Osttimoresisch-spanische Beziehungen

Verhältnis von Spanien und Osttimor

Die osttimoresisch-spanischen Beziehungen beschreiben das zwischenstaatliche Verhältnis von Osttimor und Spanien.

Osttimoresisch-spanische Beziehungen
Lage von Osttimor und Spanien
Osttimor SpanienSpanien
Osttimor Spanien

Geschichte

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Spanisch-philippinische Münze von Timor mit chinesischen Einstanzungen

Die Portugiesen landeten erstmals 1515 auf Timor in der heutigen osttimoresischen Exklave Oe-Cusse Ambeno. Die erste genauere Beschreibung der Insel stammte aber erst aus dem Jahr 1522 von Antonio Pigafetta, der am 26. Januar an Bord des spanischen Schiffs Victoria nahe Batugade anlandete und für 18 Tage blieb.[1]

Von 1580 bis 1640 war der spanische König in Personalunion König von Portugal und damit auch Herrscher über die portugiesischen Kolonie auf Timor, aus der später Osttimor hervorging.

Der Katalane und UN-Diplomat Francesc Vendrell hatte bei den Verhandlungen zwischen Indonesien und Portugal maßgeblichen Anteil beim Zustandekommen des Abkommens vom 5. Mai 1999, welches die Formalien für das Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor 1999 regelte.[2]

Osttimor und Spanien nahmen am 20. Mai 2002 diplomatische Beziehungen auf.[3][4] Die Präsidentin des spanischen Senats Esperanza Aguirre führte die spanische und, weil Spanien damals die EU-Ratspräsidentschaft innehatte, die Delegation der Europäischen Union zu den Unabhängigkeitsfeiern Osttimors in Dili am selben Tag.[4]

José Ramos-Horta, der damalige Außenminister Osttimors, reiste am 5. Juni 2002 nach Madrid, um am Treffen der Außenminister der Europäischen Union teilzunehmen. In Madrid traf sich Ramos-Horta mit dem spanischen Außenminister Josep Piqué. Am 25. Juli 2003 besuchte Ramón Gil-Casares, der spanische Staatssekretär für Außenangelegenheiten Osttimor und traf Premierminister Marí Alkatiri. Am 20. November 2007 traf José Ramos-Horta, nun Präsident Osttimors in Madrid den spanischen Außenminister Miguel Ángel Moratinos. Die beiden Politiker unterzeichneten ein gemeinsames Abkommen über die Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Am 12. August 2008 besuchte der osttimoresische Außenminister Zacarias da Costa die Expo 2008 in Saragossa, anlässlich des „Osttimor-Tages“.[4]

Zehn spanische Polizisten beteiligten sich bei der Integrierten Mission der Vereinten Nationen in Timor-Leste (UNMIT).[4]

Von 2008 bis 2012 war der spanische Diplomat Juan Carlos Rey Salgado Botschafter der Europäischen Union und Chef der Delegation in Osttimor.[5][6]

Diplomatie

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Der spanische Botschafter José Maria Matrés Manso und Osttimors Staatspräsident Francisco Guterres (2018)

Spanien wird in Osttimor durch seinen Botschafter im indonesischen Jakarta vertreten.[3] Außerdem hat die Agencia Española de Cooperación Internacional para el Desarrollo (AECID) seit 2006 in Dili eine Vertretung[4] und seit 2023 hat Spanien ein Honorarkonsulat in Dili.[7]

Osttimor unterhält keine diplomatische Vertretung in Spanien. Zuständig ist der osttimoresische Botschafter in Lissabon.[8]

Wirtschaft

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Bauarbeiten an der Straße von Dili nach Liquiçá (2018)

Im März 2013 erhielt die spanische San José constructora den Auftrag den 28,7 Kilometer langen Abschnitt der Straße von Dili über Tibar nach Vila de Liquiçá wiederherzurichten.

