Orion (Sternbild)

Sternbild auf dem Himmelsäquator
(Weitergeleitet von Orionis)

Der Orion [oˈʀiːɔn] ist ein markantes Sternbild, das am Himmelsäquator liegt. Es ist weltweit Mitte Dezember gut zu sehen, weil es um Mitternacht dann hoch über dem Horizont steht und sich die Sonne auf der Gegenseite des Sternenhimmels weit unterhalb des Horizonts befindet. Für nördliche Breitengrade wie in Mitteleuropa gilt das wegen des dortigen Winters mit seinen langen Nächten in besonderem Maße, und das Sternbild ist um Mitternacht dort verhältnismäßig hoch über dem südlichen Horizont zu sehen.

Sternbild
Orion
Astronomischer Name Orion
Genitiv Orionis
Kürzel Ori
Rektaszension 4432504h 43m 25s bis 6254706h 25m 47s
Deklination 1894157−10° 58′ 43″ bis 2225235+22° 52′ 35″
Fläche 594,120 deg²
Rang 26
Voll­stän­dig sicht­bar 79,5° N bis 67,6° S
Beob­achtungs­zeit für Mittel­europa Winter
Anzahl der Sterne heller als 3 mag 8
Hellster Stern (Größe) Rigel (0,12 mag)
Meteorströme
Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
Quellen IAU
Das Sternbild Orion, wie es mit bloßem Auge am Südosthimmel gesehen werden kann (aufgenommen in den Alpen 2003).
Das Sternbild Orion, wie es mit bloßem Auge am Südosthimmel gesehen werden kann (aufgenommen in den Alpen 2003).

Das Sternbild hat mit Rigel und Beteigeuze zwei Sterne erster Größe. Drei Sterne zweiter Größe stellen den Gürtel des Orion dar: Alnitak (Zeta Orionis), Alnilam (Epsilon Orionis) und Mintaka (Delta Orionis). Das Sternbild enthält ein ausgedehntes Sternentstehungsgebiet, dessen auffälligste Komponente der mit bloßem Auge sichtbare Orionnebel ist.

Beschreibung

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Das Sternbild liegt auf dem Himmelsäquator zwischen dem Fluss Eridanus und dem Einhorn und ist in Mitteleuropa etwa von August (Morgenhimmel) bis April (Abendhimmel) zu sehen, auf der Südhalbkugel in höheren Breitengraden etwa von Juli (Morgenhimmel) bis Mai (Abendhimmel).

Im Zyklus der Präzession der Erdachse erscheint Orion gegenwärtig an seiner fast nördlichsten Stellung, wird seine südlichste in 13.000 Jahren erreichen und dann von Mitteleuropa aus nicht mehr vollständig zu sehen sein.

Der Orion ist ein mythischer Himmelsjäger, dabei bilden die Sterne Beteigeuze (α Orionis, Bestandteil des Winterdreiecks) und Bellatrix (γ) die Schulter, die Sterne Rigel (β Orionis, Eckpunkt des Wintersechsecks) und Saiph (κ) die Füße. Die Gürtelsterne Alnitak, Alnilam und Mintaka (ζ, ε und δ Orionis) in stark überstrecktem Winkel werden auch drei Könige[1], Jakobsstab oder Jakobsleiter genannt und sind Teil des offenen Sternhaufens Cr 70.

Die Hauptsterne – abgesehen vom roten Riesen Beteigeuze – weisen ein ähnliches Alter und ähnliche Zustandsgrößen auf.

Als Schwertgehänge wird eine Kette von Sternen bezeichnet, die sich von Norden nach Süden aus M42 , θ und ι Orionis zusammensetzt. Nördlich liegt der offene Sternhaufen NGC 1981.

