Nowy Chwalim (deutsch Neu Valm) ist eine Ortschaft im Powiat Szczecinecki (Neustettiner Kreis) in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Der Ort ist Teil der Stadt- und Landgemeinde Barwice (Bärwalde).

Geographische Lage

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Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 50 Kilometer südsüdöstlich von Köslin (Koszalin), 18 Kilometer westnordwestlich von Neustettin (Szczecinek), acht Kilometer östlich von Bärwalde (Barwice) und sieben Kilometer südöstlich des Nachbardorfs Alt Valm (Stary Chwalim).

Geschichte

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Die Geschichte des Dorfs Neu Valm ist eng mit der Geschichte des früheren adligen Großdorfs Valm verknüpft, das um 1830 die fünf Gutsbezirke Valm A, B, C, D, E umfasste – mit Sitz des zuständigen Patrimonialgerichts im Landgut B[1] – und das in seiner geographischen Ausdehnung und als kommunale Verwaltungseinheit bis 1874 bestanden hatte. Keimzelle des erst im 19. Jahrhundert entstandenen neuen Dorfs Neu Valm war die vor 1849 auf der Gemarkung des Guts Valm A angelegte Siedlung oder „Kolonie“[2] gleichen Namens. Nach dem im ehemaligen Großdorf Valm im Jahr 1854 vollzogenen Rezess zur Separation der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse waren in der Siedlung nur 13 Halbbauern als Landbesitzer verzeichnet.[3] Durch einen Erlass der königlichen Regierung vom 30. November 1874 wurde das Gut Valm A mit einem Flächeninhalt von 840,0570 Hektaren vom Gutsbezirk Valm abgetrennt und zu einem selbständigen Gutsbezirk mit dem Namen Gut Neu Valm erklärt; gleichzeitig schied das Bauerndorf Neu Valm aus dem Dorfbezirk Valm aus und erhielt den Status einer eigenständigen Landgemeinde.[4] Die neue, verwaltungstechnisch nun selbständige Landgemeinde wurde dem 1874 neu gebildeten Amtsbezirk Valm zugeordnet.[5]

Um 1880 saß Albert Krantz auf dem Rittergut Neu Valm.[6] Um das Jahr 1896 befand sich das Gut Neu Valm im Besitz der Witwe Neitzke.[7] Am 1. April 1927 betrug die Flächengröße des Ritterguts Neu Valm 725 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 236 Einwohner.[8]

Schon vor 1895 stand sowohl im Bauerndorf Neu Valm als auch im Gutsbezirk Neu Valm eine eigene Schule zur Verfügung.[9]

Um 1933 gab es in Neu Valm einen Gasthof und eine Schmiede.[10]

Bis 1945 bildete Neu Valm eine Landgemeinde im Landkreis Neustettin in der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Neu Valm war dem Amtsbezirk Valm zugeordnet.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde Neu Valm zusammen mit Hinterpommern seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Von der polnischen Behörde wurde das Dorf nun unter der Ortsbezeichnung „Nowy Chwalim“ verwaltet. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus dem Kreisgebiet vertrieben. Im Ort siedelten sich zugewanderte Polen an.

Demographie

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Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1954 Siedlung mit 13 Halbbauern im Bezirk des Ritterguts Valm A[3]
1867 414 am 3. Dezember, davon 235 im Gemeindebezirk Neu Valm und 179 im Gutsbezirk Valm A[11]
1871 475 am 1. Dezember, davon 249 im Gemeindebezirk Neu Valm (sämtlich Evangelische) und 226 im Gutsbezirk Valm A (sämtlich Evangelische)[11]
1875 465 davon 236 im Dorf und 229 im Gutsbezirk[12]
1885 395 am 1. Dezember, davon 247 im Gemeindebezirk (sämtlich Evangelische) und 148 im Gutsbezirk Neu Valm (sämtlich Evangelische)[13]
1910 348 Dorf und Rittergut, am 1. Dezember, davon 251 im Gemeindebezirk und 97 im Gutsbezirk[14][15]
1925 222 davon 220 Evangelische und zwei Katholiken[16][17]
1933 238 [17]
1939 239 [17]

Literatur

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  • Neu Valm, Dorf und Rittergut, Kreis Neustettin, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Neu Valm (meyersgaz.org).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 772–773, Ziffer 64 (Google Books).
  • Arthur Zechlin: Der Neustettiner Kreis. Historisch-topographisch dargestellt. In: Baltische Studien, Band 36, Heft 1, Stettin 1886, S. 1–54, insbesondere S. 46–47 (Google Books).
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Einzelnachweise

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  1. Johann Friedrich Kratzsch: Darstellung der Gerichtsverfassung in dem Preußischen Staate. Erster Theil, enthaltend das Addreßbuch der sämmtlichen Gerichts-Behörden in dem Preußischen Staate, Zeitz 1833, S. 271 (Google Books).
  2. Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Cöslin, No. 13, Cöslin 1849; Extra-Blatt zu No. 13, S. 10, Ziffer 35 (Google Books).
  3. a b Landwirthschaftliche Jahrbücher, Band XII, Supplement I, Berlin 1883, S. 138 (Google Books).
  4. Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Cöslin, No. 4, vom 28. Januar 1875, S. 20, linke Spalte, Ziffer 32 (Google Books)
  5. Extra-Beilage zum Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Cöslin vom 10. Februar 1874, S. 6 (Google Books).
  6. P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche, Band II: Provinz Pommern. Zweite Auflage, Berlin 1884, S. 60–61 (Google Books).
  7. C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. Band 12: Pommern, Nürnberg 1896, S. 335 (Google Books).
  8. Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 399 (Google Books).
  9. Extra-Beilage zum Stück 25 des Amtsblatts der Königlichen Regierung zu Köslin vom 20. Juni 1895, S. 8 (Google Books).
  10. Klockhaus' Kaufmännisches Handels- u. Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1 A, Berlin 1935, S. 1081 (Google Books).
  11. a b Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, S. 98–99, Ziffer 106 (Google Books), und S. 104–105, Ziffer 234 (Google Books).
  12. Oskar Brunkow: Die Wohnplätze des Deutschen Reiches, Teil I: Königreich Preussen, Band 4: P–Z, Berlin 1880, S. 786–787, Ziffer 33 und 36 (Google Books).
  13. Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Aufgrund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer Quellen. Band IV: Provinz Pommern, Berlin 1888, S. 108–109, Ziffer 81 (Google Books), und S. 116–117, Ziffer 216 (Google Books).
  14. Neu Valm, Dorf und Rittergut, Kreis Neustettin, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Neu Valm (meyersgaz.org).
  15. Landkreis Neustettin - gemeindeverzeichnis.de (U. Schubert, 2021)
  16. Die Gemeinde Neu Valm im ehemaligen Kreis Neustettin in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
  17. a b c Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Neustettin. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

Koordinaten: 53° 46′ 0,1″ N, 16° 28′ 59,9″ O