Obiliq (albanisch auch Obiliqi, seltener auch Kastriot bzw. Kastrioti, serbisch Обилић Obilić) ist eine Stadt sowie Amtssitz der gleichnamigen Gemeinde im Zentrum des Kosovo. Sie grenzt im Südosten an die Gemeinde Pristina an, von der sie 1989 getrennt wurde. Die Hauptstraße zwischen Pristina und Mitrovica durchzieht das Gemeindegebiet.

Obiliq/Obiliqi 1
(Kastriot/Kastrioti)
Obilić/Обилић 2
Wappen von Obiliq
Obiliq (Kosovo)
Obiliq (Kosovo)
Basisdaten
Staat: Kosovo Kosovo 3
Bezirk: Pristina
Gemeinde: Obiliq
Koordinaten: 42° 41′ N, 21° 5′ OKoordinaten: 42° 41′ 24″ N, 21° 4′ 40″ O
Höhe: 526 m ü. A.
Fläche: 105 km²
Einwohner: 6.864 (2011)
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: +383 (0) 038
Postleitzahl: 15000
Kfz-Kennzeichen: 01
3 
Die Unabhängigkeit des Kosovo ist umstritten. Serbien betrachtet das Land weiterhin als serbische Provinz.
Block 2 des Kraftwerks Obiliq

Geschichte

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Bis 1912 trug der Ort den Namen Globoderica (serbokroatisch-kyrillisch Глободерица), mit der serbischen Eroberung während des Ersten Balkankriegs ist er nach dem serbischen Nationalhelden Miloš Obilić benannt.[1] Globoderica erlangte mit dem Bau einer Eisenbahnlinie ab 1873 größere lokale Bedeutung als Bahnhof für das nahe gelegene Pristina und wuchs durch Zuzug zu einem Wirtschaftsstandort an: 1933 waren hier mittlerweile 15 Betriebe ansässig.[2]

Bevölkerung

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Die 2011 durchgeführte Volkszählung ermittelte für Obiliq 6864 Einwohner, darunter 6627 (96,55 %) Albaner, 207 (3,02 %) Roma, Aschkali und Balkan-Ägypter, 13 Bosniaken sowie fünf Goranen.[3]

Anzahl Einwohner[4]
Jahr 1948195319611971198119912011
Einwohner 1.2171.6133.6466.9068.76911.6126.864

Der lokale Fußballverein ist der KF KEK, der in der drittklassigen Liga e Dytë spielt. Der lokale Handballverein ist der KH KEK-u,[5] sowie der Frauenhandballverein KHF KEK-u. Beide Vereine sind zweitklassig.

Wirtschaft

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Obiliq ist Standort eines der beiden Braunkohlekraftwerke des Kosovo.[6] Dieses steht in der Kritik, zu erheblicher Umwelt- und Gesundheitsbelastung etwa in Form von Luftverschmutzung zu führen.

Persönlichkeiten

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  • Jana (* 1974), serbische Sängerin
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Commons: Obiliq – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Oliver Jens Schmitt, Eva Anne Frantz: Politik und Gesellschaft im Vilayet Kosovo und im serbisch beherrschten Kosovo 1870–1914, Berichte der österreichisch-ungarischen Konsuln aus dem zentralen Balkan. Hrsg.: Oliver Jens Schmitt, Eva Anne Frantz. Schriften zur Balkanforschung Band 1/1 Auflage. Band 1. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 2020, ISBN 978-3-7001-8208-5, S. 91.
  2. Atanasije Urošević: Kosovo. Belgrad 1965, S. 257 f. (scribd.com).
  3. Ethnic composition of Kosovo 2011. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 2. Februar 2018.
  4. Kosovo censuses. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 2. Februar 2018.
  5. KH KEK-u. Abgerufen am 11. November 2021 (albanisch).
  6. Kosovo: Wege aus der Abhängigkeit. Deutsche Welle, 19. Januar 2008, abgerufen am 15. Mai 2013.