Oberwölbling
Oberwölbling ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Wölbling im Bezirk St. Pölten-Land in Niederösterreich. Die Ortschaft hat 1110 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024)[1]. Bis Ende 1966 war Oberwölbling eine eigenständige Gemeinde.[2]
Oberwölbling (Marktort) Ortschaft Katastralgemeinde Oberwölbling | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | St. Pölten-Land (PL), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | St. Pölten | |
Pol. Gemeinde | Wölbling | |
Koordinaten | 48° 19′ 11″ N, 15° 35′ 27″ O | |
Höhe | 342 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 1110 (1. Jän. 2024) | |
Fläche d. KG | 10,71 km² (31. Dez. 2023) | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 05925 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 19177 | |
![]() Oberwölbling (2004) | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Geografie
BearbeitenDer Ort liegt am Südostrand des Dunkelsteinerwaldes.
Geschichte
BearbeitenDer Ort erscheint erstmals 1074 als Welmica in Urkunden des Erzbistums Salzburg, welches seit dem 9. Jahrhundert hier Grundherr war. Das slawische Wort „velna“ bedeutet Welle und könnte sich auf ein Gewässer beziehen oder auf die gewellten Abhänge des Dunkelsteinerwaldes.
Die Errichtung einer Wehrkirche und Gründung der Pfarre fiel in das 12. Jahrhundert. Im Jahr 1198 wurden die Pfarren in Oberwölbling, Hofarnsdorf und Traismauer vom Salzburger Erzbischof Adalbert (1183 bis 1200) dem Salzburger Domkapitel übertragen, wo der Ort bis 1806 blieb.
Um 1520 erhielt Oberwölbling das Marktrecht und am Oberen Markt wurde 1589 ein steinerner Pranger als Zeichen der Gerichtsbarkeit aufgestellt. Im Jahr 1825 vernichtete ein Großbrand in Oberwölbling 37 Häuser. Franz Graf Colloredo-Wallsee, der Besitzer der Herrschaft Walpersdorf, erwarb die Herrschaft Oberwölbling zum Preis von 67.000 Gulden.
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Marktgemeinde Oberwölbling ein Arzt, zwei Bäcker, ein Fleischer, zwei Friseure, drei Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, zwei Glaser, zwei Hebammen, ein Milchhändler, eine Mühle, ein Schlosser, zwei Schmiede, ein Schneider und drei Schneiderinnen, zwei Schuster, vier Tischler, ein Wagner und mehrere Landwirte ansässig. Weiters gab es eine Elektrizitätsgenossenschaft, den Bergbau des Kohlenwerks Statzendorf und eine Sandgrube mit Schottergewinnung.[3]
Im Zuge der Niederösterreichischen Kommunalstrukturverbesserung wurden mit 1. Jänner 1967 die bis dahin selbständigen Gemeinden Ambach und Oberwölbling zur neuen Gemeinde Wölbling zusammengeschlossen,[2] mit 1. Jänner 1968 wurde dann Unterwölbling nach Wölbling eingemeindet[4] und mit 1. Jänner 1970 folgte dann noch Hausheim.[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Katholische Pfarrkirche Oberwölbling Hll. Peter und Paul
- Soldatenfriedhof Oberwölbling
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenÖffentliche Einrichtungen
BearbeitenIn Oberwölbling befindet sich ein Kindergarten.[6]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Josef Stoll (1918–1993), Schlosser, Politiker und Abgeordneter zum Landtag, wurde hier geboren
- Anton Leichtfried (* 1967), Dompropst und Weihbischof der Diözese St. Pölten, war hier Kaplan
- Katharina Neussner (* 1996), Snowboarderin und zweifache Staatsmeisterin, lebt in Oberwölbling
Weblinks
Bearbeiten- Oberwölbling in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ a b Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 14. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF); abgerufen am 15. Januar 2025.
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 385
- ↑ Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 24. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF); abgerufen am 15. Januar 2025.
- ↑ Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 28. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF); abgerufen am 15. Januar 2025.
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 9. Juni 2021.