Wilhelm Sauer (Orgelbauer)

deutscher Orgelbauer aus der Zeit der Romantik und Spätromantik
(Weitergeleitet von Orgelbau-Anstalt Wilhelm Sauer)

Wilhelm Carl Friedrich Sauer (* 23. März 1831 in Schönbeck; † 9. April 1916 in Frankfurt (Oder)) war ein bedeutender deutscher Orgelbauer aus der Zeit der Romantik und Spätromantik.

Wilhelm Sauer (ca. 1910)

Kindheit und Jugend

Bearbeiten

Wilhelm Sauer wurde als jüngerer Sohn des Schmiedes Ernst Sauer (1799–1873) und dessen Ehefrau Johanna Christina, geb. Sumke (1800–1882), in Schönbeck bei Friedland in Mecklenburg-Strelitz geboren. Der Vater hatte 1835 mit einer als Autodidakt gebauten Orgel für seinen Wohnort großes Aufsehen erregt. Der Großherzog gab ihm daraufhin ein Stipendium mit der Auflage, sich als Orgelbauer auszubilden zu lassen, was in Ohrdruf geschah.

Als Wilhelm sieben Jahre alt war, zog die Familie in die benachbarte Stadt Friedland in Mecklenburg um, wo der Vater ein Fabrikationsgebäude errichtete und mit dem gewerblichen Orgelbau begann. Dort verlebte Wilhelm Sauer seine Jugendjahre, besuchte das Gymnasium in Friedland, machte 1849 Abitur und nahm ein Studium an der Berliner Bauakademie auf. Nach zwei Semestern brach er dieses ab und machte eine Lehre als Orgelbauer bei seinem Vater. 1851 diente er beim Militär.

Wanderjahre und Tätigkeit in Deutsch Krone

Bearbeiten

Danach war Wilhelm Sauer „außer Landes“. Er arbeitete (um 1852/1853) als Geselle bei Aristide Cavaillé-Coll in Paris, dem bedeutendsten Orgelbauer seiner Zeit, bei Eberhard Friedrich Walcker in Ludwigsburg und wohl auch in der Schweiz und in England.[1][2]

1854 kehrte er nach Friedland zurück und wirkte am Neubau der Orgel für die örtliche Marienkirche unter seinem Vater mit. Als dieser 1855 eine Filiale im westpreußischen Deutsch Krone eröffnete, übergab er die Leitung dem Sohn Wilhelm. Dieser muss zu dieser Zeit bereits seine Meisterprüfung gemacht haben.[2]

Orgelbau-Anstalt in Frankfurt (Oder)

Bearbeiten
 
Geschäftshaus der Orgelbauanstalt in Frankfurt (Oder), 1952

Am 1. März 1856 gründete Wilhelm Sauer eine Filiale in Frankfurt (Oder). Diese befand sich zunächst in Räumen des Gasthauses Zum Goldenen Löwen in der Crossener Straße 3 in der Dammvorstadt (heute Słubice, ul. 1 Maja). Später gründete er dort die Wilhelm Sauer Orgelbau-Anstalt Frankfurt A. O.[3]

1860 gründete Wilhelm Sauer eine Zweigniederlassung in Königsberg. Diese wurde später (nach 1871?) wieder aufgegeben, als die Verkehrsverbindungen besser geworden waren. In Ost- und Westpreußen wurden bis 1910 über 130 Orgeln gebaut.[4]

1866 kaufte Wilhelm Sauer das Grundstück Park 13 (heute Paul-Feldner-Straße 13) in der Gubener Vorstadt mit einer Fabrikantenvilla. Dort ließ er Werkstätten und einen Orgelsaal errichten. 1884 wurde er zum Königlichen Preussischen Hof-Orgelbauer[5] ernannt. Ende des 19. Jahrhunderts arbeiteten etwa 120 Mitarbeiter in der Firma.

Letzte Jahre und Tod

Bearbeiten

Am 1. Oktober 1910 verkaufte Wilhelm Sauer die Firma an seinen Geschäftsführer und Stellvertreter Paul Walcker. 1917 übergab Paul Walcker die Firma an seinen Neffen Oscar Walcker. Der Standort in Frankfurt (Oder) blieb bis 1994 bestehen und wurde dann nach Müllrose verlegt. Seit 2000 besteht eine selbstständige Firma W. Sauer Orgelbau Frankfurt (Oder).

