Ortwinkel

Straße in Arendsee (Altmark), Sachsen-Anhalt

Ortwinkel ist ein Wohnplatz des Ortsteils Rademin der Stadt Arendsee (Altmark) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[2]

Ortwinkel
Koordinaten: 52° 48′ N, 11° 22′ OKoordinaten: 52° 48′ 23″ N, 11° 21′ 51″ O
Höhe: 32 m ü. NHN
Einwohner: 20 (2014)[1]
Eingemeindet nach: Rademin
Postleitzahl: 39619
Vorwahl: 039034
Ortwinkel (Sachsen-Anhalt)
Ortwinkel (Sachsen-Anhalt)
Lage von Ortwinkel in Sachsen-Anhalt

Geografie

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Der kleine Wohnplatz Ortwinkel liegt etwa 2½ Kilometer östlich von Rademin in der gleichnamigen Gemarkung.[3] Er umfasst heute sechs Bauernhöfe und ein Einfamilienhaus.[4]

Geschichte

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19. Jahrhundert

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Bei der Separation der Gemeinde Rademin wurden 1846 Christoph Schernikau aus Rademin mehrere Ackerstücke zugesprochen, darunter die Flur Der Ort Winkel. Als Dokument für Gründung von Ortwinkel wird die Baugenehmigung vom 20. April 1843 für die Umsetzung der Gebäude des Christoph Schernikau von Rademin zum neuen Wohnplatz betrachtet, der fortan mit dem vorher schon existierenden Flurnamen „der Ort Winkel bey Rademin“ bezeichnet wird.[4]

Ortwinkel gehörte immer zu Rademin im Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel.[5]

Herkunft des Ortsnamens

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Das deutsche Wort „Ort“ steht für die Bedeutung „Spitze, Ende, Rand“. Das ist hier bezogen auf den Rand Gemarkung (Feldmark) Rademin. Der Wortstamm tritt auch auf in Namen wie Ortacker oder Orthalde. Die Siedlung ist in eine Talenge eingeschoben.[6]

Wüstung bei Ortwinkel

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Wilhelm Zahn beschrieb im Jahre 1909 die Lage der Wüstung: Auf der äußersten Ecke der Feldmark von Rademin, 2,4 Kilometer nordöstlich vom Dorf Rademin, liegt ein Feld, Ortwinkel genannt. Daran stoßen südlich erst „die wüsten, kurzen und langen Ruten“, dann die „Krappen“, im Westen stoßen daran, nördlich der Eisenbahn Stendal-Salzwedel, „die wendischen Kirchhöfe“, die „wüsten Kehrstoppeln, die wüsten Bauerländer, die wüsten Koster Ruten“. Zahn meint hier hat unzweifelhaft eine alte Siedlung gelegen, deren Name verschollen ist.[7]

400 Meter westlich dieser Wüstung entstand der Wohnplatz Ortwinkel.[7]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1871 39
1885 36
1895 45
1905 33
2014 [0]20[1]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1905:[5]

Religion

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Die evangelischen Christen aus Ortwinkel sind nach Rademin eingekircht.[5] Heute gehört die Kirchengemeinde Rademin zum Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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1893, fünfzig Jahre nach Umsiedlung zum neuen Ackerplan ließen die Familien des Ortes einen Gedenkstein errichten, einen ein Meter hohen, aus Sandstein gearbeiteter Obelisken, der auf einer quadratischen Sandsteinplatte fußt. Er trägt auf der Nord- und Südseite Inschriften mit den Namen der Familien auf der Rückseite.[4]

Der Text auf der Westseite konnte mit Hilfe des Einladungsschreibens rekonstruiert werden, das 1893 in der Salzwedel-Gardelegener Zeitung abgedruckt worden war:

„Zur | Erinnerung | an das 5[0.] [jährige] | [E]ntste[hungs]fest | der C[olonie] | Ortwinkel | am 11. u. 12. Juni | 1893“[9]

Literatur

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  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1599–1600, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 142 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
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Einzelnachweise

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  1. a b Helga Räßler: Ortwinkler machen mobil für Nadelbäume. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Salzwedel. 1. Februar 2014 (volksstimme.de [abgerufen am 31. Juli 2022]).
  2. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 26 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. a b c Frank Moldenhauer: Der Obelisk von Ortwinkel – ein Denkmal der Separation. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 87. Jahresbericht, 2017, S. 125–146 (altmark-geschichte.de [PDF; 12,8 MB]).
  5. a b c Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1599–1600, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  6. Heinrich Sültmann: Die Ortsnamen im Kreise Salzwedel. Altmark-Verlag, Deutsches Buchhaus, 1931. In: Wochenblatt-Schriften Folge IX. Sonderdruck aus „Unsere Altmark“ Nr. 48/1930—5/1931 Heimatbeilage zum „Salzwedeler Wochenblatt“. S. 22
  7. a b Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 391, Nr. 424 Wüstung (Ortwinke) bei Rademin (uni-jena.de).
  8. Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze. Abgerufen am 31. Juli 2022.
  9. Horst Hoffmann: Siedlungsplatz Ortwinkel. Richtigstellung und Ergänzung (= Altmark-Blätter. Heimatbeilage der Altmark-Zeitung. 33. Jahrgang, Nr. 34). 20. August 2022, ISSN 0943-1144, S. 155.