Osmanischer Turbanhelm
Ein Osmanischer Turbanhelm ist ein spätmittelalterlicher Helmtyp aus dem Osmanischen Reich.
Osmanischer Turbanhelm | |
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Angaben | |
Waffenart: | Schutzwaffe |
Bezeichnungen: | Turbanhelm, Miğfer |
Verwendung: | Schutzwaffe |
Einsatzzeit: | etwa 15. Jahrhundert |
Ursprungsregion/ Urheber: |
Osmanisches Reich, Waffenschmiede |
Verbreitung: | Osmanisches Reich |
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Beschreibung
BearbeitenEin Osmanischer Turbanhelm besteht in der Regel aus Stahl. Er ist aus einem Stück, oder aus zwei Hälften getrieben. Die Helmglocke läuft meist spitz zu und ist am oberen Ende mit einem runden oder zwiebelförmigen Abschlussstück ausgestattet. Die Helmglocke ist auf der Außenseite einem Turban ähnlich gearbeitet. Die Rillen der Turbanstruktur können nach außen- oder aber nach innen gerundet dargestellt sein. Oft ist eine verstellbare Visierschiene (Naseneisen) angebracht, die mit der Hilfe einer Flügelschraube bei Bedarf vor das Gesicht, oder hoch zum Helm geschoben werden kann. Manche Exemplare sind mit silbernen- oder goldenen Gravuren oder Einlegearbeiten (Intarsien) dekoriert. Am unteren Helmrand ist in der Regel ein Kettenpanzer angebracht, der bis auf die Schultern reicht und den Hals vor Schlägen schützen soll. Der untere Rand ist oft durch einen aufgenieteten zweiten Rand verstärkt. Diese Helme sind etwa 55 cm hoch und haben ein Gewicht von etwa 1,6 kg.[1] Es gibt mehrere, unterschiedliche Versionen, die sich in Höhe und Dekoration unterscheiden.
Literatur
Bearbeiten- David Nicolle: Armies of the Ottoman Turks, 1300–1774 (= Men-at-arms Series 140). Colour Plates by Angus McBride. Osprey Publishing, London 1983, ISBN 0-85045-511-1, S. 19.
- H. Russell Robinson: Oriental Armour. Jenkins, London 1967, S. 61 (Nachdruck. Courier Dover Publications, Mineola NY 2002, ISBN 0-486-41818-9).
- George Cameron Stone: A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor in All Countries and in All Times. With an Introduction by Donald J. LaRocca. Courier Dover Publications, Mineola NY 1999, ISBN 0-486-40726-8 (Reprint), S. 41.