Otto Fischer (Fußballspieler)

österreichischer Fußballspieler und -trainer

Otto „Schloime“ Fischer (geboren 1. Jänner 1901 in Wien; gestorben 1941 bei Liepāja[1]) war ein österreichischer Fußballspieler und -trainer, der Mitte der 1920er Jahre im Nationalteam spielte.

Otto Fischer
Personalia
Geburtstag 1. Jänner 1901
Geburtsort WienÖsterreich
Sterbedatum 1941
Sterbeort LiepājaLettland
Position Außenstürmer
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
0000–1921 ASV Hertha Wien
1921–1922 Karlsbader FK
1922–1925 First Vienna FC
1925–1927 SC Hakoah Wien
1928– SC Wacker Wien
SC Hakoah Wien
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1923–1928 Österreich 7
Stationen als Trainer
Jahre Station
1930–1931 FK Mačva Šabac
1931–1932 FC Salzburg
1932–1934 DSV Saaz
1934–1936 HŠK Concordia Zagreb
1936–1941 Olympia Libau
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Vereinskarriere

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Schloime Fischer wuchs im Wiener Stadtteil Favoriten auf. Er begann seine Karriere beim ASV Hertha Wien, wo er auch seine ersten Einsätze in der höchsten Spielklasse hatte. Im Jahr 1921 folgte er wie viele Wiener Fußballer zu dieser Zeit einem Angebot aus Deutschböhmen und spielte zwei Jahre lang für den Karlsbader FK. Danach kehrte er nach Wien zurück und schloss sich dem First Vienna FC an, wo sich der Flügelstürmer rasch einen Stammplatz sichern konnte. Auf der linken Sturmseite spielte er zunächst mit Otto Höss zusammen und danach mit den Ungarn Kálmán Konrád und Antal Siklóssy. In seinen drei Jahren beim Verein wurden die Döblinger zweimal Vizemeister und erreichten auch zweimal das ÖFB-Cupfinale, wo man jeweils gegen den Wiener Amateur-SV unterlag.

Nachdem der SC Hakoah Wien als Folge seiner ersten Nordamerika-Tournee seine gesamte Sturmreihe an New Yorker Vereine verloren hatte, war man gezwungen, für Ersatz zu sorgen und einer der Neuzugänge war Fischer. Er spielte eineinhalb Saisonen bei den Krieauern und nahm auch an der zweiten Nordamerika-Tournee im Frühjahr 1927 teil. Anfang 1928 wechselte er zum SC Wacker Wien, wo er zusammen mit Ignaz Tax das linke Angriffspaar bildete, ehe er zum Ausklang seiner Karriere nochmals zur Hakoah zurückkehrte, wegen einer Knieverletzung seine Karriere aber schon früh im Jahr 1930 beenden musste.

Nationalmannschaft

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Im September 1923 lief Fischer erstmals für die Nationalmannschaft auf, als man in Budapest gegen die Ungarn mit 0:2 verlor. Der Posten des linken Flügelstürmers war im Team zu dieser Zeit jedoch meist von Gustav Wieser oder Ferdinand Wesely besetzt, sodass es bis 1925 dauern sollte, bis Fischer wieder zu Einsätzen kam. Sein siebentes und letztes Spiel in der Nationaldress machte er im Oktober 1928 gegen die Schweiz im Rahmen des Nationencups.

Trainerkarriere

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Nach Ende seiner aktiven Zeit schlug Fischer die Trainerlaufbahn ein und betreute zunächst den serbischen Verein FK Mačva Šabac sowie den FC Salzburg. 1932 übernahm er das Training beim DSV Saaz, wo er zwei Jahre lang blieb und danach zurück nach Jugoslawien ging, um HŠK Concordia Zagreb zu betreuen. Ab 1936 war er in Lettland tätig, wo er Trainer von Olympia Libau und des kurländischen Unterverbandes war. Otto Fišers wurde mit dem Klub 1936, 1938 und 1939 lettischer Fußballmeister.

Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1941 in Lettland wurde Fischer, der jüdischer Herkunft war, ermordet. Bei Massenerschießungen lettischer Juden durch deutsche Todeskommandos wurde Fischer in den Dünen bei Liepaja 1941 getötet.[2] Der genaue Todeszeitpunkt ist ungeklärt und derzeit Gegenstand der historischen Forschung.[3] Seine lettisch-jüdische Frau Anna wurde ebenfalls wenige Monate später ermordet.[2]

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  • Otto Fischer in der Datenbank von weltfussball.de
  • Otto Fischer in der Datenbank von National-Football-Teams.com (englisch)

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Otto Fischer bei liepajajews.org (englisch)
  2. a b Horst Hötsch: Opfer des Holocaust: Österreichs ermordete Fußballteamspieler. Der Standard vom 27. Jänner 2023.
  3. Alexander Juraske: Otto Fischer. Eine biographische Erinnerung an einen vergessenen Fußballstar aus Wien. In: Wiener Geschichtsblätter, Heft 4/2022, S. 262–291, hier: S. 287.