Am 9. April 1916 starb im Alter von 85 Jahren Wilhelm Sauer in Frankfurt (Oder). Er wurde auf dem Friedhof der Stadt begraben. Sein Grabstein ist im heutigen Kleistpark erhalten.[6]

Ehe, Familie, Charakterisierung

Bearbeiten

Im Jahr 1859 heirateten Wilhelm Sauer und Minna Auguste Penske († 1876), Tochter eines Kantors. Der Ehe entstammte die Tochter Johanna (1859–1887).

1878 heiratete Sauer in zweiter Ehe Anna Bauer (* 18. Januar 1848; † 11. August 1924), Tochter eines Brauereibesitzers und Stadtrates in Potsdam.[6] Mit ihr hatte er die Söhne Wilhelm (1879–1962) und Franz Gustav Adolf (1883–1945; verschollen). Sein Enkel Wolfgang Sauer (1920–1989) wurde Professor für deutsche Geschichte an der University of California, Berkeley.

Wilhelm Sauer sei nach Aussage eines alten Mitarbeiters der Firma Sauer, der ihn noch persönlich gekannt hatte, ein „stille[r] Mann, der in jeder Situation stets sachlich, korrekt und freundlich war“[7] gewesen. Sein ganzes Schaffen folgte folgendem Wahlspruch:

„Wir loben Gott und lassen ihn walten,
bauen neue Orgeln und reparieren die alten.“[8]

Ehrungen (Auswahl)

Bearbeiten

Werke (Auswahl)

Bearbeiten

Wilhelm Sauer baute mit seinen Mitarbeitern zu Lebzeiten über 1100 Orgeln neu oder um, vor allem in Preußen, aber auch in anderen deutschen Territorien, sowie in weiteren Ländern Mittel- und Osteuropas, Südamerikas und Asiens.[9] Zahlreiche von ihnen sind erhalten. Seine größten und bekanntesten Instrumente befinden sich unter anderem im Berliner Dom (1903, IV/113), im Bremer Dom, in der Leipziger Thomaskirche (1888/1908, III/88) und in der Stadthalle Görlitz (1910, IV/72). Die damals größte Orgel der Welt in der Breslauer Jahrhunderthalle (1913, V/200) ist in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr erhalten; ihr größter Teil befindet sich heute im Breslauer Dom.

Erklärung: Die Größe der Instrumente wird in der Spalte ‚Manuale‘ durch die Anzahl der Manuale und das Vorhandensein eines Pedals sowie in der Spalte ‚Register‘ durch die Angabe der Anzahl der klingenden Register beschrieben. Ein großes „P“ steht für ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ für ein angehängtes Pedal. Eine ‚Kursivierung‘ zeigt an, dass die betreffende Orgel nicht mehr erhalten ist oder lediglich noch der Prospekt aus der Werkstatt stammt. Nach 1910 entstandene Instrumente finden sich in der Werkliste von W. Sauer Orgelbau.

Liste geordnet nach Baujahr.
Jahr Opus Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen
1852 Lychen St. Johannes
 
I/P 13 mit Vater Ernst Sauer, 1874 nach Gerswalde, 1999–2003 Restaurierung durch Scheffler[10]
1853 Boek St. Johannis
 
I/p 05 Das älteste eigene erhaltene Werk Wilhelm Sauers. Auftraggeber: Klosterhauptmann Carl Peter Johann von Le Fort; Abnahme: 8. August 1853 durch Hoforganist Carl Ernst Friedrich Weingärtner „mit großem Lob“. Carl Börger ergänzte um 1900 einen Subbass auf eigener pneumatischer Pedallade. Restaurierung 1995 bis 2003 durch die Orgelwerkstatt Christian SchefflerOrgel
1854 Friedland, Mecklenburg St. Marien III/P 30 mit Vater Ernst Sauer, in Barockprospekt von Baumann und Richter, 1934 ersetzt durch Sauer-Orgel im bisherigen Prospekt[11]
1855 Badresch Dorfkirche I/P 9 Mai 1855 Vertrag, August 1855 Lieferung, heute fehlen alle Metallpfeifen[12]
1861 Tilsit Litauische Kirche II/P 22 erste größere Orgel, 1945/1952 mit Kirche zerstört[13]
1864 94 Marienwerder, Ostpreußen, heute Kwidzyn Domkirche
 