In der unteren Hälfte in der Mitte des Schwertgehänges des Orion ist der flächenhellste Emissionsnebel als Orionnebel M 42 mit freiem Auge zu sehen. Das ausgeprägte Sternentstehungsgebiet umgibt die Trapezsterne θ1 Orionis und θ2 Orionis und stellt die leuchtende Spitze eines ausgedehnten Wolkenkomplexes interstellarer Materie dar, der das gesamte Sternbild durchzieht. Nördlich über M42 grenzt der Teilnebel M43 an, auch kleiner Orionnebel oder de Mairans Nebel bezeichnet.

Der etwa 8° lange Bogen der schwächeren Sterne π1, π2, π3, π4, π5 und π6 Orionis wird in verschiedenen alten Darstellungen als Keule, Bogen und bei Albrecht Dürer als Umhang interpretiert.

Der Stern Meissa (λ Orionis), der Orions Kopf markiert, befindet sich in dem offenen Sternhaufen Cr 69.

Etwa ein halbes Grad südlich des linken Gürtelsterns Alnitak befindet sich der berühmte Pferdekopfnebel B 33, eine Dunkelwolke, die sich deutlich vor dem Emissionsnebel IC 434 abzeichnet.

Im Orion befindet sich auch der Emissionsnebel Barnard’s Loop, der sich in einem weiten Bogen von etwa 12° Durchmesser von Norden her um die Gürtelsterne zieht und im Süden bis nahe Rigel reicht.

Geschichte

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Die Hauptsterne am süd­lichen Winter-Sternenhimmel
… und beschriftet
 
Orion mit rot leuchtenden Wolken ionisierten Wasserstoffs (H-alpha).
Der große Bogen wird Barnard’s Loop genannt. (Langzeitaufnahme)
 
Orion im sichtbaren und im infraroten Spektralbereich
 
Orion: Die Spektralklassen sind an den verschiedenen Farben der Stern­spuren zu erkennen. (Aufnahme: Belichtungs­zeit ca. 600 s, auf Agfacolor L UT 18, Karlsruhe)
 
Die Hauptsterne des Orion im Größenvergleich zueinander sowie zu anderen Himmelskörpern: Rigel im Bild 5, zweiter von links, zwischen Aldebaran und Antares; daneben Betelgeuse. Auf Bild 6: Betelgeuse ganz links, neben Mu Cephei

Wegen seiner Auffälligkeit wurden dem Sternbild von Völkern des Altertums diverse Bedeutungen zugeschrieben:

Die Sumerer sahen darin ein Schaf. Bei ihnen war Beteigeuze, der aus dem Arabischen mitunter mit „Achsel“ übersetzt wird, die „Achsel des Schafs“.

Bei den Ägyptern sah man darin eine Widerspiegelung ihres Gottes Osiris.

Die antiken Griechen identifizierten das Sternenbild mit dem großen Jäger Orion. Orion wird in HorazOden, Homers Odyssee und Ilias sowie in Vergils Aeneis erwähnt.
Möglicherweise ist der Name des Sternbilds älter als die griechische Mythologie selbst. So wird bisweilen die Vermutung geäußert, der Name leite sich vom akkadischen Uru-anna, „Licht des Himmels“, ab und sei später von den Griechen übernommen worden. Es wird auch vermutet, dass die Griechen die Heldengestalt aus dem sumerisch-babylonischen Epos um Gilgamesch, den mythischen König von Uruk, übernahmen.

In der Bibel wird der Orion in den Büchern Hiob (Hi 9,9 ELB; 38,31 ELB) und Amos (Am 5,8 ELB) erwähnt: „Knüpfst du die Bänder des Siebengestirns, oder löst du die Fesseln des Orion?“ (Hi 38,31 ELB).

Die Germanen erkannten in dem Sternbild einen Pflug.

Bei den Wikingern fand sich oft die Interpretation des Gottes Thor, der durch einen Fluss watet und den Gott Loki an seinem Gürtel hängend hinüber zieht.

