Mačva (serbisch Мачвански округ oder Mačvanski okrug) ist ein serbischer Verwaltungsbezirk und liegt im Nordwesten des serbischen Kernlands.

Мачвански округ
Mačvanski Okrug
Lage in SerbienOkrug Zapadna BačkaOkrug Severna BačkaOkrug Severni BanatOkrug Srednji BanatOkrug Južni BanatOkrug Južna BačkaOkrug SremOkrug PčinjaOkrug JablanicaOkrug PirotOkrug ToplicaOkrug ZaječarNišavski okrugOkrug RasinaOkrug RaškaOkrug ZlatiborOkrug MoravicaOkrug ŠumadijaOkrug PodunavljeOkrug KolubaraBelgradOkrug MačvaOkrug BorOkrug BraničevoOkrug PomoravljeOkrug PećOkrug KosovoOkrug Kosovo-PomoravljeOkrug PrizrenOkrug Kosovska MitrovicaOkrug Kosovo-Pomoravlje
Lage in Serbien
Staat: Serbien
Fläche: 3.268 km²
Einwohner: 339.644 (2002)
Hauptstadt: Šabac
ISO 3166-2: RS-08

Er besteht aus den folgenden Gemeinden (opštine):

Dieser Bezirk hat laut der Volkszählung 2002 eine Einwohnerzahl von 339.644. Der Hauptverwaltungssitz ist die Stadt Šabac.

Größte Siedlungen (Stand: Volkszählung 2002)

Ortsname kyrillisch Einwohner
Šabac Шабац 54.832
Loznica Лозница 26.203
Lozničko Polje Лозничко Поље 7.668
Bogatić Богатић 7.346
Klupci Клупци 7.177
Majur Мајур 6.768
Banja Koviljača Бања Ковиљача 6.274
Pocerski Pričinović Поцерски Причиновић 5.991
Badovinci Бадовинци 5.413
Krupanj Крупањ 4.875
Mali Zvornik Мали Зворник 4.740
Lešnica Лешница 4.677
Koceljeva Коцељева 4.614
Prnjavor Прњавор 4.488
Ljubovija Љубовија 4.116

In der Umgebung von Šabac befinden sich viele Monumente, die geschichtlichen Ereignissen des serbischen Volkes gewidmet sind:

Nicht weit von Loznica liegt das Dorf Tršić, der Geburtsort des serbischen Philologen und Schöpfers der modernen serbischen Schriftsprache, Vuk Stefanović Karadžić.

Von Tršić führt ein Fußweg zum Kloster Tronosa, eines der ältesten Bauwerke der Dynastie Nemanjić. Dieses Kloster aus dem 14. Jahrhundert spielte eine wichtige Rolle während des Osmanischen Reiches zur Erhaltung und Fortführung der serbischen Kultur, da seinerzeit viele historische Dokumente und Schriften im Kloster versteckt und im Laufe der Jahrhunderte immer wieder restauriert wurden.

Die wirtschaftliche Tätigkeit im Bezirk konzentriert sich auf die Chemiefabrik „Zorka“, die Fleischfabrik „Šapčanka“, die Möbelfabrik „Jela“ und die Metall- und Plastikfabrik „Metaloplastika“.

Geschichte

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Es gibt Nachweise, dass die Region Mačva schon seit der Steinzeit besiedelt ist. Während des Römischen Reiches befand sich dort die Provinz Moesia. Es wurden auch alte Schriften gefunden, in denen von einer Stadt Mačva die Rede ist, doch die Lage dieser Stadt ist bis heute noch unklar. Vermutet wird sie ein paar Kilometer südlich von Šabac.

Im Mittelalter gehörte die Region Mačva zu Serbien, Ungarn, Bulgarien und Byzanz. Hauptsächlich war sie zwischen Serbien und Ungarn umkämpft. Im 13. Jahrhundert war die Region Mačva Teil des Königreichs Ungarn unter Béla IV. Zwischen 1282 und 1316 war Mačva Bestandteil des Königreichs Syrmien unter dem serbischen König Stefan Dragutin mit der Hauptstadt Debrc (zwischen Belgrad und Šabac). Im 15. Jahrhundert geriet die Region unter die Vorherrschaft der Osmanen und blieb es auch bis ins 19. Jahrhundert hinein. 1804 wurde Mačva wieder serbisch.

Aus der Region stammt der Maler Milić Stanković, der als „Milić von Mačva“ bekannt ist.

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Commons: Okrug Mačva – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 44° 42′ N, 19° 36′ O