Als Outgoing-Agentur wird in der Touristikbranche ein in der Herkunftsregion seiner Kunden agierendes Reisebüro bezeichnet, das sich mit der Vermarktung von Reisen beschäftigt, die aus der Heimatregion hinaus in eine andere Region oder ein anderes Land führen (das so genannte Zielgebiet, auch Destination genannt).[1]

Bei einer Outgoing-Agentur, die alle Arten von Reiseleistungen vermittelt (Pauschalreisen, Individualreisen, Hotelaufenthalte, Autovermietung usw.), handelt es sich also um das für klassische Herkunftsmärkte wie Deutschland typische, „normale“ Reisebüro. Daneben gehören auch spezialisierte Agenturen dazu, die beispielsweise hauptsächlich oder ausschließlich Incentive-Reisen, Gruppenreisen oder Studienreisen organisieren.

Allen Outgoing-Agenturen gemeinsam ist die Beschäftigung mit dem in Fachkreisen auch als „hinausgehender Tourismus“[2] (von engl. outgoing tourism) bezeichneten Segment, also mit der Reisevermittlung an die auf dem heimischen Herkunftsmarkt geworbenen Kunden, die fremde (in- oder ausländische) Destinationen besuchen möchten. Im Gegensatz dazu befasst sich die Incoming-Agentur vor Ort im Zielgebiet mit der Förderung der touristischen Infrastruktur und vermittelt Reiseleistungen der Standortregion an ortsfremde Reiseveranstalter und Gäste.

Bisweilen sind auch beide Formen als Abteilungen unter dem Dach eines einzigen Reisebüros zu finden. Einige Reiseveranstalter unterscheiden organisatorisch sogar zwischen drei Agenturarten: Reisebüros, Outgoing- und Incoming-Agenturen. In dieser Sichtweise beschäftigt sich das „Reisebüro“ mit der Organisation der Beförderungs- und Reiseleistung selbst, während die Outgoing-Agentur für die Kundenwerbung und die Vermittlung der Leistung im Herkunftsland und die Incoming-Agentur für das Leistungsangebot im Zielgebiet zuständig ist.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Günter Schroeder: Lexikon der Tourismuswirtschaft. 4. Auflage, Hamburg 2002, ISBN 3-9803236-9-2.
  2. Helmut Zolles, Fritz-Karl Ferner, Robert Müller: Marketingpraxis für den Fremdenverkehr. Orac-Pietsch Verlag, Wien 1981, ISBN 3-85368-890-X.