III/P 49 1917 Prospektpfeifen abgegeben, 1945 Verlust aller Metallpfeifen, 1958 und 1972/1974 Reparaturen und Umbauten, Rekonstruktion der Sauer-Orgel geplant → Orgel[14]
1864 Bernau Stadtkirche
 
III/P 37 1905 erweitert durch Dinse, 1951 Umdisponierung durch Sauer

Orgel

1869 95 Berlin St.Thomaskirche IV/P 52 Nach Kriegsbeschädigung (1944) abgebaut, 1970 Neubau durch Rudolf v. Beckerath (II/P/25)
1870 Labiau, Ostpreußen, heute Polesk Stadtkirche 1945 zerstört
1872 235 Döbberin Dorfkirche I/P 08 mechanische Kegellade
1874 209 Doberlug-Kirchhain Klosterkirche
 
II/P 26 mechanische Kegelladen[15]
1874 212 Sorquitten, Ostpreußen, heute Sorkwity Dorfkirche
 
II/P 14 erhalten, möglicherweise in schlechtem Zustand[16]
1876 234 Bromberg, Provinz Posen, heute Bydgoszcz St.-Pauls-Kirche III/P 43 [17]
1878–1879 248 Frankfurt (Oder) Sankt-Gertraud-Kirche
 
III/P 36 mechanische Kegelladen
1882 335 Sprottau, Schlesien, heute Szprotawa Kirche, heute Mariä-Himmelfahrt-Kirche II/P 27 1917 Abgabe der Prospektpfeifen, ansonsten erhalten, dringend restaurierungsbedürftig[18]
1883 401 Wernigerode Liebfrauenkirche
 
II/P 30 Bau im barocken Prospekt der Vorgängerorgel (1765–1783); weitgehend erhalten, mechanische Kegellade mit freistehendem Spieltisch[19]

Orgel

1884 419 Kostebrau Dorfkirche
 
I/P 07 stammt ursprünglich aus der Ev. Kirche Klettwitz, die wegen Platzmangel erweitert und umgebaut wurde und eine größere Orgel erhielt
1884 432 St. Petersburg Konservatorium II/P 8 1970 nach Puschkin in das heutige Kunstgymnasium „A. Achmatowa“, in sehr schlechtem Zustand, eine von zwei erhaltenen Wilhelm-Sauer-Orgeln in Russland[20]
1885 Leipzig Peterskirche
 
III/P 60 erste Orgel Sauers mit Registerwalze, 1943 bei Bombenangriff beschädigt, danach Verfall, 1958 ausgeschlachtet, Prospekt erhalten. Neubau im Stil Cavaillé-Colls hinter dem Sauer-Prospekt wird angestrebt.[21]
1885–1886 Eickel Johanneskirche II/P 33 Neubaukosten betrugen 12.000 Mark. 1911 Nachrüstung elektrisches Gebläse.[22] Totalverlust am 12. April 1944 durch Kriegseinwirkung.[23]
1886 Insterburg, Ostpreußen Lutherkirche
 
in Barockprospekt von Johann Preuß, 1945 zerstört
1887 475 Laer, Frankfurt am Main Segenskirche
 
II/P 28 1887 für die Evangelische Kirche im heutigen Bochumer Stadtteil Laer hergestellt und 1974 wegen Abrisses der Kirche eingelagert; von der hessischen Landeskirche erworben und 1995 in die Segenskirche in Frankfurt-Griesheim eingebaut
1888 495 Göttingen St. Nikolai (Universitätskirche)
 
II/P 23 teils erhalten, im 20. Jahrhundert barockisiert und mehrmals renoviert
Orgel
1886–1889 501 Leipzig Thomaskirche
 
III/P 63 Umbau auf pneumatische Steuerung 1902[24] und Erweiterung auf 88 Register im Jahr 1908 durch Sauer als op. 1015[25]Orgel
1889 505 Amsterdam Basilika St. Nikolaus
 
III/P 40 zwei Barkermaschinen
1890 530 Bralitz Dorfkirche II/P 13 weitgehend erhalten; 2014/2015 Restaurierung und Rückführung auf ursprünglichen Zustand
1890 531 Altenessen Alte Kirche
 
II/P 23 rekonstruiert von Rieger Orgelbau 2017 → Orgel
1891 544 Mühlhausen/Thüringen Marienkirche
 
