Numismalismergel-Formation
Die Numismalismergel-Formation ist eine lithostratigraphische Formation im Süddeutschen Juragebiet (Schwäbische Alb, Oberrheingraben, Alpenvorland). Sie wird von der Amaltheenton-Formation über- und von der Obtususton-Formation unterlagert. In Franken und im östlichen Baden-Württemberg liegt darunter die Gryphaeensandstein-Formation. Die Numismalismergel-Formation wird in das Pliensbachium datiert. Sie erreicht bis zu 13 m Mächtigkeit.
Geschichte
BearbeitenDie lithologische Einheit Numismalismergel-Formation wurde bereits von Friedrich August Quenstedt im Jahr 1843 vorgeschlagen.[1] Quenstedt leitet die Bezeichnung von der häufig auftretenden Brachiopodenart „Terebratula numismalis“ (=Cincta numismalis) ab. Sie entspricht dem Schwarzjura gamma der Quenstedt'schen Gliederung. In der Stratigraphische Tabelle von Deutschland wird sie dann als Formation definiert.
Definition
BearbeitenDie Numismalismergel-Formation besteht aus einer Wechsellagerung von Mergeln, Mergelkalken und einzelnen Kalkbänken. Die Mächtigkeit beträgt 13 m im mittleren Teil von Baden-Württemberg und reduziert sich auf 1 bis 2 m im Wutachgebiet und im südlichen Oberrheingebiet sowie in Ostwürttemberg. Die untere Grenze ist die Cymbia-Bank, die obere Grenze ist die obere Begrenzung der Zwischenkalke. Die Numismalismergel-Formation wird in das untere und in das obere Unterpliensbachium datiert. Die Formation umfasst maximal die Ammoniten-Zonen (vom Liegenden zum Hangenden): Uptonia jamesoni, Tragophylloceras ibex und Prodactylioceras davoei. Die Schlüsselabkürzung des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (Baden-Württemberg) für die Numismalismergel-Formation in geologischen Karten ist pb1.
Untergliederung
BearbeitenDie Numismalismergel-Formation wird in die unteren und oberen Numismalismergel (oder Zwischenkalke) unterteilt. An der Basis der unteren Numismalismergel befindet sich die Cymbia-Bank, am Top die Davoei-Bank.
Literatur
Bearbeiten- Friedrich August Quenstedt: Das Flözgebirge Württembergs. Verlag Laupp, Tübingen 1843.
- Friedrich August Quenstedt: Der Jura. Verlag Laupp, Tübingen 1856–57.
- Gert Bloos, Gerd Dietl & Günter Schweigert: Der Jura Süddeutschlands in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002. Newsletter on Stratigraphy, 41(1-3): 263-277, Stuttgart 2005 ISSN 0078-0421
- Eckhard Mönnig: Der Jura von Norddeutschland in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002. Newsletters on Stratigraphy, 41(1-3): 253-261, Stuttgart 2005 ISSN 0078-0421
Weblinks
Bearbeiten- Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002, ISBN 3-00-010197-7, PDF; 6,57 (Groß)
- Geologische Übersicht der Schichtenfolge in Baden-Württemberg (PDF; 831 kB)
- Unterjura in Baden-Württemberg ( vom 15. September 2011 im Internet Archive) (PDF; 12 kB)
- Lias gamma ( vom 29. November 2014 im Internet Archive)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ F. A. Quenstedt: Das Flözgebirge Würtembergs: mit besonderer Rücksicht auf den Jura. 558 S., Tübingen, 1843. (Digitalisat)