Oberthal (Bergisch Gladbach)

Ortsteil von Bergisch Gladbach

Oberthal ist ein Ortsteil im Stadtteil Herrenstrunden von Bergisch Gladbach.

Oberthal (Bergisch Gladbach)
Koordinaten: 51° 1′ N, 7° 12′ OKoordinaten: 51° 0′ 56″ N, 7° 11′ 52″ O
Oberthal (Bergisch Gladbach) (Bergisch Gladbach)
Oberthal (Bergisch Gladbach) (Bergisch Gladbach)
Lage von Oberthal (Bergisch Gladbach) in Bergisch Gladbach
Bauernhof in Oberthal mit Linde.
Bauernhof in Oberthal mit Linde.

Lage und Beschreibung

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Oberthal liegt im Norden von Bergisch Gladbach an einer von Unterthal nach Norden abgehenden Sackgasse im Quellgebiet der Strunde. Nördlich und westlich grenzt Odenthaler, östlich Kürtener Gemeindegebiet an. Die Ortslage besteht im Wesentlichen aus einem Hof.

Geschichte

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Der Hof Oberthal ist vermutlich in der fränkischen Aufbauzeit (9./10. Jahrhundert) entstanden. Im Urkataster wurde die Siedlung unter dem Namen Zum Dall erstmals 1520 mit drei Häusern urkundlich erwähnt. Die Bezeichnung Oberthal erhielt das Gut im Jahr 1694, um es vom benachbarten Unterthal zu unterscheiden. Nach einer Pachturkunde von 1520 war die Johanniterkommende Herrenstrunden Eigentümer der Anlage. Am Ende des 17. Jahrhunderts hatte der Hof 100 Morgen Grundbesitz. Dazu weist der Pachtbrief von 1692 9 Morgen Hofgelände, 41 Morgen Ackerland und 49 Morgen Niederwald und Buschland aus. 1806 fiel der Hof mit der Säkularisation in Staatsbesitz. Seit dem 7. Oktober 1829 befindet er sich in Privatbesitz.[1]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Porz, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als viele gemeine Höfe kategorisiert wurde und mit Dahl bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Thal. Aus ihr geht hervor, dass Oberthal zu dieser Zeit Teil einer Exklave der Honschaft Sand im gleichnamigen Kirchspiel war.[2]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Oberthal wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Ober Thal und ab der Preußischen Uraufnahme von 1840 auf Messtischblättern regelmäßig als Oberthal verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie Bemerkung
1830[3] 17 Domaingut Pfarrgemeinde Sand Odendahl gen.
1845[4] 11 1 Ackergut Pfarre Sand Oberthalerhof gen.
1871[5] 8 1 Einzelhaus
1885[6] 9 1 Wohnplatz
1895[7] 10 1 Wohnplatz
1905[8] 8 1 Wohnplatz

Naturdenkmal

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Linde in Oberthal

In Oberthal vor dem Hof steht eine landschaftsbildprägende Linde, die in der Liste der Naturdenkmale im Rheinisch-Bergischen Kreis als besonders schützenswert eingetragen ist.

Einzelnachweise

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  1. Andree Schulte: Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen. Herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, ISBN 3-9804448-0-5, S. 188 f.
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  4. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  5. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  6. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  8. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.