Im alten China war das Sternbild einer der 28 „Wohnsitze“ (chinesisch 宿, Pinyin xìu) in den chinesischen Sternenkonstellationen. Es wird als Shen bezeichnet, was „drei“ bedeutet und wahrscheinlich von den drei Gürtelsternen herrührt.

Für die Insulaner der Südsee stellte die Konstellation ein Kriegsboot oder einen Schmetterling dar.

Im Coelum Stellatum Christianum von Julius Schiller heißt es Heiliger Josef.

Mythologie

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Zum Leben und Wirken des Orion existieren in der griechischen Mythologie unterschiedliche Versionen:

So soll er der Sohn des Meeresgottes Poseidon gewesen sein, der die Insel Chios von wilden Tieren befreite. Als er jedoch Merope, die Tochter des Königs Oenopion vergewaltigte, wurde er zur Strafe von ihrem Vater geblendet. Orion wanderte blind nach Osten, um von den Strahlen der Morgensonne geheilt zu werden.[2] Eos, die Göttin der Morgenröte, verliebte sich augenblicklich in ihn. Die keusche Jagdgöttin Artemis missgönnte ihr den jungen Mann und erschoss ihn mit einem Pfeil.[3] Orion und die Plejaden wurden am Himmel verewigt, letztere als „Siebengestirn“.

Einer anderen Version nach wollte Artemis aus Liebe zu Orion ihrem Keuschheitsgelübde entsagen. Ihr Zwillingsbruder Apollon, der dies verhindern wollte, bediente sich einer List. Er überredete Artemis, sich im Bogenschießen zu üben und auf die Meereswellen zu zielen, während Orion dort schwamm. Orion wurde von einem Pfeil tödlich getroffen. Die trauernde Artemis versetzte ihren Geliebten an den Himmel.[4]

In einer anderen Überlieferung brüstete Orion sich damit, der größte Jäger der Welt zu sein, was ihm von Zeus’ Ehefrau Hera verübelt wurde. Sie sandte einen Skorpion aus, der Orion einen tödlichen Stich zufügte. Zeus versetzt daraufhin beide an den Himmel. Wenn das Sternbild Skorpion im Osten aufgeht, muss Orion den Himmel im Westen verlassen. Dadurch stehen die beiden Kontrahenten niemals zusammen am Himmel.[5]

Himmelsobjekte

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B F Namen oder
andere Bezeich­nungen
Scheinbare
Helligkeit