III/P 61 Die Register waren für eine lange Zeit unvollständig. Jedoch seit 2023 durch die Orgelbaufirma Schuke wieder in den Urzustand versetzt. Der Prospekt der Orgel spiegelt die Gestaltung des Langhauses und die Seitenschiffe der Kirche wieder.
1891 Barneberg Friedenskirche II/P 19 neugotischer Prospekt[26][27]
1891 557 Sieversdorf Dorfkirche I/P 06 [28]
1892 Berlin Garnisonkirche III/P 70 13. April 1908 Zerstörung durch Brand der Kirche
1892 569 Luckenwalde St. Joseph
 
II/P 11 Orgel erbaut für die Freimaurerloge Berlin, umgesetzt nach Luckenwalde 1933 → Orgel
1895 ? Wesel Willibrordi-Dom III/P 80 in historisches Gehäuse hineingebaut, bei Bombenangriff im Februar 1945 zerstört.[29]
1893 Berlin Immanuelkirche
 
II/P 29 [30]
1894 620 Apolda Lutherkirche
 
III/P 47 Orgel zwischenzeitlich umgebaut, seit 2022 wieder im originalen Klanggewand[31]
1894 622 Schwetz an der Weichsel Evangelische Kirche
 
II 35 mechanische Kegellade[32]
Die Firma Gustav Kuntzsch, Anstalt für kirchliche Kunst, Wernigerode, schuf den Orgelprospekt.
1894 624 Saalfeld Johanneskirche
 
III/P 49 1894 Neubau hinter dem historischen Prospekt von Johann Georg Fincke? und des Schreiners Johann-Georg Ziegenspeck (1709–1714); 1932 Umbau durch Sauer, 1993–1996 Restaurierung durch Rösel & Hercher Orgelbau und Rückführung auf Zustand von 1932
1894 Bremen Bremer Dom
 
III/P 65 1926 und 1939 durch W. Sauer Orgelbau erweitert; heute IV/P/98

Orgel

1894 638 Neubrandenburg St. Johannis II/P 20 verändert in Röbel St. Nikolai erhalten → Orgel
1894–1895 660 Charlottenburg Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
 
IV/P 93 1920 Erweiterung durch Orgelbau Sauer auf IV/P, 103, 1943 mit Kirche zerstört[33]
1895 661 Gehren Stadtkirche Gehren
 
II/P 23 pneumatische Kegellade
1895/1896 PotsdamNauener Vorstadt Pfingstkirche II/P 16 1896: Erweiterung um ein zweites Manual und Vergrößerung auf 16 Register durch Firma Sauer.
1933: Zweite Erweiterung auf nunmehr 28 Register durch die Orgelbaufirma Schuke.
2010: Da die Sauer-Orgel irreparabel geschädigt war, Beauftragung der Firma Schuke mit dem Bau eines neuen Instrumentes, das 2011 eingebaut werden konnte, aber noch nicht vollständig realisiert ist.
1896 704 Berlin Johannes-Basilika II/P 38 pneumatische Kegellade, vier Hochdruck-Register, 1950 kleinere Veränderungen, Renovierung 2011. DispositionOrgel
1897 Golzow, Barnim Dorfkirche
 
II/P 15 mechanische Kegellade; 1911 Umbau durch Sauer, nach dem Zweiten Weltkrieg viel Pfeifenwerk gestohlen und Mechanik zerstört, 1993–1994 Rekonstruktion durch Fahlberg unter Einbeziehung einiger Register der Johanniskirche in Brandenburg[34][35]
1898 731 Wuppertal-Elberfeld Friedhofskirche
 
II/P 30 Teilsanierung 1995[36]
1898 752 Markgrafpieske Dorfkirche Markgrafpieske II/P 14 Die Kirchengemeinde bezahlte Sauer für das Instrument 4.412 Goldmark.
1898 755 Moskau Kirche St. Peter und Paul III/P 33 2006 durch Reinhard Hüfken restauriert[37]
1898 Gumbinnen, Ostpreußen Altstädtische Kirche 36 in Barockprospekt von Casparini, nach 1945 zerstört
1898 760 Welt (Eiderstedt) Kirche St. Michael
 
II/P 14 hinter Prospekt von um 1750–1780; 2001/2007 Sanierung durch Scheffler
1899 793 Erbach/Odenwald Evangelische Stadtkirche
 
