Oghusische Sprachen
Die oghusischen Sprachen (türkisch Oğuz dilleri/Oğuzca), auch Südwesttürkisch, sind ein Zweig der Turksprachen. Sie umfassen neun Sprachen mit bis zu 110 Millionen Muttersprachlern.
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Ihre bedeutendsten heutigen Vertreter sind die türkische mit rund 80 Millionen und die aserbaidschanische Sprache mit etwa 30 Millionen Sprechern.
Heutige oghusische Turksprachen sind „West-Oghusisch“, „Ost-Oghusisch“ und „Süd-Oghusisch“. Zu diesen Turksprachen gehören folgende Sprachen oder Dialekte:[1]
- West-Oghusisch:
- Ost-Oghusisch:
- Süd-Oghusisch:
Salarisch wird heute zur südosttürkischen Gruppe (Uighurisch) gezählt, historisch entwickelte sie sich aber aus dem oghusischen Sprachzweig der Turksprachen.[2] Umgekehrt entwickelten sich das Krimtatarische und das Urum (Sprache) aus der kiptschakischen Sprachgruppe, näherten sich jedoch stark den oghusischen Sprachen an.
Sprache | Sprecherzahl | hauptsächlich verbreitet in folgenden Ländern (mit Sprecherzahlen) |
Türkisch | 60 Mio. | Türkei 55 Mio. (S2 70 Mio.), Balkan 2,5 Mio., Türkische Republik Nordzypern 300.000, GUS 300.000, Deutschland 2 Mio., sonstiges West- und Mitteleuropa 700.000 |
Gagausisch | 330.000 | Republik Moldau 170.000, Balkan 130.000, Ukraine 20.000, Bulgarien 10.000 |
Aserbaidschanisch | 20–30 Mio. | Iran 12–20 Mio., Aserbaidschan 8 Mio., Türkei 500.000, Irak 500.000, Russland 350.000, Georgien 300.000, Armenien 200.000 |
Turkmenisch | 6,8 Mio. | Turkmenistan 3,8 Mio., Iran 2 Mio., Afghanistan 500.000, Irak 250.000, Usbekistan 250.000 |
Chorasan-Türkisch | 1.000.000 | Iran (Provinz Chorasan) |
Kaschgai | 1,5 Mio | Iran (Provinzen Fars, Chuzestan) |
Aynallu | 7.000 | Iran (Provinzen Markazi, Ardebil, Zanjan) |
Afscharisch | 300.000 | Afghanistan (Kabul, Herat), Nordost-Iran |
Salarisch | 55.000 | China (Provinzen Qinghai, Gansu) |
Literatur
Bearbeiten- Heinz F. Wendt (Hrsg.): Fischer Lexikon. Band: Sprachen (Fischer Taschenbuch 4561). Durchgesehene und korrigierte Neuausgabe. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-596-24561-3.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Lars Johanson, Éva Csató (Hrsg.): The Turkic languages. Routledge, London u. a. 1998, ISBN 0-415-08200-5, S. 82.
- ↑ Lars Johanson, Éva Csató (Hrsg.): The Turkic languages. Routledge, London u. a. 1998, ISBN 0-415-08200-5, S. 83.