(mag)
Entf.
(Lj.)
Spektralklasse
101α 58 Beteigeuze, Betelgeuse 0,0 bis 1,6 0640 M1-2 Ia-Iab
102β 19 Rigel 0,03 bis 0,3 0773 B8 Iab
+ B9 V + B9 V
103γ 24 Bellatrix 1,64 0243 B2 III
105ε 46 Alnilam 1,69 1342 B0 Iab
106ζ 50 Alnitak 1,74 0818 O9.7 Ibe
+ O + B0 III
110κ 53 Saiph 2,07 0722 B0.5 Iavar
104δ 34 Mintaka 2,20 bis 2,35 0916 O9.5 II
+ B2 V
109ι 44 Nair Al Saif, Hatysa 2,75 1326 O9 III
116π3 01 Tabit 3,19 0026 F6 V
107η 28 Eta Orionis 3,35 0901 B1 V + B2
111λ 39 Meissa 3,39 1056 O8 III
+ B0.5 V
119τ 20 3,59 0555 B5 III
116π4 03 Pi4 Orionis 3,68 809 ± 76 B2 III SB
116π5 08 3,71 1342 B2 III SB
118σ 48 Sigma Orionis 3,77 1149 O9.5 V
115ο2 09 4,06 0169 K2 III
121φ2 40 Khad Posterior 4,09 0116 G8 III-IV
112μ 61 4,12 0152 A2 Vm
200ee 29 4,13 0174 G8 III
200aA 32 4,20 0289 B5 V
116π2 02 4,35 0194 A1 Vn
121φ1 37 Khad Prior 4,39 0985 B0 IV
122χ1 54 Chi1 Orionis 4,39 0028 G0 V
113ν 67 4,42 0535 B3 IV
114ξ 70 4,45 0635 B3 IV
117ρ1 17 4,46 0344 K3 III
116π6 10 4,47 0954 K2 II
124ω 47 4,50 1623 B3 IIIe
400 HR 2113 4,53 3978 K2 III
200cc 42 4,58 0786 B2 III
123ψ2 30 4,59 1418 B2 IV
120υ 36 Thabit 4,62 1330 B0 V
122χ2 62 Chi2 Orionis 4,64 4270 ± 680 B2 Ia
116π1 07 4,64 0121 A0 V
400 11 4,65 0400 A0V p Si
400 31 4,71 0456 K5 III
115ο1 04 4,71 0542 M3
400 22 4,72 1289 B2 IV-V
400 56 4,76 1113 K2 IIvar
400 49 4,77 0154 A4 V
400 HR 1887 4,78 1864 B0.5 V
400 15 15 Orionis 4,81 0319 F2 IV
123ψ1 4,89 1110 B1 V:pe
400 51 4,90 0302 K1 III
400 4,91 0507 M1 III
400 HR 1952 4,95 2091 B2 IV-V
400 69 4,95 0775 B5 Vn
400 23 4,99 0962 B1 V
400 74 5,04 0064 F5 IV-V
400 27 5,07 0172 K0 III
400 64 5,14 1070 B8 V
400 HR 1684 5,18 0321 K5 III
400 06 5,18 0241 A3 V
400 71 5,20 0069 F6 V
400 60 5,21 0367 A1 Vs
400 45 5,24 0371 F0 III
400 52 5,26 0480 A5 V
400 38 5,32 0345 A2 V
400 05 5,33 0638 M1 III
400 HR 1571 5,33 0441 K1 III
400 14 5,33 0194 A m
400 72 5,34 0480 B7 V
400 21 5,34 0198 F5 IIvar
400 HR 1861 5,34 2569 B1 IV
400 HR 1519 5,35 0267 A m
400 HR 1868 5,36 1853 B1 V
400 55 5,36 1681 B2 IV-V
400 75 5,39 0254 A2 V
400 HR 1507 5,39 0157 F0 V
400 U Orionis 5,40 2146 M6 e – M9.5 e
400 16 5,43 0176 A2 m
400 73 5,44 1400 B9 II-III
400 33 5,46 1568 B1.5 V
400 HR 1709 5,50 0599 K4 III
108θ2 43 HR 1897 5,63 1097 ± 79 O9.5 Vpe
400 HD 37605 8,7 0143 K0

Bellatrix (Gamma Orionis), der dritthellste Stern im Orion, ist ein rötlich leuchtender Stern in 243 Lichtjahren Entfernung. Er besitzt die 4000-fache Leuchtkraft unserer Sonne. Der Name Bellatrix ist lateinisch und bedeutet „Kriegerin“.

Epsilon Orionis, der mittlere der Gürtelsterne, ist ein 1340 Lichtjahre entfernter bläulich-weißer Überriese. Der Name Alnilam ist altarabischen Ursprungs und bedeutet „Perlschnur“.

Mehrfachsterne

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Die drei Gürtelsterne des Orion. Flammennebel und Pferdekopfnebel (links unten) sind nur fotografisch gut zu beobachten
System Größen (mag) Abstand
β 0,3 / 6,8 / 6,8 09,8"
θ1 divers divers
ι 2,8 / 6,9 11,3"
λ 3,6 / 5,5 04,4"
σ fünffach (4,0 bis 9,5) siehe σ Ori
o², ο¹ 4,1 / 4,6 opt. Doppelstern

