Nubische Denkmäler von Abu Simbel bis Philae

UNESCO-Welterbestätte in Ägypten

Die Nubischen Denkmäler von Abu Simbel bis Philae sind eine UNESCO-Welterbestätte, die zehn archäologische Stätten am Ufer des Nassersees im äußersten Süden Ägyptens umfassen.

Nubische Denkmäler von Abu Simbel bis Philae
UNESCO-Welterbe


Großer Tempel von Abu Simbel
Vertragsstaat(en): Agypten Ägypten
Typ: Kultur
Kriterien: (i)(iii)(vi)

Fläche: 374,48 ha
Referenz-Nr.: 88

UNESCO-Region: Arabische Staaten
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 1979  (Sitzung 3)

Sie wurden von verschiedenen Pharaonen ab dem 2. Jahrtausend v. Chr. erbaut, um die Vorherrschaft über das nubische Königreich und seine Bodenschätze wie Gold, Kupfer und Elfenbein zu erlangen oder zu erhalten. Zu den Denkmälern gehören Tempel an verschiedenen Orten zwischen dem Heiligtum der Isis in Philae (unterhalb des Assuan-Staudamms) und den Tempeln von Ramses II. in Abu Simbel, 280 km weiter südlich. Die Denkmäler wurden dank einer internationalen Kampagne der UNESCO zwischen 1960 und 1980 vor dem steigenden Nilwasser gerettet.

Zugehörige Stätten

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Internationale Rettungsmission der UNESCO

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Demontage der Statuen in Abu Simbel

Durch den Bau des neuen Assuan-Staudamms Anfang 1960 waren viele Stätten am Ufer des Nassersees von Überflutung bedroht. Auf Bitten der ägyptischen und sudanesischen Regierung startete die UNESCO daraufhin eine weltweite Kampagne, um die bedrohten Denkmäler an einen neuen sichereren Standort zu verlegen. Fünfzig Länder beteiligten sich an diesem Projekt, das damals 80 Millionen Dollar kostete. Im Zeitraum von 1960 bis 1980 konnten so insgesamt 22 Denkmäler in der Region Unternubien in Südägypten und im Nordsudan umgesiedelt werden. Der Erfolg des Projektes führte zur Gründung der Welterbekonvention.[1][2]

1979 wurden die Nubischen Monumente von Abu Simbel bis Philae in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen, und zwar nach den Kriterien (i) schöpferisches Meisterwerk, (iii) kulturelle Tradition und (vi) Verbindung mit einem Glaubenssystem.[3]

Literatur

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  • Torgny Säve-Söderbergh: Temples and Tombs of Ancient Nubia: The International Rescue Campaign at Abu Simbel, Philae and Other Sites. Thames & Hudson, London 1987, ISBN 92-3102383-7 (englisch, Internet Archive).
  • Jocelyn Gohary: Guide to the Nubian Monuments on Lake Nasser. American University in Cairo Press, Kairo 1998, ISBN 978-977-424-462-9 (englisch).
  • William Carruthers: Flooded Pasts: UNESCO, Nubia, and the Recolonization of Archaeology. Cornell University Press, Ithaca/ London 2022, ISBN 978-1-5017-6644-2 (englisch).
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Commons: Nubian Monuments from Abu Simbel to Philae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: International Campaign to Save the Monuments of Nubia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. William Carruthers: How Egypt’s Aswan Dam Washed Away Nubian Heritage. In: New Lines Magazine. 24. Februar 2023, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch).
  2. Mustafa Marie: 50 countries participated in saving Nubian landmarks from Abu Simbel to Philae. In: EgyptToday. 5. April 2022, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch).
  3. Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).

Koordinaten: 22° 20′ 11″ N, 31° 37′ 34″ O