Otto Penner

deutscher Baumeister und Architekt

Otto Penner (* 1845[1]:323; † 16. September 1900[2]) war ein deutscher Baumeister und Architekt, der vor allem in seiner Heimatstadt Bonn wirkte.

Leben und Wirken

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Über Otto Penner sind nur wenige grundlegende Angaben bekannt.[3]:192 Sein erstes Büro als Architekt bzw. Baumeister in Bonn befand sich an der Coblenzerstraße 118 (Stand: 1875)[4], während er selbst in Poppelsdorf wohnhaft war (Stand: 1879).[5] 1879 errichtete er für sich ein nach eigenem Entwurf ausgeführtes Wohnhaus in der Bonner Südstadt (Arndtstraße 21).[6]:39[3]:192 Er ist als Architekt von 13 zumeist in geschlossener Bauweise entstandenen Wohnhäusern in der Südstadt bekannt.[6] Zu seinen bedeutendsten Werken zählen der umfassende Umbau der als Amtssitz des Bundespräsidenten bekannt gewordenen heutigen Villa Hammerschmidt in den Jahren 1877 und 1878, den er nach einem Entwurf Ludwig Bohnstedts für Leopold Koenig ausführte, sowie das für dessen Sohn Alexander Koenig von 1898 bis 1900 als Anbau an seine Villa errichtete Ornithologische Museum (heute Museum Koenig).

Penner war seit dem 7. Dezember 1892 Mitglied der Bonner Freimaurerloge Friedrich Wilhelm zum eisernen Kreuz.[7]

Familie

Penner war zweimal verheiratet.[3]:192 Die erste Ehe schloss er am 26. Februar 1878 mit der aus Köln gebürtigen Matthilde (* 1857). Sie brachte zwei Kinder hervor; Matthilde starb nach der Geburt des zweiten Kindes am 12. Juni 1880.[3]:322

Bauten in Bonn

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Bauzeit Ortsteil Adresse[8] Bild Objekt Maßnahme Anmerkungen
1877–1878 Gronau Adenauerallee 135
Lage
 
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Villa Koenig (später Hammerschmidt) Umbau: Ausführung (Bauherr: Leopold Koenig)[9]:270–272 seit 1950 Amtssitz des Bundespräsidenten; Denkmalschutz
1879/1880 Gronau Arndtstraße 21
Lage
 
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Wohnhaus Neubau (Bauherr: Otto Penner)[6]:39[3]:192 Denkmalschutz
1882 Gronau Coblenzerstraße 103[10] Villa Eversmann: Stall- und Remisengebäude[9]:107–115 Neubau[9]:111 1905 abgebrochen[9]:112
1887/1888 Südstadt Coblenzerstraße 81[10] Porzellan-Fabrik Franz Anton Mehlem[9]:116–134 Fabrikfassade: Ausführung[9]:117, 119 1937 abgebrochen
1888 Südstadt Coblenzerstraße 37[10] Villa (erbaut 1841)[9]:60–64 Um-/Anbau[9]:60–64 später Lese- und Erholungsgesellschaft[9]:60–64
1889 Südstadt Argelanderstraße 1/ Poppelsdorfer Allee 51
Lage
Doppelvilla (Stadtpalais) Neubau[6] Denkmalschutz
1890–1896 Poppelsdorf Kirschallee 1–3
Lage
 
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Hauptgebäude der Schreibwaren-Fabrik Friedrich Soennecken Neubau[11] heute Universitätsinstitute
1890/1891 Südstadt Lennéstraße 35–37
Lage
 
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Doppelwohnhaus Neubau[6] Denkmalschutz
1891 Südstadt Goethestraße 27
Lage
  Wohnhaus Neubau[6] Denkmalschutz
1891–1892 Gronau Coblenzerstraße 83[10] Villa Zitelmann[9]:154–158 Anbau, Abschlussgitter (Bauherr: Ernst Zitelmann)[9]:156 1953/54 abgebrochen[9]:157
1892 Südstadt Kaiserstraße 73
Lage
Wohnhaus Neubau[6] Denkmalschutz
1892–1893 Gronau Coblenzerstraße 99[10] Villa: Palmenhaus[9]:173–199 Neubau[9]:177 f. 1952 abgebrochen[9]:182
1894 Bonn-Zentrum Bahnhofstraße 11[12] Geschäftshaus[13] Neubau[13] nicht erhalten
1894 Beuel-Mitte Siegfried-Leopold-Straße/ Neustraße
Lage
 
