Oskar Kiecker

deutscher Baumeister, Architekt, Denkmalpfleger und Sachbuchautor

Oskar Kiecker, fälschlich auch Oskar Kieker[1], (* 1881; † 1960[2]) war ein vornehmlich im Raum Hannover wirkender deutscher Architekt, Baubeamter, Denkmalpfleger[3] und Sachbuchautor.[4]

Ausbildung und Wirken

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Oskar Kiecker studierte Architektur an der Technischen Hochschule Hannover (mit zwei Matrikeln: 14699 und später 19497[5]). Er erwarb den akademischen Grad eines Diplom-Ingenieurs (Dipl.-Ing.) und dann den Titel eines Regierungsbaumeisters[2], außerdem war er Hochschulassistent bei den Professoren Karl Mohrmann und Gustav Halmhuber.[6]

 
Anbau an der Heilig-Geist-Kirche in Wolterdingen

Oskar Kiecker trat 1925[2] in der Dienst der hannoverschen Provinzialverwaltung und begann eine 35-jährige Tätigkeit im Dienst der Bestandsaufnahme und Inventarisation der Baudenkmale in Niedersachsen. Er war Mitautor von zehn Kunstdenkmäler-Inventaren (Bände Alfeld, Gifhorn, Goslar-Land, Soltau, Wesermünde I und II, Hadeln und Cuxhaven, Neustadt a. Rbge., Stadt Stade und Landkreis Stade[2]). Noch 1967 wurden Kieckers Bauaufnahme-Zeichnungen in einem Band von Reclams Kunstführer zu den Baudenkmälern der Hansestädte in Niedersachsen und Schleswig-Holstein verwendet.[7]

Als ausgebildeter Architekt war Kiecker nebenbei auch selbst aktiv in der Bauplanung tätig: 1925 leitete Kiecker den nach eigenem Entwurf gestalteten Anbau an der Heilig-Geist-Kirche in Wolterdingen.[4] 1932 erneuerte Kiecker, teilweise mit altem Material, das barocke Bürgermeister-Hintze-Haus in Stade.[7]

Oskar Kiecker war auch künstlerisch als Maler tätig.[8][9][10]

Privates

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Während der Zeit des Ersten Weltkriegs hatte Kiecker im Jahr 1916 seinen Wohnsitz in Hannover unter der – damaligen – Adresse Klagesmarkt 31.[11] Als Mitglied im Architekten- und Ingenieur-Verein zu Hannover war er zu Beginn der Weimarer Republik, spätestens 1920 in das Haus Körnerstraße 23 umgezogen.[12]

Schriften (Auswahl)

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Oskar Kiecker war insbesondere an den Publikationen in der Reihe Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover beteiligt, darunter

  • Oskar Kiecker, Hans Lütgens (Bearb.): Die Kunstdenkmale des Kreises Gifhorn. Als Anhang Stadt Wolfsburg, Hesslingen und Hehlingen, ehemalige Exklave des Kreises Gardelegen, Provinz Sachsen. (= Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, Bd. 3, Heft 4.) Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Th. Schulzes Buchhandlung, Hannover 1931. (= Kunstdenkmälerinventare Niedersachsens, Bd. 35.)
    als Nachdruck: Wenner, Osnabrück 1980, ISBN 3-87898-186-4.

Literatur

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  • Oskar Kiecker †. In: Niedersächsische Denkmalpflege, Bd. 5: 1960–1964. Hrsg. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt. August Lax Verlagsbuchhandlung, Hildesheim 1965, S. 90 f.
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Einzelnachweise

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  1. Namensnennung Kieker / Kiecker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  2. a b c d Oskar Kiecker †. In: Niedersächsische Denkmalpflege, Bd. 5: 1960–1964. Hrsg. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt. August Lax Verlagsbuchhandlung, Hildesheim 1965, S. 90 f., hier S. 90.
  3. o.V.: Kiecker, Oskar (Memento des Originals vom 31. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gwlb.de in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 18. Oktober 2017
  4. a b Hermann Deckert et al. (Bearb.): Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, Bd. 3: Regierungs-Bezirk Lüneburg, Ausgabe 6: Die Kunstdenkmale des Kreises Soltau. (= Bd. 27 des Gesamtwerks) Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Theodor Schulzes Buchhandlung, Hannover 1939, S. 77 f., S. 84 u. ö. (eingeschränkte Vorschau über Google Bücher)
  5. Die Matrikel der Höheren Gewerbeschule, der Polytechnischen Schule und der Technischen Hochschule zu Hannover: Erläuterungen und Register. Hahnsche Buchhandlung und Verlag, Hannover 1988, S. 134. (eingeschränkte Vorschau über Google Bücher)
  6. Oskar Kiecker †. In: Niedersächsische Denkmalpflege, Bd. 5: 1960–1964. Hrsg. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt. August Lax Verlagsbuchhandlung, Hildesheim 1965, S. 90 f.
  7. a b Alexander Freiherr von Reitzenstein, Herbert Brunner, Anton Henze, Erich Herzog, Heinz Rudolph Rosemann: Reclams Kunstführer Deutschland, Baudenkmäler, Band 5, Niedersachsen. Hansestädte Schleswig Holstein. Philipp Reclam junior, Stuttgart 1967, S. 4 f. (eingeschränkte Vorschau über Google Bücher)
  8. Gemälde. In: restauratorin-cm.de. Christiane Müller, Diplom Restauratorin, Wedemark, abgerufen am 11. April 2023 (Ölgemälde "Brelinger Berg" von 1920, mit Abbildung).
  9. Brelinger Berg kommt nach 100 Jahren ins Museum. In: foerderverein-heimatmuseum-wedemark.de. 7. März 2021, abgerufen am 11. April 2023.
  10. Oskar Kiecker - Aquarell - knorriger Baum im Herbst - 42 X 56 cm. In: picclick.de. Abgerufen am 11. April 2023 (Mit Abbildung. Signatur "O. Kiecker 1959").
  11. Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen, Organ des Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Vereins und des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover, Jahrgang 1916, S. 105. (eingeschränkte Vorschau über Google-Bücher)
  12. Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen, Jahrgang 1920, S. 30, S. 191. (eingeschränkte Vorschau über Google Bücher)