Ordensburg Grobin
Die Ruine der Ordensburg Grobin befindet sich in Grobiņa (deutschbaltisch Grobin) im westlichen Kurland, Lettland. Ein älterer kurischer Burghügel (Skābāržu kalns) befindet sich 100 m von der Ordensburg entfernt, bei dem es sich um die berühmte Seeburg handeln könnte, die in skandinavischen Quellen des 9. Jahrhunderts erwähnt wird.
Ordensburg Grobin | ||
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Ruinen der Ordensburg Grobin | ||
Staat | Lettland | |
Ort | Grobiņa | |
Entstehungszeit | Erste Erwähnung 1253 | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Geographische Lage | 56° 32′ N, 21° 10′ O | |
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Geschichte
BearbeitenDer Livländische Orden errichtete die Burg im Jahr 1253, um die Straße von Livland nach Preußen zu sichern. Die Burg liegt auf einer Anhöhe am Ufer eines Sees und bot daher guten Schutz. Die rechteckig angelegte Burg maß etwa 40 × 70 m und besaß einen dreistöckigen Südflügel und einen Turm in der Westmauer.[1] Am Ende der Ordenszeit wurde die Burg an den Herzog Albrecht von Preußen verpfändet. Im 16. Jahrhundert wurden um die Burg Wälle errichtet, die eine Bastion an jeder der vier Ecken aufwiesen. Im Jahr 1608 gelangte die Burg wieder zurück an Kurland. Im 17. Jahrhundert wurde die Festung grundlegend umgebaut und weiter verstärkt. Bis in das 18. Jahrhundert befand sich in der Burg die Verwaltung für das umliegende Gebiet.[2]
Während des Zweiten Nordischen Krieges brannten die Schweden 1659 die Stadt Grobin nieder und plünderten die Burg. Während des Großen Nordischen Krieges wurde die Burg erneut von der schwedischen Armee unter der Führung des schwedischen Königs Karl XII. besetzt und zerstört. Nach Beschädigungen am Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Anlage nicht mehr saniert und verfiel allmählich.
In den 1970er Jahren wurden Restaurierungsarbeiten begonnen, so dass die Burgruine heute in gutem Zustand ist. Heute ist die Burg eine Sehenswürdigkeit und ein beliebter Veranstaltungsort.
Architektur
BearbeitenDie Ringmauern bilden ein längliches Viereck, von dessen Südflügel, dem eigentlichen Haus, vier Stockwerke sich bis heute erhalten haben. Der Südflügel ist 11,2 m breit und 34 m hoch und ältester Teil der Burg. Ursprünglich sind der Keller und das Erdgeschoss aus Stein gebaut, die höheren Stockwerke auch aus Ziegeln. Der Keller ist fast vollständig verfüllt. Ein Teil des Kellerfensters ist an der Ostmauer der Burg sichtbar. Das zweite Stockwerk war in drei Räume unterteilt, einen östlichen Raum, 5,80 m × 9,60 m groß, mit großen halbkreisförmigen Nischen in Außenwänden und jeweils einem Fenster, einen mittleren Raum, 12 m × 9,60 m mit einer Treppe in den ersten Stock, und einen westlichen Raum, 13 m × 9,60 m groß mit Abwasserkanälen in der Westwand. Die Wände auf dem Innenhof der Burg zeigen die Überreste von Gewölbeanschlüssen.
Literatur
Bearbeiten- Bernhard Schmid: Die Burgen des deutschen Ritterordens in Kurland. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 7, 1921, S. 199–238 (zlb.de).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Armin Tuulse: Die Burgen in Estland und Lettland (= Verhandlungen der Estnischen gelehrten Gesellschaft. Band 33). Õpetatud Eesti Seltsi Toimetused, S. 243.
- ↑ Schlösser, Burgen, Herrenhäuser, Baltikum, Kurland, Lettland, E–K. Lost & Unlost Places.