Oranienburger Kanal

Wasserstraße im Bundesland Brandenburg

Der Oranienburger Kanal (OrK) im Land Brandenburg wurde 1832–1837 als künstlicher Flussarm der Havel aufgrund der schwierigen Schifffahrtsverhältnisse unterhalb der Oranienburger Mühlen gebaut. Er zweigt oberhalb (nördlich) der ehemaligen Burg Neumühl in Sachsenhausen von der Friedrichsthaler Havel ab und umgeht westlich das Stadtgebiet von Oranienburg. Zwischen Pinnow (Hohen Neuendorf) und Borgsdorf mündet er in die Oranienburger Havel. Nördlich von Friedenthal kreuzt er den älteren Ruppiner Kanal, wodurch das Kanalkreuz Oranienburg entstand. Im Verlauf des Kanals wurden zwei Schleusen errichtet. Die Schleuse Sachsenhausen im nördlichen Abschnitt in Sachsenhausen wurde 1945 kriegszerstört und ist heute außer Betrieb und dient lediglich als Wehr. Die Schleuse Pinnow im südlichen Abschnitt wird weiterhin betrieben.

Oranienburger Kanal
Lagekarte
Lagekarte

Lagekarte

Abkürzung OrK
Länge 8,98 km
Erbaut 1832 bis 1837
Beginn km 21,01
Ende km 29,99
Abstiegsbauwerke Schleuse Sachsenhausen, Schleuse Pinnow
Abzweigungen, Kreuzungen Kanalkreuz Oranienburg
Genutzter Fluss Havel
Kilometrierung zu Berg
Bergfahrt nach Norden
Zuständige Behörde Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oder-Havel
Oranienburger Kanal
In Pinnow mündet der Oranienburger Kanal (links) in die Havel (rechts)

Mit Fertigstellung des Großschiffahrtsweges Berlin-Stettin (heute wie schon vor 1914: Havel-Oder-Wasserstraße, HOW) 1914 führte der Großteil der Berufsschifffahrt von und zur Oder und oberen Havel über diesen. Seit der Zerstörung beziehungsweise Aufgabe der Schleusen im nördlichen Kanalabschnitt ist der Schiffsverkehr in diese Richtung vollständig eingestellt. Der Oranienburger Kanal stellt heute lediglich die Verbindung zwischen dem Ruppiner Kanal und der Havel-Oder-Wasserstraße dar. Der südliche Abschnitt des Kanals dient fast ausschließlich Sportbooten, die im Sommer von und zu den Ruppiner Gewässern unterwegs sind. Der nördliche Abschnitt bis zur ehemaligen Schleuse Sachsenhausen wird kaum genutzt. Der Kanal hat eine Sohlenbreite von 9,42 Meter und eine geringste Wassertiefe von 1,41 Meter. Laut dem Entwicklungskonzept[1] der Stadt Oranienburg ist eine Wiederherstellung des nördlichen Abschnittes von der Schleuse Sachsenhausen bis zum Kanalkreuz geplant.

Der neun Kilometer lange Oranienburger Kanal bildet zusammen mit der Friedrichsthaler Havel und dem Malzer Kanal die Alte Havel-Oder-Wasserstraße und zählt zu den sonstigen Binnenwasserstraßen des Bundes[2] in der Zuständigkeit des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oder-Havel. Er führt von Pinnow bis Malz noch die alte Kilometrierung von vor 1914. Er mündet bei Pinnow mit km 21,01[2] in die Havel-Oder-Wasserstraße ein, kreuzt bei km 28,76 den Ruppiner Kanal und beginnt in Sachsenhausen mit km 29,99[2].

Schleusen

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Hans-J. Uhlemann: Berlin und die Märkischen Wasserstraßen. DSV-Verlag, Hamburg 1994.
  • Schriften des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e. V. div. Jahrgänge. Westeuropäischer Schifffahrts- und Hafenkalender, Binnenschifffahrts-Verlag, Duisburg-Ruhrort OCLC 48960431
  • Folke Stender: Redaktion Sportschifffahrtskarten Binnen 2. Nautische Veröffentlichung Verlagsgesellschaft, ISBN 3-926376-10-4.
  • Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg. Bände I–III, Brandenburg 1854/1856.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Integriertes Stadtentwicklungskonzept Oranienburg 2020: PDF
  2. a b c Verzeichnis F der Chronik (Memento vom 22. Juli 2016 im Internet Archive), Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes

Koordinaten: 52° 45′ 23″ N, 13° 13′ 27″ O