Rigel (Beta Orionis) ist trotz seiner Entfernung von 770 Lichtjahren der siebthellste Stern am Nachthimmel. Es handelt sich um ein Doppelsternsystem. Der Hauptstern ist ein blauer Riese mit der 17-fachen Masse, dem 60-fachen Durchmesser und der 40.000-fachen Leuchtkraft unserer Sonne. Er ist damit einer der leuchtkräftigsten Sterne unserer Milchstraße. Im Teleskop wird ein Begleitstern der 6. Größenklasse sichtbar. Die Beobachtung ist nicht ganz einfach, da der 0,1m helle Hauptstern den Begleiter überstrahlt. Der Hauptstern pulsiert leicht, wobei sich seine Helligkeit über einen Zeitraum von etwa 25 Tagen um 0,03 bis 0,3m verändert. Der altarabische Name Rigel leitet sich von „der linke Fuß“ ab.

Theta1 Orionis ist ein auch unter der Bezeichnung Trapez bekannter Teil eines Sternenhaufens (Asterismus). Im Washington Visual Double Star Catalog gibt es 42 Einträge, von denen 18 wiederum Doppelsterne sind.[6]

Zeta Orionis, der linke Gürtelstern, ist ein Dreifachstern in 817 Lichtjahren Entfernung. Ein Begleitstern der 4. Größenklasse kann bereits mit einem kleinen Teleskop beobachtet werden.
Der arabische Name Alnitak bedeutet „Gürtel“.

Delta Orionis, der rechte Gürtelstern, ist ebenfalls ein Dreifachstern. Das System ist 916 Lichtjahre entfernt. Im Teleskop wird ein 6,9m heller Begleitstern sichtbar. Der 2,2m helle Hauptstern besitzt noch einen engen Begleiter, der allerdings nur spektroskopisch nachgewiesen werden kann.

Sigma Orionis ist sogar ein Fünffachstern. Um den spektroskopischen Doppelstern (kleiner Begleiter in 0,3" Abstand) bewegen sich C, D und E in derzeit 11 bis 43" Winkelabstand.

Omikron Orionis ist ein optischer (nur scheinbarer) Doppelstern. Um 1895 wurde aus Anomalien im Linienspektrum von o2 vermutet, dass er mehrfach sein könnte. Neuere Messungen haben das aber nicht bestätigt.[7]

Veränderliche Sterne

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Stern Scheinb. Größe (mag) Periode Typ
α ca. 0,0 bis 1,6 420 Tage / 6 Jahre halbregelmäßig (SR c)
β 0,03 bis 0,3 22 bis 25 Tage leicht unregelmäßig
δ 2,20 bis 2,35 Bedeckungsveränderlicher
U 4,8 bis 12,6 372 Tage Mirastern
W 5,9 bis 7,7 12 Tage halbregelmäßig

Beteigeuze (Alpha Orionis, int. Betelgeuse) ist ein roter Überriese in rund 640 Lichtjahren Entfernung. Er besitzt etwa die 15-fache Masse und den 630-fachen Durchmesser der Sonne. Befände sich der Stern im Zentrum des Sonnensystems, würde er bis über die Marsbahn hinausragen. Beteigeuze ist ein Einzelstern. Allerdings gibt es Hinweise, dass er sich einen Begleitstern von etwa einer Sonnenmasse einverleibt haben könnte, als er sich vor etwa 100.000 Jahren zu einem Roten Riesen aufblähte.[8] Er ist ein veränderlicher Stern, dessen Helligkeit sich über einen Zeitraum von etwa 6 Jahren stark verändert und meist geringer ist als die von Rigel (β Ori). Ende 2019 durchlief Beteigeuze, möglicherweise ausgelöst durch ausgedehnte Sternflecken,[9] sogar ein Jahrhundertminimum schwächer als 1,7 mag. Der Stern ist am Ende seiner Entwicklung angelangt und es wird erwartet, dass er innerhalb der nächsten 100.000 Jahre als Supernova vom Typ II explodiert.

