Die Inselgruppe besteht aus zwei Untergruppen, die durch den Dōgo-Kanal (島後水道, Dōgo-suidō) getrennt sind: Dōgo (島後, „Inselnhinteres“) im Osten mit der gleichnamigen Hauptinsel, sowie Dōzen (島前, „Inselnvorderes“) im Westen, mit den drei bewohnten Hauptinseln: Nakanoshima („mittlere Insel“), Nishinoshima („westliche Insel“) und Chiburi-jima.
Zu beiden Gruppen kommen zusätzlich noch etwa 180 Eilande.[1]
Inseln (sortiert nach Hauptinsel im Uhrzeigersinn)
Mehrere der Inseln besitzen identische Namen wie Matsushima ‚Kieferninsel‘, Kuroshima ‚schwarze Insel‘, Hirajima ‚flache Insel‘ usw. Daneben kann das Schriftzeichen 島 sowohl als -shima als auch -jima gelesen werden, wobei die konkrete Aussprache sich je nach Quelle oder Sprecher unterscheidet.
Die Inseln haben eine Gesamtfläche von 346,10 km² und eine Bevölkerungszahl von 19.247 (Stand: 1. März 2021).
Geologisch ähnelt das Alkaligestein der Inseln dem der Koreanischen Halbinsel bzw. der Vulkanzone des nordkoreanischen Paektusan. Dōgo besteht aus Alkalibasalt aus dem Miozän, das im Pleistozän als Horst herausgehoben wurde. Die rauere Oberfläche der Dōzen-Inseln wiederum besteht aus Trachybasalt aus dem Tertiär und ist äußeres Zeichen eines Somma-Vulkans mit den Inseln als Caldera und dem Takuhi-yama (焼火山, wörtlich: „brennender Vulkan“) auf Nishinoshima als zentralen Vulkankegel.[1]
Das Klima wird stark vom Tsushima-Strom beeinflusst, so dass das Temperaturjahresmittel warme 14 °C beträgt. Der Jahresniederschlag beträgt wiederum 1750 mm.[1]
Im späten 7. Jahrhundert bildete Dōzen administrativ den Bezirk Ama (海評, Ama no kōri) und Dōgo den Bezirk Suki (次評, Suki no kōri). Nach der Reorganisation des japanischen Staatswesens im Taihō-Kodex wurden diese 702 ersetzt durch die Landkreise Ama (海部郡, Ama-gun) und Chibu (知夫郡, -gun) für Dōzen, sowie Suki (周吉郡, -gun) und Ochi (穏地郡, -gun) für Dōgo.[2]
Wegen ihrer abgelegenen Lage dienten die Inseln als Exil, u. a. für die Kaiser Go-Toba 1221 und Go-Daigo 1331.
Im Mittelalter wurden die Inseln u. a. von den Sasaki, Kyōgoku und Amago beherrscht und waren dann während der Edo-Zeit Teil des Lehens Matsue.[1]
1969 wurde alle Landkreise der Inseln zum Landkreis Oki vereinigt.
Im Altertum wurde das Gebiet Oki-no-kuni (Provinz Oki) genannt, und mit den chinesischen Schriftzeichen (Kanji) 隠岐國 geschrieben. Weitere Schreibweisen neben 隠岐 waren 意伎 und 隠伎.[1] Nachdem das Provinzsystem geendet hatte, wurden die Inseln als Okinoshima (隠岐島) bekannt.
Im Laufe der Zeit wurden diese auch als 隠岐の島 geschrieben, mit der Partikelno in Hiragana, zumal die Schreibweise 隠岐島 auch als Oki-jima falsch gelesen werden kann. Okinoshima bedeutet „Die Inseln von Oki“, was wiederum teilweise als Oki-Insel (Oki Island) oder Okinoshima-Insel (Okinoshima Island) übersetzt wird, da das Japanische üblicherweise nicht zwischen Ein- und Mehrzahl unterscheidet. Daneben gibt es eine Vielzahl anderer Inseln in Japan die Okinoshima heißen wie die heilige Insel Okinoshima in Fukuoka, die jedoch andere Schriftzeichen – meist in der Bedeutung „abgelegene Insel“ – verwenden.
Die Einwohner der vier bewohnten Oki-Inseln nennen die Inselgruppe kurz auch nur Oki, sowie die jeweiligen Inseln nach deren Hauptorten, wie Chibu für Chiburijima, Ama für Nakanoshima und Saigō für Dōgo genannt, wobei die Stadt Saigō mit den anderen Dörfern auf der Insel 2004 zur neuen Stadt Okinoshima zusammengelegt wurde,[3] die jedoch nicht die gesamte Inselgruppe umfasst.
Um Verwechslungen mit anderen Inseln in Japan zu verhindern, werden die vier bewohnten Oki-Inseln im Englischen manchmal als Oki-Dogo, Oki-Nishinoshima, Oki-Ama und Oki-Chibu bezeichnet.
Diese einzelnen Inselnamen werden auch in den internationalen Medien zusammen mit der lokalen Übersetzung für „Oki-Inseln“ verwendet, z. B. Oki Islands in Englisch, Îles Oki in Französisch usw.