Otto Hohlt

deutscher Bildhauer und Gefäßkeramiker

Otto Hohlt (geboren 26. Januar 1889 in Santo Domingo[1] in Westindien;[2] gestorben 1. Februar 1960 in Katzbach bei Rott am Inn) war ein deutscher Grafiker, Bildhauer und Keramiker.[1]

 
Das Hildesheimer Knochenhaueramtshaus als Keramikrelief im dortigen Rathaus, 1954 gestiftet von der IHK Süd-Hannover Hildesheim
 
Detail des Hildesheimer Keramikreliefs mit dem Hinweis auf die „Werkstatt Hohlt“

Der in der Karibik geborene Otto Hohlt verlebte den Großteil seiner Jugend in Norddeutschland und legte 1907 sein Abitur in Hannover ab.[2] Nach einem Jahr in London durchlief er ab 1909 eine künstlerische Ausbildung in München an der von Wilhelm von Debschitz gegründeten, reformorientierten Debschitz-Schule und studierte anschließend an der Münchener Akademie der Bildenden Künste.[2]

Danach war Otto Hohlt als Bildhauer und als Grafiker im Stil des Expressionismus tätig. 1914 bis 1918 musste er Kriegsdienst leisten. Seit 1923 lebte er mit seiner Frau Margarete auf einem abgelegenen Anwesen im oberbayerischen Unterkatzbach bei Rott am Inn[1] und arbeitete hier im eigenen Atelier.

1937 wurde in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ aus dem Provinzial-Museum Hannover sein expressionistisches Aquarell „Nähende Frau“ (25 × 17 cm) beschlagnahmt. Es ging 1944 zur „Verwertung“ auf dem internationalen Kunstmarkt an den Kunsthändler Bernhard A. Böhmer, konnte aber nach 1945 sichergestellt werden und befand sich 2018 zur Restitution im Kulturhistorischen Museum Rostock.[3]

Das Atelier Hohlts wurde ab 1945, der Not der Zeit geschuldet, zur für ihre keramischen Gefäße und Reliefs später bekannt gewordenen Töpferei „Werkstatt Hohlt“. Die „Werkstatt Hohlt“ führte Otto Hohlt gemeinsam seinen beiden Söhnen Albrecht Hohlt und Görge Hohlt, die sich zunächst autodidaktisch Technik und Wissen des Handwerks der Töpferei aneigneten. Nach dem Tod von Vater und Bruder im Jahr 1960 wurde die Katzbacher Werkstatt ab 1965 vom jüngeren Sohn Görge Hohlt, der in der Zwischenzeit einen Abschluss als Keramikingenieur an der keramischen Fachschule in Höhr-Grenzhausen erworben hatte und einige Jahre in der keramischen Industrie tätig gewesen war, alleine weitergeführt.[2]

Unter den deutschen Keramikern stach Otto Hohlt als „sehr originelle, unkonventionelle Erscheinung“ heraus.[2]

Bekannte Werke (Auswahl)

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Literatur

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  • Werkstatt Hohlt. Eine Ausstellung zum 50jährigen Bestehen der Werkstatt, hrsg. v. Bayerischen Handwerkstag e.V., München 1995.
  • Moderne deutsche Keramik. Jan Bontjes van Beek (Sammlung Petersen und neue Arbeiten 1961). Otto Hohlt. Albrecht Hohlt. Keramik-Werkstätten der Gegenwart (Sammlung Dr. Thiemann). Besitz des Museums für Kunst und Gewerbe, Hamburg. Katalog zur Ausstellung vom 5. Januar bis zum 4. Februar 1962 im Museum für Kunst und Gewerbe, hrsg. in Kooperation mit dem Kunstgewerbe-Verein Hamburg e.V., Hamburg: Museum für Kunst und Gewerbe, 1962
  • Heinz Spielmann: Keramiken von Otto Hohlt und Albrecht Hohlt, Katalog zur Ausstellung im Hetjens-Museum vom 18. Februar bis zum 18. März 1962, Düsseldorf 1962
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Commons: Otto Hohlt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Dirk Schumann: Otto Hohlt, in ders.: Architektur und Bauplastik in Hannover zwischen den Weltkriegen, Dissertation, Erstprüfer und Doktorvater: Cord Meckseper; Zweitprüfer: Günther Kokkelink, Institut für Bau- und Kunstgeschichte, Fachbereich Architektur der Universität Hannover, Hannover 1993, S. 67f.
  2. a b c d e f Gisela Reineking von Bock, Carl-Wolfgang Schümann: Keramik. Vom Historismus bis zur Gegenwart. Sammlung Gertrud und Dr. Karl Funke-Kaiser ( = Kataloge des Kunstgewerbemuseums Köln, Bd. 7), Köln: Kunstgewerbemuseum, 1975, S. 108, 110f., 292; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin