Of Thee I Sing (Buch)

Buch von Barack Obama

Of Thee I Sing: A Letter to My Daughters (Auf Deutsch: Von euch will ich singen: Ein Brief an meine Töchter) ist ein 40-seitiges Kinderbuch von US-Präsident Barack Obama (Text) und Loren Long (Illustrationen), das 2010 in einer Startauflage von 500.000 Exemplaren bei Alfred A. Knopf, Inc. erschienen ist.[1][2] Die deutsche Fassung kam 2011 im Carl Hanser Verlag (München) heraus.

Obama hat das Kinderbuch seinen beiden Töchtern gewidmet, die mit Hund auf der Titelseite abgebildet sind. Der Titel bedient sich einer Zeile des patriotischen Liedes „My Country, ’Tis of Thee“. Anhand von 13 Persönlichkeiten aus der US-Geschichte erklärt es Tugenden wie Mut, Kreativität und Nächstenliebe, dabei befasst es sich mit Albert Einstein, Martin Luther King, George Washington, Abraham Lincoln, Jackie Robinson, Sitting Bull, Georgia O’Keeffe, Helen Keller, Billie Holiday, Neil Armstrong, Maya Ying Lin, César Chávez und Jane Addams.[3][1]

Rezeption

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In den USA stieß das Kinderbuch des US-Präsidenten nicht nur auf positive Resonanz. Das Wall Street Journal stellte es als „kontrovers“ dar. Der konservative Fernsehkanal Fox News kritisierte die positive Erwähnung des bekannten Indianerhäuptlings Sitting Bull.[1] Obama hatte Bull gewürdigt „als Medizinmann, der gebrochene Herzen und Versprechen geheilt und es begrüßt habe, dass nicht alle Menschen gleich sind“, so die Hannoversche Allgemeine.[4] Die Internet-Plattform von FoxNews habe daraufhin Lesern unter der Überschrift „Obama lobt Indianerhäuptling, der US-General tötete“, zur Kritik eingeladen.

Im deutschsprachigen Europa würdigte Spiegel Online das Kinderbuch als „eine Liebeserklärung an die Ideale der USA“ und merkte an, dass Obamas Widersacher „wie auf Kommando mit Hysterie“ reagiert hätten.[5] Die Stuttgarter Zeitung dagegen resümierte, das Buch sei „ohne die schönen Bilder selbst für Fans des Präsidenten ... inhaltlich etwas dünn“.[6] Die Frankfurter Rundschau kritisierte: „Papa Obama, so scheint es, hat große Schwierigkeiten, den Politiker nach Feierabend im Oval Office zu lassen und seinen Töchtern etwas zu erzählen, was sie wirklich spannend finden.“[7] Als „sicherlich ehrenhaft“ bezeichnete die Basler Zeitung Obamas Anliegen, „das Resultat wirkt dann aber etwas ernst und lehrerhaft“.[8]

Der Erlös des Kinderbuches soll einer Stiftung, die sich um Kinder gefallener oder verletzter US-Soldaten kümmert, zugutekommen.[9] Es war Obamas drittes Buch nach seinem politischen Bestseller The Audacity of Hope und den Memoiren Dreams From My Father. Er schrieb es noch vor seiner Wahl zum US-Präsidenten, denn er hatte sich bereits 2004, nach seiner Wahl zum Senator von Illinois, vertraglich zum Schreiben dreier Bücher verpflichtet.[10]

Ausgaben

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Einzelnachweise

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  1. a b c Andreas Mink: Obama kann gar nichts mehr recht machen. In: Neue Zürcher Zeitung. 21. November 2010, archiviert vom Original am 21. November 2010; abgerufen am 22. November 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nzz.ch
  2. Barack Obama ist jetzt auch Kinderbuchautor. In: Die Welt online vom 16. November 2010
  3. Lynn Sweet: Obama's Book for Kids, 'Of Thee I Sing: A Letter to My Daughters,' Due in November. In: politicsdaily.com. Abgerufen am 22. November 2010 (englisch).
  4. Barack Obama bringt erstes Kinderbuch heraus. Abgerufen am 7. September 2012.
  5. Marc Pitzke: Hysterie um 31 harmlose Seiten. In: Spiegel Online. 18. November 2010, abgerufen am 22. November 2010.
  6. Andreas Geldner: Obama träumt für seine Töchter. In: Stuttgarter Zeitung online vom 17. November 2010
  7. Sebastian Moll: Obamas Heldengesänge. In: Frankfurter Rundschau online
  8. Obamas Liebeserklärung an seine Kids. In: Basler Zeitung online vom 18. November 2010
  9. Erstes Kinderbuch von US-Präsident Obama: „Of Thee I Sing: A Letter to my Daughters“. Abgerufen am 7. September 2012.
  10. Obamas Kinderbuch: Das Tapsen ihrer Füße. In: Der Tagesspiegel online vom 16. November 2010