Laut dem Statistischen Amt Osttimors exportierte Spanien 2016 Handelsgüter im Wert von 134.000 US-Dollar nach Osttimor. Es lag damit auf Platz 36 der Rangliste der Importeure Osttimors. Reexporte von Osttimor nach Spanien hatten 2016 einen Wert von 25.000 US-Dollar.[9] Das spanische Secretaría de Estado de Comercio registrierte 2016 Exporte nach Osttimor in Höhe von 87.550 € und Importe aus Osttimor im Wert von 12.300 €.[4]

2018 registrierte das Statistischen Amt Osttimors aus Spanien den Import von vorgefertigten Hausbauteilen im Wert von 4.391 US-Dollar und von Fahrzeugteilen und -zubehör im Wert von 13 US-Dollar.[10]

Entwicklungshilfe

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Von 2005 bis 2008 gehörte Osttimor zu den „Ländern der besonderen Aufmerksamkeit“ bei der spanischen Entwicklungshilfe. Von 2009 bis 2012 war es weiter ein Land mit fokussierter Beziehung. Ab 2013 hatte Osttimor keinen besonderen Status mehr. Die Entwicklungshilfe arbeitete ab 2008 in erster Linie im Bereich ländlicher Entwicklung, darunter Projekte wie die ländliche Entwicklung in Liquiçá, die Rehabilitation und Unterstützung für die Gründung einer technischen Schule für ländliche Entwicklung in der Region in Maliana und dem Kampf für integrale ländliche Entwicklung in Osttimor (LUPADE). Die AECID finanzierte Projekte und schloss Abkommen mit Nichtregierungsorganisationen für die ländliche Entwicklung und den Kampf gegen Hunger.[4]

Einreisebestimmungen

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Staatsbürger Osttimors sind von der Visapflicht für die Schengenstaaten befreit. Auch spanische Staatsbürger genießen Visafreiheit in Osttimor.[11] 2017 lebten 22 spanische Staatsbürger in Osttimor.[4]

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Commons: Osttimoresisch-spanische Beziehungen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Geoffrey C. Gunn: History of Timor. (Memento des Originals vom 24. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pascal.iseg.utl.pt Technische Universität Lissabon (PDF-Datei; 805 kB)
  2. Center on International Cooperation: Francesc Vendrell, Non-Resident Fellow (Memento des Originals vom 5. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cic.nyu.edu, abgerufen am 5. September 2019.
  3. a b Präsident Osttimors: PRESIDENT OF THE REPUBLIC RECEIVES CREDENTIAL LETTERS FROM FOUR NEW AMBASSADORS, 22. Februar 2018, abgerufen am 25. Februar 2018.
  4. a b c d e f g h Außenministerium Spaniens: Länderinformation Osttimor (spanisch), abgerufen am 16. Mai 2018.
  5. Levando Anclas: Levando Anclas 31 de julio 2016. Timor Oriental. África en coche. Por Euskal Herria en burro. Boda en Isfahán. (Memento des Originals vom 7. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.blogseitb.com, abgerufen am 7. September 2017.
  6. The Practice of Appointing the Heads of EU Delegations in the Wake of Council Decision on the European External Action Service. (PDF) Appendix: Heads of EU Delegations (14 June 2010). Polish Institute of International Affairs, August 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. November 2011; abgerufen am 22. Juni 2016 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pism.pl
  7. Vertretung der Europäischen Union in Osttimor: 𝗡𝗼𝗺𝗲𝗮𝘀𝗮𝘂𝗻 𝗞𝗼𝗻𝘀𝘂𝗹𝗮𝗱𝘂 𝗛𝗼𝗻𝗼𝗿á𝗿𝗶𝗮 𝗳𝗼𝘂𝗻 𝗿𝘂𝗮 𝗶𝗵𝗮 𝗧𝗶𝗺𝗼𝗿-𝗟𝗲𝘀𝘁𝗲, 𝗵𝘂𝘀𝗶 𝗘𝘀𝘁𝗮𝗱𝘂-𝗺𝗲𝗺𝗯𝗿𝘂 𝗨𝗻𝗶𝗮𝘂𝗻 𝗘𝘂𝗿𝗼𝗽𝗲𝗶𝗮 𝗻𝗶𝗮𝗻, 3. Februar 2023, abgerufen am 4. Februar 2023.
  8. Pambuzka News: Cabo Verde:Dili abre embaixada em Cabo Verde, 19. November 2009, abgerufen am 14. Januar 2018.
  9. Direcção-Geral de Estatística: External Trade Statistics Annual Reports 2016 (Memento des Originals vom 10. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.tl, abgerufen am 10. Januar 2018.
  10. Direcção-Geral de Estatística: External Trade Statistics Annual Reports 2018, abgerufen am 17. April 2019.
  11. Eingeführt mit der am 9. Juni 2014 in Kraft getretenen Verordnung (EU) Nr. 509/2014 (PDF) vom 15. Mai 2014.