Die Orgeln des Frauenburger Doms gehören zu den bedeutendsten im nördlichen Polen. Die Hauptorgel im Barockprospekt von 1685 hat 50 Register, die Chororgel 16. Beide werden von einem gemeinsamen Spieltisch durch Steuerleitungen bedient.

Orgeln des Frauenburger Doms
Allgemeines
Ort Kathedrale Mariä Himmelfahrt
Orgelerbauer E. Kemper & Sohn, Lübeck/Bartenstein
Baujahr 1935
Letzte(r) Umbau/Restaurierung Kamiński, 1977–1979
Epoche 20. Jahrhundert
Orgellandschaft Ostpreußen
Abbildungen
Prospekt mit Rückpositiv
Prospekt mit Rückpositiv

Prospekt mit Rückpositiv

Technische Daten
Anzahl der Pfeifen 3576 (Hauptorgel)
Anzahl der Register 50+16
Anzahl der Manuale 5

Geschichte

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Orgel von Hans Hauck 1506

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Von 1506 ist der erste bekannte Bau einer Orgel im Frauenburger Dom durch Hans von Konitz (Hans Hauck) überliefert. Diese wurde zwischen 1629 und 1635 durch schwedische Truppen zerstört.

Orgel von Daniel Nitrowski 1685

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Von 1683 bis 1685 baute Daniel Nitrowski aus Danzig ein neues Instrument mit 27 Registern und drei Manualen. Der Prospekt ist bis heute erhalten. Diese Orgel musste öfter repariert werden, weil das Holz nur von mittelmäßiger Qualität war. Reparaturen wurden unter anderen von Adam Horatio Casparini, Frölich, Max Terletzki (1882) und Bruno Goebel (1930) durchgeführt.

Orgel von E. Kemper & Sohn 1935

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1935 wurde die Firma E. Kemper & Sohn aus Lübeck, die eine Filiale im ostpreußischen Bartenstein hatte, mit der Restaurierung der Nitrowski-Orgel beauftragt.[1][2] Diese hatte sich durch gute Restaurierungen von historischen Barockorgeln einen Ruf erworben. Da der Zustand des Instruments sehr schlecht war, wurde ein vollständiger Neubau beschlossen. Außerdem wurde eine Chororgel gebaut. Beide sollten von einem Spieltisch durch elektrische Steuerleitungen bedient werden können. Die Hauptorgel hatte drei Manuale, die Chororgel eines mit 13 Registern.

Reparaturen und Erweiterungen

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In den Jahren 1944 und 1945 wurden die Orgeln erheblich beschädigt. In den 1960er Jahren wurden sie durch Józef Sianko, Truszczyński, Sobiechowski und Dominik Biernacki wieder instand gesetzt, 1970 durch Kamiński repariert. Von 1977 bis 1979 führte diese Orgelbaufirma Umbauten und Erweiterungen durch. Es wurde ein weiteres Manual für die Hauptorgel eingebaut, einige Register wurden verändert, einige ergänzt. Die Orgel sollte in Disposition und Klang wieder stärker der Barockorgel von Nitrowski von 1685 angenähert werden.

2013 wurden neue Klaviaturen in den Manualen und dem Pedal eingebaut sowie weitere Arbeiten durchgeführt. Ein Einbau eines 32'-Pedalregisters ist geplant.

Die Hauptorgel auf der Westempore hat vier Manuale mit 50 Registern. Die Chororgel steht auf der Seitenempore über dem Zugang zur Georgskapelle. Sie kann durch das Öffnen von Jalousien sowohl im Chor als auch im Seitenschiff gehört werden. Sie hat 16 Register auf zwei Manualen. Beide Orgeln werden von einem gemeinsamen Spieltisch gespielt, verbunden durch elektrische Steuerleitungen. Es gibt einige Effektregister wie Cymbel, Kuckucksruf, Nachtigall und Pedaldonner.

