Mastaba des Seschemnefer III.
Die Mastaba von Seschemnefer III. befindet sich in Gizeh. Die in ihr befindliche Opferkammer, auch in der Literatur gelegentlich als Kultkammer und im Grunde unzutreffend als Grabkammer des Seschemnefer III. bezeichnet, gehört zur Sammlung des Ägyptologischen Instituts der Universität Tübingen im Schloss Hohentübingen als einem Teil des Museum der Universität Tübingen. Die Opferkammer ist nur ein Teil der Mastaba des Seschemnefer III. (Mastaba G 5170), die während der 5. Dynastie (um 2350 v. Chr.) in der Nekropole von Gizeh für den Beamten Seschemnefer III. errichtet wurde, der oft auch in Fachkreisen Seschemnofer genannt wird.
Gefunden wurde die Opferkammer 1910 bei von dem Unternehmer Ernst von Sieglin finanzierten Grabungen, die unter Leitung des Ägyptologen Georg Steindorff standen. Von Sieglin erwarb die Opferkammer in Gizeh und schenkte sie 1911 der Universität Tübingen.
Die Kammer ist 3,65 Meter lang, 1,45 Meter breit und 2,57 Meter hoch. Die bemalten Reliefbilder sind aus Nummulitkalk. Jede Wand besteht aus zwei bis drei großen Blöcken. Die Blöcke stoßen nicht in den Ecken aufeinander, sondern sind über eingearbeitete Winkelstücke miteinander verbunden.
Darstellungen auf den Reliefs der Kapelle
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Westwand mit Totenmahl von Seschemnefer III. und seiner Gattin Hetep-heres
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Südwand der Opferkammer mit Prunkmahl und Lotusblume
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Ostwand der Opferkammer mit vorgeführten Opfertieren
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Nordwand mit Gabenträgern der Stiftungsgüter
Westwand
BearbeitenEin Totenmahl von Seschemnefer III. und seiner Gattin Hetep-heres. Die beiden sitzen nebeneinander an einem Speisentisch.
Südwand
BearbeitenSeschemnefer III. steht links und empfängt von seinem Sohn eine Lotusblume.
Ostwand
BearbeitenOpfertiere werden dem links stehenden auf einen Stab gestützten Grabherrn vorgeführt. In der obersten Reihe gibt es Schreiber mit Papyrusfutteralen, die die vorgeführten Tiere protokollieren. In der zweiten Reihe wird Wild in der dritten Reihe Rinder und in der vierten Reihe Geflügel herbeigeführt.
Nordwand
BearbeitenDie Vertreter der namentlich genannten Stiftungsgüter bringen landwirtschaftliche Produkte.
Literatur
Bearbeiten- Hermann Junker: Die Maṣṭaba des Śšmnfr III. In: Gîza III. Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in Wien auf gemeinsame Kosten mit Dr. Wilhelm Pelizaeus † unternommenen Grabungen auf dem Friedhof des Alten Reiches bei den Pyramiden von Gîza. Band III: Die Maṣṭabas der vorgeschrittenen V. Dynastie auf dem Westfriedhof. (= Akademie der Wissenschaften in Wien. Philosophisch-historische Klasse.) Hölder-Pichler-Tempsky, Wien / Leipzig 1938, S. 192–215 (Volltext als PDF; 37,1 MB); abgerufen über Digital Giza – The Giza Project at Harvard University.
- Emma Brunner-Traut: Die altägyptische Grabkammer Seschemnofers III. aus Gîsa. Eine Stiftung des Geheimen Hofrats Dr. h.c. Ernst von Sieglin an die Tübinger Universität. von Zabern, Mainz 1978 (Neuausgabe: Zabern, Mainz 1995, ISBN 3-8053-0319-X).
- Ingrid Gamer-Wallert: Von Giza bis Tübingen. Die bewegte Geschichte der Mastaba G 5170. Klöpfer & Meyer, Tübingen 1998, ISBN 3-931402-33-9 (Volltext als PDF; 44,1 MB); abgerufen über Digital Giza – The Giza Project at Harvard University.
- Ingrid Gamer-Wallert: Die bewegte Geschichte der Mastaba Seschemnofers III. (G 5170). In: Sokar. Band 9, 2004, S. 28–34 (Digitalisat); abgerufen über Digital Giza – The Giza Project at Harvard University.
- Ingrid Gamer-Wallert: Die Tübinger Mastaba (= Monographien des MUT. Band 1). Museum der Universität Tübingen (MUT), Tübingen 2014, ISBN 978-3-9812736-9-4.
Weblinks
Bearbeiten- Opferkammer des Wesirs Seschemnefer III. museum-digital:baden-württemberg
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ingrid Gamer-Wallert: Die bewegte Geschichte der Mastaba Seschemnofers III. (G 5170). In: Sokar. Band 9, 2004, S. 28–34 S. 31–32.