Objektbesetzung

Verknüpfung seelischer Energie mit einer bestimmten Vorstellung, einem Gegenstand oder einem Körperteil

Objektbesetzung oder einfach Besetzung, auch Kathexis (altgriechisch κάθεξις káthexis ‚Besetzung‘) genannt,[1] ist nach Freuds Theorie der psychischen Ökonomie eine Verknüpfung seelischer Energie mit einer bestimmten Vorstellung, einem Gegenstand oder auch einem Körperteil. Das Objekt wird mit Energie „besetzt“. Der aus der militärischen Sprache entlehnte Begriff spielt eine Rolle bei der Beurteilung vielfältiger psychodynamischer Gesichtspunkte der Energieverstärkung, Unifizierung oder Verschiebung und setzt somit topische Konzepte voraus. Der Versuch, eine begriffliche Trennung zwischen dem allgemeinen, rein psychodynamischen sowie psychophysiologischen Besetzungskonzept und dem der Objektbesetzung im Sinne der Bindung an bestimmte Bezugspersonen durchzuführen, und es von der Besetzung des eigenen Selbst im Sinne des Narzissmus abzugrenzen, ist in der Schizophrenieforschung erfolgt.[2] Dabei ist jedoch zu bedenken, dass gerade bei den frühen narzisstischen Entwicklungsstufen eine solche Differenzierung des Selbsts noch nicht erfolgt ist. Bei der Verdrängung wird ein vorübergehend gebundener Energiebetrag wieder abgezogen, eventuell verschoben oder in ein anderes topisches System übertragen.[3][4] Objektbesetzung kommt dem Lernen von Befriedigungswerten gleich. Diese Werte beziehen sich auf Situationen, Dinge, Personen und deren Erinnerungen bzw. Vorstellungen.[5]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Siehe Eintrag Kathexis in Dorsch: Lexikon der Psychologie.
  2. Loch, Wolfgang: Zur Theorie, Technik und Therapie der Psychoanalyse. S. Fischer Conditio humana (hrsg. von Thure von Uexküll & Ilse Grubrich-Simitis) 1972, ISBN 3-10-844801-3, Seite 319
  3. Peters, Uwe Henrik: Wörterbuch der Psychiatrie und medizinischen Psychologie. Urban & Schwarzenberg, München 31984; Stw. Besetzung, Seite 72
  4. Roudinesco, Elisabeth & Michel Plon: Wörterbuch der Psychoanalyse. Namen, Länder, Werke, Begriffe. Springer, Wien 2004, ISBN 3-211-83748-5; Stw. Besetzung Seite 89, Google books
  5. Rapaport, David A.: Die Struktur der psychoanalytischen Theorie. Stuttgart 1959