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Evangelische Versöhnungskirche[14] Neubau[14]
1895 Gronau Adenauerallee 124
Lage
 
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Wohngebäude Neubau Denkmalschutz; 1957–1999 Kanzlei der Botschaft von Südkorea
1896–1897 Gronau Raiffeisenstraße 3
Lage
 
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Villa Heckmann Neubau: Ausführung (Entwurf: Hugo Licht)[9]:54–60 Denkmalschutz
1897 Südstadt Goebenstraße 32–34
Lage
Evangelisch-theologisches Studienhaus[15] Neubau Denkmalschutz
1898 Gronau Weberstraße 29
Lage
  Wohnhaus Neubau[6] Denkmalschutz
1898 Gronau Coblenzerstraße 103[10] Villa von Woyna[9]:107–115 Anbau (Bauherrin: Witwe Wilhelm von Woynas)[9]:111 f. nur teilweise ausgeführt; 1905 abgebrochen[9]:112
1898–1900 Gronau Adenauerallee 162–164
Lage
Ornithologisches Museum Neubau (Bauherr: Alexander Koenig)[16] heute Teil des „Museum Koenig“; Denkmalschutz

Nicht ausgeführte Entwürfe:

  • 1896: Bonn, Ortsteil Gronau, Adenauerallee 89b, Villa Schumm[1]:60–64, 90
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Commons: Otto Penner – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. a b Olga Sonntag: Villen am Bonner Rheinufer: 1819–1914, Bouvier Verlag, Bonn 1998, ISBN 3-416-02618-7, Band 3, Katalog (2). (zugleich Dissertation Universität Bonn, 1994)
  2. General-Anzeiger, 18. September 1900, S. 4
  3. a b c d e Olga Sonntag: Villen am Bonner Rheinufer: 1819–1914, Bouvier Verlag, Bonn 1998, ISBN 3-416-02618-7, Band 1. (zugleich Dissertation Universität Bonn, 1994)
  4. Adress-Buch der Stadt Bonn und der Gemeinde Poppelsdorf, Neusser, Bonn, 1875, S. 132
  5. Adress-Buch der Stadt Bonn und der Gemeinde Poppelsdorf, Neusser, Bonn, 1879, S. 148
  6. a b c d e f g h Landeskonservator Rheinland (Hrsg.); Eberhard Grunsky, Volker Osteneck: Die Bonner Südstadt (=Arbeitsheft 6). Zweite, veränderte Auflage, Rheinland-Verlag, Köln 1976, ISBN 3-7927-0265-7, S. 21.
  7. Alfred Toepel: Die Loge Friedrich Wilhelm zum eisernen Kreuz in Bonn und ihre Vorläufer: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens der Loge. Verlag Carl Georgi, Bonn 1907, S. 264/265.
  8. bei nicht mehr bestehenden Bauten – falls bekannt – die zuletzt gültige Adresse
  9. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Olga Sonntag: Villen am Bonner Rheinufer: 1819–1914, Bouvier Verlag, Bonn 1998, ISBN 3-416-02618-7, Band 2, Katalog (1). (zugleich Dissertation Universität Bonn, 1994)
  10. a b c d e f heute Adenauerallee
  11. Informationstafel am ehemaligen Hauptgebäude der Schreibwaren-Fabrik Friedrich Soennecken
  12. heute Am Hauptbahnhof
  13. a b Olga Sonntag: Bonn in der Kaiserzeit 1871–1914. Eine Ausstellung zum 100jährigen Jubiläum des Bonner Heimat- und Geschichtsvereins im Rheinischen Landesmuseum zu Bonn. Bonn 1986, S. 34.
  14. a b Franz Josef Talbot, Judith Loosen: Denkmalpfade im Stadtbezirk Beuel. Hrsg.: Heimat- und Geschichtsverein Beuel am Rhein. 2. Auflage. Bonn 2004 (40 S.).Digitalisat (Memento vom 31. Oktober 2016 im Internet Archive)
  15. Adress-Buch der Stadt Bonn. Druck und Verlag des General-Anzeigers für Bonn und Umgegend, Bonn 1899, S. 65. (online)
  16. Das Ornithologische Museum, Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig