Otto-Brosowski-Schacht

Großschacht im Mansfelder Revier

Der Otto-Brosowski-Schacht liegt nordöstlich der Ortschaft Augsdorf und gehörte mit dem Ernst-Thälmann-Schacht (130 m) und dem Fortschrittschacht I (153 m) zu jenen Großschächten des Mansfelder Reviers, bei denen eine Kegelhalde (104 m) aufgeschüttet wurde, eine der sogenannten Pyramiden des Mansfelder Landes.

Otto-Brosowski-Schacht
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Andere Namen Paulschacht
Abbautechnik Strebbau
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Betreibende Gesellschaft VEB Mansfeld Kombinat Wilhelm Pieck
Beschäftigte 3000 (1927)
Betriebsbeginn 1900
Betriebsende 1969 (1970 – Wasserhaltung, u.T.-Demontage)
Nachfolgenutzung Mischgewerbe
Geförderte Rohstoffe
Abbau von Kupferschiefer (Kupfer, Silber, andere edle und seltene Metalle)
Kupferschiefer (Kupfer, Silber, andere edle und seltene Metalle)

Flözname

Mansfelder Kupferschieferflöz
Mächtigkeit 0,4 m
Rohstoffgehalt 2[1] %
Größte Teufe 829,7 m
Geographische Lage
Koordinaten 51° 36′ 18,4″ N, 11° 35′ 27,2″ OKoordinaten: 51° 36′ 18,4″ N, 11° 35′ 27,2″ O
Otto-Brosowski-Schacht (Sachsen-Anhalt)
Otto-Brosowski-Schacht (Sachsen-Anhalt)
Lage Otto-Brosowski-Schacht
Standort Augsdorf
Gemeinde Gerbstedt
Landkreis (NUTS3) Mansfeld-Südharz
Land Land Sachsen-Anhalt
Staat Deutschland
Revier Mansfelder Revier

Die Schachtanlage wurde nach dem Kommunisten Otto Brosowski aus Gerbstedt benannt, dessen Ehefrau die Fahne von Kriwoi Rog vor den Nationalsozialisten versteckte.

Geschichte

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Otto-Brosowski-Schacht am 3. November 1952

Unter dem ursprünglichen Namen Paulschacht wurde er von 1900 bis 1906 auf 572,5 Meter abgeteuft. In den Jahren 1948/49 wurde der Schacht auf 829,7 Meter nachgeteuft und war dann der tiefste Schacht im Mansfelder Revier.

Der Schacht förderte in den Jahren von 1908 bis 1927, wobei 1913 die Stärke der Belegschaft mit mehr als 3.000 Mann ihr Maximum erreichte. 1937 wurde die Förderung wieder angefahren und hielt bis nach Kriegsende an. Unmittelbar nach dem Krieg betrug die Belegschaftsstärke 1.166 Mann und schwankte bis zur Einstellung der Förderung 1969 zwischen 2.000 und 2.500 Beschäftigten.

Der Schacht erregte zweimal Aufsehen durch Wassereinbrüche. Der erste Wassereinbruch ereignete sich am 9. März 1952 zwischen der 7. und 8. Sohle, während sich der zweite Einbruch am 17. September 1958 im Querschlag der 5. Sohle ereignete. Dieser war mit einem Zufluss von 15.000 bis 20.000 Liter/min der schwerste in der 770-jährigen Geschichte des Mansfelder Kupferbergbaus. Das Leben von 63 Bergleuten war akut gefährdet. Sie konnten sich nur durch bis zu 15 Stunden dauernde Fußmärsche, die sie auf großen Umwegen bis zum benachbarten, etwa 3 km entfernten Niewandtschacht führten, retten.

Die letzte Schicht auf dem Otto-Brosowski-Schacht wurde am 12. Dezember 1969 gefahren und bedeutete zugleich das Ende des Bergbaus im Mansfelder Revier.

Die Übertageanlagen dienten fortan u. a. als Produktionsstätten fernmeldetechnischer Geräte. Des Weiteren hatte hier die Abteilung Forschung des Direktionsbereich Technik des Mansfeld-Kombinat Wilhelm Pieck ihren Sitz.

Nach dem Ende der DDR wurde auf dem Gelände ein Gewerbegebiet errichtet.

Literatur

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  • Günter Jankowski: Wichtige Kupferschiefer-Schächte in der Mansfelder Mulde. 2. Auflage 1987
  • Mansfelder Land (= Werte unserer Heimat. Band 38). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1982.
  • Verein Mansfelder Berg- und Hüttenleute e.V. und Bergbaumuseum Bochum (Hrsg.): Mansfeld – Die Geschichte des Berg- und Hüttenwesens. Lutherstadt Eisleben und Bochum 1999, ISBN 3-921-533-69-4.
  • Hier der Harz und dort die Saale -Das Mansfelder Land. Multimedialer Streifzug durch die Heimat Martin Luthers. Multimedia-CD-ROM. Schneemann, Berlin o. J., ISBN 3-00-009782-1.
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Commons: Otto-Brosowski-Schacht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Autorenkollektiv; Horst Roschlau, Hans-Joachim Haberkorn (Hrsg.): Geologisches Grundwissen, 2. Auflage, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1977, S. 145