II/P 19 Prospekt von Vorgänger-Orgel von Johann Nikolaus Schäfer (1725). Pneumatische Traktur. Bis auf Prospektpfeifen und den Orgelmotor noch im Originalzustand. Zuletzt renoviert 1999.
1899 Neuendorf bei Potsdam Bethlehemkirche 15 Firma Gustav Kuntzsch, Wernigerode, schuf den Orgelprospekt.
1899 Hainichen Trinitatiskirche
 
II/P 36 Orgel
1901 860 Frankfurt (Oder) Heilig-Kreuz-Kirche III/P 46 fast unverändert erhalten, pneumatische Kegelladen
1901 845 Groß Plasten Dorfkirche II/P 6 1997 restauriert → Orgel
1901 846 Essen Evangelische Kirche Katernberg II/P 29 Von Voigt 2007–2017 restauriert[38]
1902 Hohensalza, heute Inowrocław ehem. ev. Kirche, heute r.-k. Kirche Hl. Kreuz
 
II/P 24 Prospekt von 1863
1902 531 Hohensalza, heute Inowrocław Kirche Mariä Verkündigung
 
II/P 38
1902 869 Driesen, Neumark, heute Drezdenko Kirche, heute Kirche der Verklärung II/P 30 pneumatische Kegelladen, Orgelprospekt von Gustav Kuntzsch , 1917 Abgabe der Prospektpfeifen, Verlust des Registers Clarinette 8', ansonsten erhalten, 2006/2007 Restaurierung und Rekonstruktion der verlorenen Register durch Cepka[39]
1902 Königsberg-Haberberg, Ostpreußen Trinitatis-Kirche
 
III/P 50 in Barockprospekt von Casparini, 1945 zerstört
1902 864 Mönchengladbach-Rheydt Evangelische Hauptkirche Rheydt
 
III/P 40 pneumatische Kegelladen; 1985/1986 durch K. Schuke restauriert, 2012 durch Matthias Wagner (Orgelbau Verschueren) neu intoniert
1902–1903 891 Bad Harzburg Lutherkirche
 
III/P 40 Ursprünglich II/P/29; 21 Register von der Orgelwerkstatt Christian Scheffler 1997–2001 rekonstruiert und Orgel im Stil Sauers erweitert
1903 882 Altglietzen, Oderbruch Dorfkirche II/P 20 in Gehäuse von Johann Gottlieb Landow (1835)[40][41]
1903 886 Bornim (Potsdam) Dorfkirche II/P 13
1903 Mirbach/Eifel Erlöserkapelle
 
06 Schenkung anlässlich der Erbauung durch die Familien v. Mirbach
1903 Neuhaus Dreifaltigkeitskirche
 
II/P 13
1903 895 Rosengarten Dorfkirche Rosengarten I/P 5 Pneumatische Kegellade[42]
1904 902 Leipzig Michaeliskirche
 
III/P 47 Romantische Disposition; nahezu vollständig erhalten. → Orgel
1904 915 Dortmund Dorstfeld Evangelische Kirche Dorstfeld III/P 40 Seit 2019/2020 in der Ev. Stadtkirche, Gronau (Westf.) Romantische Disposition; vollständig erhalten. → Orgel
1904 926 Burgstädt Stadtkirche Burgstädt III/P 44 Registerbestand weitestgehend original, 2021 auf den Originalzustand zurückrestauriert; ursprünglich neugotischer Prospekt wurde 1934 als Freipfeifenprospekt gestaltet
1905 Berlin Dom
 
IV/P 113 galt in ihrer Zeit als die größte Orgel in Deutschland

Orgel

1905 930 Altenburg Brüderkirche
 
III/P 50 1927–1937 und 1943 umdisponiert, 1990–2006 auf den Originalzustand zurückrestauriert

Orgel

1905 945 Fulda Heilig-Geist-Kirche
 
II/P 16 Seit 1990 wieder im Originalzustand von 1905.
1906 981 Kloster Neuzelle St.-Marien-Kirche
 
II/P 24 Rekonstruktion 2001 durch die Orgelwerkstatt Christian Scheffler (Sieversdorf)

Orgel

1906 990 Breslau Elftausend-Jungfrauen-Kirche III/P 54 Informationen zur Orgel (und Foto), polnisch
1907 970 Klettwitz Evangelische Kirche
 
II/P 12
1908 993 Berlin-Prenzlauer Berg Segenskirche   II/P 33 1959 Umdisponierung Alexander Schuke

