Otynija

Siedlung in der Ukraine
(Weitergeleitet von Ottynia)

Otynija (ukrainisch Отинія; russisch Отыния, polnisch Ottynia oder Otynia) ist eine in der Westukraine liegende Siedlung städtischen Typs mit etwa 5600 Einwohnern.

Otynija
Отинія
Wappen von Otynija
Otynija (Ukraine)
Otynija (Ukraine)
Otynija
Basisdaten
Oblast: Oblast Iwano-Frankiwsk
Rajon: Rajon Kolomyja
Höhe: 268 m
Fläche: 17,77 km²
Einwohner: 5.341 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 301 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 78223
Vorwahl: +380 3433
Geographische Lage: 48° 44′ N, 24° 51′ OKoordinaten: 48° 44′ 2″ N, 24° 51′ 25″ O
KATOTTH: UA26080150010078091
KOATUU: 2623255400
Verwaltungsgliederung: 1 Siedlung städtischen Typs, 18 Dörfer
Verwaltung
Adresse: вул. Шевченка 2
78223 смт. Отинія
Website: http://otyniya.com.ua/
Statistische Informationen
Otynija (Oblast Iwano-Frankiwsk)
Otynija (Oblast Iwano-Frankiwsk)
Otynija
i1
Postgebäude im Ort

Sie liegt am Ufer der Opryschyna südöstlich der Oblasthauptstadt Iwano-Frankiwsk und 32 Kilometer nordwestlich der Rajonshauptstadt Kolomyja.

Geschichte

Bearbeiten

Der Ort wurde 1610 zum ersten Mal schriftlich erwähnt, erhielt 1753 das Magdeburger Stadtrecht und gehörte von 1772 bis 1918 unter seinem polnischen Namen Ottynia zum österreichischen Galizien. 1897 wurde der Ort durch die Schaffung eines Bezirksgerichts des Bezirks Tłumacz zum Sitz des neu geschaffenen Gerichtsbezirk Ottynia[1][2], dieses bestand bis 1918. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam der Ort zu Polen und lag hier ab 1921 in der Woiwodschaft Stanislau, Powiat Tłumacz, zeitweise war zu dieser Zeit auch der Name Otynia gebräuchlich. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde der Ort erst von der Sowjetunion und ab 1941 bis 1944 von Deutschland besetzt, dieses gliederte den Ort in den Distrikt Galizien ein.

1945 kam der Ort wiederum zur Sowjetunion, dort wurde sie Teil der Ukrainischen SSR und ist seit 1991 ein Teil der heutigen Ukraine. Der nunmehr Otynija genannte Ort erhielt während der sowjetischen Zeit 1940 den Status einer Siedlung städtischen Typs verliehen, 1940/45 bis 1962 war er die Rajonshauptstadt des gleichnamigen Rajons. Während der sowjetischen Ära wurde der Ort auf Otynja (Отиня) umbenannt und erhielt erst 1989 seinen aktuellen Namen zurück[3].

Zur heutigen Siedlung gehört auch der ehemals deutschsprachige evangelische Ort Mikulsdorf (polnisch Mikulczyn), 1848 gegründet, er lag nordwestlich des Ortszentrums und wurde nach 1945 eingemeindet. Die Protestanten gehörten der Pfarrgemeinde Baginsberg in der Evangelischen Superintendentur A. B. Galizien an. In der Zwischenkriegszeit gab eine Filialgemeinde der Gemeinde Kołomyja-Baginsberg in der Evangelischen Kirche Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses in Kleinpolen, die im Jahr 1937 202 Mitglieder hatte.[4]

Verwaltungsgliederung

Bearbeiten

Am 12. Juni 2020 wurde die Siedlung zum Zentrum der neugegründeten Siedlungsgemeinde Otynija (Отинійська селищна громада Otynijska selyschtschna hromada). Zu dieser zählen auch noch die 18 in der untenstehenden Tabelle aufgelisteten Dörfer[5], bis dahin bildete sie zusammen mit den Dörfern Hlyboka und Hrabytsch die gleichnamige Siedlungratsgemeinde Otynija (Отинійська селищна рада/Otynijska selyschtschna rada) im Norden des Rajons Kolomyja.

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Otynija Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch russisch polnisch
Babjanka Баб'янка Бабянка Babianka
Bodnariw Боднарів Боднаров (Bodnarow) Bednarówka
Chorosna Хоросна Хоросная (Chorosnaja) Chorosno
Hlyboka Глибока Глубокая (Glubokaja) Głęboka
Holoskiw Голосків Голосков (Goloskow) Hołosków
Hrabytsch Грабич Грабич (Grabitsch) Grabicz
Lisnyj Chlibytschyn Лісний Хлібичин Лесной Хлебичин (Lesnoi Chlebitschin) Chlebiczyn Leśny
Molodyliw Молодилів Молодилов (Molodilow) Mołodyłów
Nyschnja Welesnyzja Нижня Велесниця Нижняя Велесница (Nischnjaja Welesniza) Welesnica Dolna
Sakriwzi Закрівці Закровцы (Sakrowzy) Zakrzewce
Sidlyschtsche Сідлище Седлище (Sedlischtsche) Siedliska(-Bredtheim)
Skopiwka Скопівка Скоповка (Skopowka) Skopówka
Stanislawiwka Станіславівка Станиславовка (Stanislawowka) Święty Stanisław
Strupkiw Струпків Струпков (Strupkow) Strupków
Torhowyzja Торговиця Торговица (Torgowiza) Targowica
Uhornyky Угорники Угорники (Ugorniki) Uhorniki
Worona Ворона Ворона Worona
Wynohrad Виноград Виноград (Winograd) Winograd
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Reichsgesetzblatt vom 21. November 1895, Nr. 177, Seite 642
  2. Reichsgesetzblatt vom 1. August 1897, Nr. 185, Seite 1231
  3. Про уточнення найменувань селищ міського типу Отиня і Ділятин Івано-Франківської області
  4. Stefan Grelewski: Wyznania protestanckie i sekty religijne w Polsce współczesnej. Lublin 1937, S. 276–281 (polnisch, online).
  5. Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 714-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Івано-Франківської області"