dem Leben von Muslimen in Deutschland wurde sie, neben ihren Teamkollegen der Datteltäter, zweifach mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet.

Nour Khelifi schreibt für Die Zeit[9] sowie für den Süddeutschen Verlag (Jetzt). Sie ist außerdem freiberuflich für den Österreichischen Rundfunk, sowie Funk (Medienangebot vom ARD und ZDF) tätig. Für SOS Mitmensch schreibt sie die Kolumne Neues aus der Parallelgesellschaft, in der sie mit satirischem Blick die gesellschafts- und innenpolitischen Zustände in Österreich kommentiert.[10] Khelifi tritt als Rednerin zu gesellschaftlichen, kultursozialen sowie politischen Themen auf.[11]

Inhaltlich beschäftigt sie sich mit deutscher und österreichischer Politik, Rechtsextremismus, extremistischen religiösen Strömungen, Bildungs- und Jugendpolitik, Diversität und Inklusion sowie Migration und weiteren islamrelevanten Themen.[12] Ihr Fokus liegt auch auf der Islamdebatte im deutschsprachigen Raum.[13] Neben dem Journalismus umfasst ihre Arbeit auch politische Satire.

Preise und Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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  1. www.geboren.am.
  2. Nour Khelifi. In: FU Berlin. Abgerufen am 26. Oktober 2022 (englisch).
  3. Nour Khelifi: "Man muss flächendeckend beleidigen" Interview mit Serdar Somuncu. In: Wiener Zeitung. 9. Juni 2015, abgerufen am 25. Mai 2022.
  4. Nour Khelifi, Simon Kravagna: Inside "Islam-Kindergärten". In: biber. 3. Februar 2016, abgerufen am 25. Mai 2022.
  5. mho: Kurz ließ angeblich Islam-Studie zuspitzen. In: Spiegel. 4. Juli 2017, abgerufen am 25. Mai 2022.
  6. Nour Khelifi Journalistin. In: Z2X. Zeit Online, abgerufen am 25. Mai 2022.
  7. Nour Khelifi: Darf Satire alles? Ein Kommentar. (PDF) In: Arbeit und Leben. Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben e.V. DGB/VHS, S. 8–11, abgerufen am 25. Mai 2022.
  8. Nour-El-Houda Khelifi: Sichtbar unsichtbar. Nour-El-Houda Khelifis Erfahrungen im Journalismus mit Kopftuch. Auf. www.renk-magazin.de, 19. Januar 2022.
  9. Autoren | Zeit. In: ZEIT Online. ZEIT Online, 28. September 2022, abgerufen am 25. Oktober 2022.
  10. Nour El-Houda Khelifi: Neues aus der Parallelgesellschaft. In: MO Magazin SOS Mitmensch. 25. Februar 2022, abgerufen am 25. Mai 2022.
  11. SpeakerInnen unserer Veranstaltungen. Junge Islamkonferenz, abgerufen am 25. Mai 2022.
  12. Nour-El-Houda Khelifi: Sichtbar unsichtbar. In: renk. 19. Januar 2022, abgerufen am 25. Mai 2022 (deutsch, englisch).
  13. Vgl. Was’ los, Deutschland!? Abgerufen am 27. Oktober 2022. Zu Younes Al-Amayra, Fiete Aleksander, Marcel Sonneck, Nour El-Houda Khelifi, Toya Zurkuhlen und Said Haider.
  14. Stephan-Rudas-Preise für Delna Antia-Tatić, Andrea Ernst und Nour Khelifi. In: journalistin.at. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  15. Civis-Medienpreis für „WUMMS“ und „Jäger & Sammler“. In: presse.funk.net. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  16. Deutscher Engagementpreis 2017: Das sind die Gewinner. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Januar 2019; abgerufen am 27. Oktober 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deutscher-engagementpreis.de
  17. Ulrike App: Grimme Online Award: Youtube-Kanal "Datteltäter" gewinnt zwei Preise. In: w&v. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  18. Datteltäter. In: Grimme Online Award. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  19. 1. Platz: Datteltäter Ausgezeichnet in der Kategorie "Gegen Ausgrenzung, für eine offene, pluralistische Gesellschaft". In: Smart Hero Award. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  20. Wiener Gesundheitspreis 2017. In: Institut für Frauen- und Männergesundheit. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  21. Ausgezeichnet: Caritas und Raiffeisen vergeben Prälat-Leopold-Ungar-JournalistInnenpreis 2016. In: Caritas Wien & NÖ-Ost. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  22. Aleksandra Tulej: Drei Biber-Talente unter den besten "30 unter 30" Journalisten in Österreich. In: biber. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  23. Wir gratulieren: Ö3-Redakteurin Inka Pieh ausgezeichnet. In: Ö3. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  24. Nour Khelifi: Inside-Islam Kindergärten unter Top 15 Geschichten von 2015. In: biber. Abgerufen am 27. Oktober 2022.