Orgel

1908 1011 Chemnitz-Lutherviertel Lutherkirche III/P 50 1938 Umdisponierungen; 2006–2007 Restaurierung und Rückführung der Orgel in den Originalzustand durch Orgelwerkstatt Christian Scheffler.[43][44]
1908 Potsdam Nikolaikirche
 
III/P 49 Totalverlust April 1945 durch Kriegseinwirkung.
1908 1020 Bad Homburg Erlöserkirche
 
III/P 46 Der Schall des Fernwerks tritt über dem Altarraum aus; 1993 restauriert und um ein viertes Manuel auf IV/P/62 erweitert → Orgel[45]
1908 bis 1910 Fürstenwalde Dom III/P 50 neues Werk hinter Scholtze-Prospekt von 1772, im April 1945 vollständig zerstört
1909 1025 Bad Salzungen Stadtkirche
 
III/P 41 Die Orgel wurde nach Vorstellungen von Max Reger konstruiert und 1994 bis 2000 restauriert.
1910 Jerusalem Himmelfahrtkirche
 
II/P 24 1910 zusammen mit der Kirche von der Auguste-Victoria-Stiftung errichtet und praktisch im Originalzustand. Einzige erhaltene deutsche Orgel in Palästina[46]
1910 1097 Schönbeck Dorfkirche I/P 08 Das Geschenk von Wilhelm Sauer an die Kirchengemeinde seines Heimatorts war das letzte Instrument, das unter seiner Leitung vor der Übergabe an Paul Walcker gebaut wurde. 1951 umdisponiert, 2005 durch Sauer renoviert.
1910 1100 Görlitz Stadthalle Görlitz
 
IV/P 71 Konzertorgel, viertes Manual als Fernwerk, vollpneumantische Trakturen; vollständig erhalten

Literatur

Bearbeiten

Einzeldarstellungen

Werkverzeichnisse

  • Wilhelm Sauer: Verzeichnis der seit Gründung der Orgelbau-Anstalt im Jahre 1857 erbauten Werke von Wilhelm Sauer, Frankfurt a. O. Naumann, Leipzig 1907, OCLC 174567491 (Herausgegeben bei Gelegenheit der 1000. Orgel in Homburg v. d. H.).
  • Werkverzeichnis W. Sauer Frankfurt (Oder). Müllrose 2007.

