Otto Max Friedrich Maerker (* 9. Dezember 1891 in Schöneberg bei Berlin; † 7. März 1967 in Kleinmachnow) war ein deutscher Bildhauer. Er gestaltete Skulpturen, Reliefs, Büsten und Filmstaffagen.

Otto Maerker machte bei dem österreichischen Bildhauer Franz Metzner eine Ausbildung zum Steinmetzen. Metzner hatte 1896 in Zehlendorf bei Berlin ein eigenes Atelier eingerichtet, in dem Skulpturen für das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig ausgeführt und Lehrlinge ausgebildet wurden. Bereits mit 19 Jahren trug Maerker die Berufsbezeichnung Kunstbildhauer.[1] In den folgenden Jahren zog Maerker nach Kleinmachnow und übernahm Aufträge zur weiteren Ausgestaltung der Reichshauptstadt. In diesen Jahren zählte die Kunstwelt Otto Maerker als Anhänger der Nationalsozialisten. Maerker war obligatorisch Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste. Es ist jedoch lediglich 1941 seine Teilnahme an der Ausstellung Der deutsche Mensch in Berlin sicher belegt.

In Kleinmachnow erlebte Maerker das Ende des Zweiten Weltkriegs und konnte dort seine Künstlerkarriere fortsetzen.

Maerker war verheiratet und hatte einen Sohn.

Er ist auf dem Waldfriedhof Kleinmachnow (Block D, Nummer 19) bestattet.

Werke (Auswahl)

Bearbeiten

Eines von Maerkers bekanntesten Kunstwerken ist die Bronzeskulptur Die Kugelläuferin, die einen Springbrunnen auf dem Zeltinger Platz in Berlin-Frohnau schmückt. Sie wurde 1931 aufgestellt, in den letzten Jahren des Krieges jedoch eingeschmolzen. Das Gipsmodell blieb erhalten und mit dessen Hilfe konnte ein Nachguss angefertigt werden. Die Kopie entstand unter Leitung des Kunstrestaurators Harald Haake und wurde im Jahr 1980 an ihrem ursprünglichen Platz aufgestellt.[2]

Weitere Arbeiten:

 
Seelenbinder-Gedenkstele, damals in der Werner-Seelenbinder-Halle aufgestellt, wird 1963 von Boxern aus Syrien besucht.
 
Liebknecht-Gedenkstein
 
Seelöwe auf Ball
  • 1963: eine Aktfigur, eine Brunnenfigur (Seelöwe auf Ball) und ein Zweitguss des Marabus, alle im Tierpark aufgestellt[7]

Oft hatte Otto Maerker Familienangehörige in Gips oder Bronze geformt. Mit einer Büste seines Sohnes hatte er sein Kunstschaffen begonnen. Zu seinen Werken gehören darüber hinaus zahlreiche Kleinplastiken, insbesondere Akte und Tiere.

Beim Guss seiner Kunstwerke arbeitete Otto Maerker eng mit der Kunstgießerei Lauchhammer zusammen.[11]

Ausstellungen (unvollständig)

Bearbeiten
  • 1952: Bautzen, Görlitz und Zittau (Wanderausstellung „Berliner Künstler“)

Literatur

Bearbeiten
  • Ernst Vogel: Lieber Otto Maerker! In: Kulturspiegel Kleinmachnow; 1956(2), Heft 12; Seiten 270/271.
Bearbeiten
Commons: Otto Maerker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Maerker, Otto > Kunstbildh., Zehlendf., Düppelstraße 19, Gh. In: Berliner Adreßbuch, 1920, Teil I, S. 1754.
  2. Ansicht der Kugelläuferin auf flickr.com/
  3. Otto Unbekannter Fotograf; Maerker: Präsident Wilhelm Pieck. Abgerufen am 9. März 2024.
  4. Der Bildindex der Kunst & Architektur nennt das Werk als Exponat auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung. Lt. Katalog der Ausstellung war Maerker auf der Ausstellung jedoch nicht vertreten.
  5. a b c Fünf Werke Maerkers auf www.bildhauerei-in-berlin.de (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bildhauerei-in-berlin.de
  6. a b Plastiken, Denkmäler, Brunnen in Berlin. Lichtenberg. Katalog, herausgegeben vom Luisenstädtischen Bildungsverein, 1993, S. 43 ff.
  7. Kunst im Tierpark auf dasberliner hauptstadtforum; abgerufen am 9. Juli 2014.
  8. Pieck – große Porträtbüste Wilhelm Pieck in einem Kunstauktionshaus angeboten. Abgerufen am 9. Juli 2014.
  9. Büste Wilhelm Pieck auf Europeana.eu; abgerufen am 9. Juli 2014.
  10. Aus einem Snippet zu Hubert Faensen: Geheimnisträger Hakeburg : Beispiel eines Funktionswandels: Herrensitz, Ministerresidenz, Forschungsanstalt, SED-Parteischule auf books.google.de; Brandenburgische Landeszentrale für Politische Bildung, 1997.
  11. Martin H. Schmidt (Hrsg.): Kunstguss in Lauchhammer. 1784 bis heute. (B.o.d), ohne Jahr; Seite 85.