Die Disposition der Hauptorgel ist[3][4]

I Positiv C–f3
1. Kwintadena 8′
2. Rurflet 8′
3. Pryncypał 4′
4. Gemshorn 4′
5. Oktawa 2′
6. Flet 1′
7. Tercjan II
8. Mixtura acuta IV
9. Róg krzywy 8′
Tremolo
II Hauptwerk C–f3
10. Kwintadena 16′
11. Pryncypał 8′
12. Flet otwarty 8′
13. Gemshorn 8′
14. Oktawa 4′
15. Flet kryty 4′
16. Kwinta 223
17. Oktawa 2′
18. Mixtura V
19. Trąbka hiszp. 8′
20. Trąbka franc. 4′
III Schwellwerk C–f3
21. Flet kryty 8′
22. Salicjonał 8′
23. Unda maris 8′
24. Prync. włoski 4′
25. Rurflet 4′
26. Flet leśny 2′
27. Sesquialtera II
28. Mixtura V
29. Cymbel III
30. Dulcjan 16′
31. Obój 8′
32. Szałamaja 4′
33. Dzwony
Tremolo
IV Brustwerk C–f3
34. Flet kryty 8′
35. Flet 4′
36. Pryncypał 2′
37. Kwinta 113
38. Oktawa 1′
39. Terc-cymbel III
40. Vox humana 8′
Tremolo
Pedalwerk C–f1
41. Pryncypał 16′
42. Subbas 16′
43. Bas kwint. 1023
44. Oktawa 8′
45. Flet kryty 8′
46. Chorałbas 4′
47. Alikwoty IV
48. Mixtura V
49. Puzon 16′
50. Trąbka 4′

Die Disposition der Chororgel, die vom IV. und V. Manual des Spieltischs gesteuert wird, ist[3]

IV Hauptwerk C–f3
1. Pryncypał 8′
2. Gemshorn 8′
3. Oktawa 4′
4. Rurflet 4′
5. Kwinta 223
6. Oktawa 2′
7. Mixtura V
V Schwellwerk C–f3
8. Flet kryty 8′
9. Pryncypał 4′
10. Flet otwarty 4′
11. Blokflet 2′
12. Kwinta 113
13. Acuta-cymbel IV
Tremolo
Pedalwerk C–f1
14. Subbas 16′
15. Flet kryty 8′
16. Chorałbas II 4′+2′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: I/II, III/II, IV/II, V/II, III/I, IV/I, V/I, IV/III, V/III, V/IV, I/P, II/P, III/P, IV/P, V/P
  • Nebenregister: Animation Stella (Stern), Angelica (Engel)
  • Spielhilfen: 3 freie Kombinationen, 1 feste Kombinationen (Tutti), Crescendowalze, Chororgel:Jalousien zum Seitenschiff und Chor, Automatik Pedal I, II

Technische Daten

  • Traktur:
    • Tontraktur: elektropneumatisch
    • Registertraktur: elektropneumatisch

Literatur

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  • Wiktor Z. Łynak: Prawda i falsz o zabytkowych organach katedry w Fromborku. [Wahrheit und Lüge über die historische Orgel im Frauenburger Dom]. In: Komunikaty Mazursko-Warmińskie. Nr. 3. 1996. S. 409–425, mit deutscher Zusammenfassung S. 425. PDF
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Einzelnachweise

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  1. Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen von 1333 bis 1944. Band II, 2: Von Johann Preuß bis E. Kemper & Sohn, Lübeck/Bartenstein. Siebenquart, Köln 2015. S. 629–633.
  2. Werner Kreth: Kemper-Orgeln im Dom zu Frauenburg. Garbe, Reinfeld in Holstein 1935
  3. a b Archikatedra Frombork MusicamSacram (polnisch)
  4. Frombork. Katedra (organy główne). Polskie Wirtualne Centrum Organowe, 22. Juni 2004, archiviert vom Original am 5. März 2016; abgerufen am 1. Januar 1900.