Otto Reitz
Otto Reitz (* 12. Mai 1899 in Schwäbisch Hall; † 3. September 1983) war in den 1920er Jahren Konstrukteur bei NSU und ab 1931 bis zum Ende der Motorradproduktion 1957 bei Triumph in Nürnberg.
Werdegang
BearbeitenDort entwickelte er unter anderem die Querstromspülung, auch Vierstromspülung genannt,[1] um Patentrechte für die Umkehrspülung von Adolf Schnürle, die bei DKW lagen, zu umgehen.
Bei Triumph kam auch das erste Motorrad mit elektrischer Leerlaufanzeige im Scheinwerfer auf den Markt (die B 200 LF). Maßgeblich für die Nachkriegsproduktion der Triumph-Werke wurde die Entwicklung der Doppelkolbenmotoren. Zunächst – bis 1945 – mit Drehschieber und je einem Pleuel pro Kolben, dann mit Gabelpleuel.
Unter der Leitung von Reitz entstand (zusammen mit ATE) mit der Triumph Boss auch die erste Serienmaschine mit Hydraulikbremse im Hinterrad, bzw. Seitenwagen-Rad. Die Triumph Cornet gab es ab 1955 wahlweise auch mit elektrischem Anlasser und 12-Volt-Anlage (zwei in Reihe geschaltete 6-Volt-Batterien)[2], diese Version wird nachträglich oft Cornet II genannt.
Vor dem Kauf von Triumph (Nürnberg) durch Max Grundig war Reitz noch Vorstand bei der Zahnradfabrik Friedrichshafen geworden.
Ehrungen
Bearbeiten- Verdienstkreuz 1. Klasse (8. Oktober 1956)
Literatur
Bearbeiten- Karl Ritter von Klimesch (Hrsg.): Köpfe der Politik, Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft. Verlag Johann Wilhelm Naumann, Augsburg 1951, o. S.
- Dieter Herz, Karl Reese: Die NSU Renngeschichte 1904–1956 Motor-Buch-Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-87943-797-1
- Stefan Knittel: Triumph-Motorräder 1903-57 Schrader Verlag 1991, ISBN 3-922617-89-1
- Siegfried Rauch, Frank Rönicke: Männer und Motorräder. Motor-Buch-Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-02947-7
- Thomas Reinwald: Motorräder aus Nürnberg. Zweirad-Verlag, Erlangen 1994, ISBN 3-929136-03-1
- Thomas Reinwald: Nürnberger Motorradindustrie. Podszun, Brilon 2002, ISBN 3-86133-299-X
- Thomas Reinwald: Triumph Motorräder. Johann Kleine Vennekate, Lemgo 2004, ISBN 3-935517-14-9
Weblinks
BearbeitenBelege
Bearbeiten- ↑ Frank Rönicke, Siegfried Rauch: Männer und Motorräder, Motorbuch, Stuttgart, 2008. ISBN 978-3-613-02947-7. Seite 147.
- ↑ W. Thoelz: Motorrad und Motorroller. R. C. Schmidt, Braunschweig, 4. Auflage 1957.
Personendaten | |
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NAME | Reitz, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Automobilkonstrukteur |
GEBURTSDATUM | 12. Mai 1899 |
GEBURTSORT | Schwäbisch Hall |
STERBEDATUM | 3. September 1983 |