Der Name stammt von arabisch يد الجوزاء‎, DMG yad al-ǧauzāʾ („Hand des [Sternbilds] Zwilling“, „Hand der Riesin“). Er taucht bereits im Buch der Konstellationen der Fixsterne des arabischen Astronomen Abd ar-Rahman as-Sufi († 986) auf.

Die heutige deutsche Namensform entstand, weil der arabische Anfangsbuchstabe Ya (يـ mit zwei Punkten) fälschlich als Ba (بـ mit einem Punkt) gelesen und so ins Lateinische transkribiert wurde. Während der gesamten Renaissance-Zeit wurde der Stern Bait al-Dschauza genannt, mit der im arabischen Original angenommenen Bedeutung „Achsel der Riesin“, obwohl die richtige Übersetzung von ‚Achsel‘ ابط, DMG Ibṭ gelautet hätte.[10] Daraus entstand der Name Betelgeuse.[10]

Messier- und NGC-Objekte

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Messier (M) NGC sonstige Größe´(mag) Typ Name
1662 6,4 Offener Sternhaufen
42 1976 4,0 Emissionsnebel Orionnebel
43 1982 9,0 Emissionsnebel kleiner Orionnebel
78 2068 8,0 Reflexionsnebel
1977 7,0 Reflexionsnebel
1980 2,5 Offener Sternhaufen und Nebel
1981 4,2 Offener Sternhaufen
1999 Reflexionsnebel Schlüsselloch-Nebel
2024 diffuser Nebel Flammender Baum
2071 8,0 diffuser Nebel
IC 434 Emissionsnebel mit Pferdekopfnebel
2169 5,9 Offener Sternhaufen
2175 Offener Sternhaufen mit Gasnebel
2186 8,7 Offener Sternhaufen
2194 8,5 Offener Sternhaufen
 
Amateurastronomische Aufnahme des Orionnebels

M 42 und M 43, der 1400 Lichtjahre entfernte Orionnebel, ist eines der bekanntesten Beobachtungsobjekte am Nachthimmel. Bereits im Fernglas ist er als nebliges Gebilde zu erkennen. In einem kleinen Teleskop können im Nebel die vier hellsten Trapezsterne beobachtet werden. In einem Teleskop ab 10 cm Öffnung werden sechs Sterne sichtbar. Die Sterne regen die umliegenden Gaswolken zum Leuchten an, die im Teleskop Details zeigen.

Ein anderes bekanntes Objekt ist eine Staubwolke, die sich vor dem Emissionsnebel IC 434 abzeichnet und aufgrund ihrer Form Pferdekopfnebel genannt wird. Obwohl die Wolke eine große Ausdehnung besitzt, ist ihre Beobachtung aufgrund der geringen Flächenhelligkeit auch mit großen Teleskopen schwierig. Erst lang belichtete Fotografien zeigen Details.

Meteorstrom

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Sternschnuppen treten im Sternbild Orion häufig auf, vor allem im Oktober. Dies ist auf den Meteorstrom der Orioniden zurückzuführen.

Siehe auch

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Literatur

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Commons: Orion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Elijah Hinsdale Burritt, The Geography of the Heavens, Boston, 1833 (S. 53)
  2. Oenopion
  3. Orion und die Plejaden
  4. Sternenbild Mythen – Orion
  5. Sternenbildbeschreibung – Sternbild Orion
  6. VizieR-Datenbank
  7. Ladislaus Weinek: Atlas der Himmelskunde, Verlag Hartleben, Wien-Pest-Leipzig 1898, S. 146.
  8. Ist Beteigeuze ein kosmischer Kannibale?
  9. Sternflecken verdunkelten Beteigeuze
  10. a b Paul Kunitzsch, Tim Smart: A Dictionary of Modern Star Names. Sky Publishing, Cambridge MA 2006, ISBN 978-1-931559-44-7, S. 45.