Lexikonartikel

Bearbeiten
Commons: Sauer organs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Sauer-Orgel Friedhofskirche Wuppertal, Lebenslauf nach Text auf der Website der Firma W. Sauer Frankfurt (Oder).
  2. a b Uwe Pape: Sauer, Wilhelm Karl Friedrich. 2011, S. 245.
  3. Das Gründungsdatum 1. bzw. 7. Oktober 1857, das Sauer später angab, war möglicherweise der Beginn der Selbstständigkeit der Firma, vorher war diese nur eine Filiale der Niederlassung in Deutsch Krone gewesen.
  4. Ausführliche Darstellung in Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen von 1333 bis 1944. Band II, 2. Von Johann Preuß bis E. Kemper & Sohn, Lübeck/Bartenstein. Siebenquart, Köln 2015, S. 676–703.
  5. Robert Urmann: Orgelförderkreis Peterskirche Leipzig > Die Orgeln. 21. August 2002, abgerufen am 30. März 2023.
  6. a b Märkische Oderzeitung / Frankfurter Stadtbote, 25./26. März 2006, S. 21.
  7. Peter Fräßdorf: Sauernachrichten. Hrsg.: W. Sauer Orgelbau Frankfurt [Oder]. Nr. 4, 2016, S. 6.
  8. Oskar Gottlieb Blarr: Festrede anlässlich der Feier 150 Jahre Wilhelm Sauer Orgelbau Frankfurt/Oder. 6. Oktober 2007, abgerufen am 26. November 2020.
  9. Wilhelm Sauer: Verzeichnis der seit Gründung der Orgelbau-Anstalt im Jahre 1857 erbauten Werke von Wilhelm Sauer, Frankfurt a. O. Naumann, Leipzig 1907, OCLC 174567491.
  10. Hannes Ludwig: Orgelhandbuch Brandenburg. Band 1: Uckermark (Westteil). Freimut und Selbst, Berlin 2005, S. 102 f.
  11. Orgel in Friedland, Orgelmuseum Malchow, mit Geschichte.
  12. Orgel in Badresch, Orgelmuseum Malchow.
  13. Werner Renkewitz, Jan Janca: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen von 1333 bis 1944. Band II, 2. Von Johann Preuß bis E. Kemper & Sohn. Siebenquart, Köln 2015, S. 681 f.
  14. Oskar Gottlieb Blarr: Aufruf zur Wiederherstellung der historischen Sauer-Orgel in Kwidzyn. (PDF; 1,7 MB) orgel-information.de
  15. Orgel, Organindex.
  16. Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 2: Von Johann Preuß bis E. Kemper & Sohn. Siebenquart, Köln 2017, S. 690, auch in Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 2: Bilder ostpreussischer Kirchen. Göttingen 1968, S. 140. Keine Artikel in polnischen Orgeldatenbanken Musicam Sacram und Wirtualne Centrum Organowe.
  17. Friedrich Adler: Die St. Pauls-Kirche zu Bromberg. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 7, 1882, Sp. 297–302 (zlb.de).
  18. Orgel in Sprottau, Musicam Sacram (polnisch).
  19. Wernigerode – Konzerthaus Liebfrauen (ehem. Liebfrauenkirche) – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. August 2022; abgerufen am 16. Juli 2022 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/orgel-verzeichnis.de
  20. Außerdem 1898 Moskau St. Peter und Paul.
  21. Robert Urmann: Orgelförderkreis Peterskirche Leipzig > Die Orgeln. 21. August 2002, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  22. Johannes Daniels, Julius Beckmann: Geschichte der Evangelischen Kirchengemeinde Eickel. Wanne-Eickel 1927, S. 170.
  23. Wolfgang Berke (Hrsg.): Nacht über Wanne-Eickel. Tagebuch einer Stadt. Essen 2005, ISBN 3-89861-474-3, S. 86.
  24. Kirche. Abgerufen am 22. Dezember 2022 (deutsch).
  25. Textheft zur CD: Die Sauer-Orgel der Thomaskirche zu Leipzig 1889 | 1908 / Thomasorganist Ullrich Böhme, Label: Rondeau ROP 6017, 2008
  26. Orgel in Barneberg, Kirchspiel Hoetensleben.
  27. Orgel in Barneberg, Orgeldatabase (niederländisch).
  28. Orgel in Sieversdorf, Organindex.
  29. Kirchenmusik am Willibrordi-Dom zu Wesel. In: weseler-dommusik.de. Abgerufen am 22. Dezember 2022.
  30. Orgel der Immanuelkirche Berlin, Organindex.
  31. Apolda – Lutherkirche – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 4. August 2022 (deutsch).
  32. Werkverzeichnis W. Sauer Orgelbau Frankfurt a. d. O., n. v.
  33. Geschichte der Orgel der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Orgelverzeichnis, mit historischen Dispositionen.
  34. Orgel in Golzow, Institut für Orgelforschung.
  35. Elke Lang: Barocke Pracht und schlichte Schönheit. Orgeln in Brandenburg. Culturcon-Medien, Berlin 2014, ISBN 978-3-941092-35-8, S. 113.
  36. Orgel in Wuppertal.
  37. Restaurierung der Sauerorgel in der St. Peter- und Paul-Kirche in Moskau, Orgelbau Reinhard Hüfken.
  38. Sauerorgel Bergmannsdom Essen.
  39. Orgel in Driesen, Musicam Sacram (polnisch).
  40. Orgel in Altglietzen, Institut für Orgelforschung.
  41. Ilona Rohowski, Ingetraud Senst: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Brandenburg. Band 9.1: Landkreis Märkisch-Oderland. Teil 1: Städte Bad Freienwalde und Wriezen, Dörfer im Niederoderbruch. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms am Rhein 2006, ISBN 3-88462-230-7, S. 235.
  42. Rosengarten (ev. Kirche) - Orgellandschaft Brandenburg. In: orgellandschaftbrandenburg.de. Abgerufen am 22. Juli 2021.
  43. Orgelwerkstatt Scheffler – Restaurierungen, Chemnitz, Lutherkirche. Abgerufen am 18. Oktober 2020.
  44. Lutherkirchgemeinde Chemnitz. Abgerufen am 18. März 2023.
  45. Bad Homburg vor der Höhe – Erlöserkirche (Sauerorgel) – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. (deutsch).
  46. Stiftungen der EKD im Heiligen Land.