PE 7 und 22
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Die Lokomotiven PE 7II und 22 gehören zu einer Reihe von Tenderlokomotiven der Achsfolge 1'D1', die von Henschel in Kassel ursprünglich für die Prignitzer Eisenbahnen (PE) gebaut wurden. 1936 und 1938 wurden zwei Lokomotiven der Serie in Dienst gestellt. 1941 gelangten sie in den Bestand der Deutschen Reichsbahn (DR) und wurden als 93 1611 und 1612 bezeichnet.
PE 7II und 22 | |
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Werkfoto von Henschel der PE 7II
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Nummerierung: | PE 7II und 22 DR 93 1611 und 1612 WBBE 20 und 21 ab 1946 93 0020 und 0021 DR 93 6676 und 6677 |
Hersteller: | Henschel Kassel Fabriknummer 22909, 24369 |
Baujahr(e): | 1936, 1938 |
Ausmusterung: | bis 1970 |
Bauart: | 1'D1' h2t |
Gattung: | Gt 46.16 |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 13.700 mm |
Länge: | 12.400 mm |
Höhe: | 4.300 mm |
Gesamtradstand: | 10.300 mm |
Leermasse: | 68 t |
Dienstmasse: | 86 t |
Reibungsmasse: | 64 t |
Radsatzfahrmasse: | 16 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 70 km/h |
Treibraddurchmesser: | 1.400 mm |
Laufraddurchmesser: | 850 |
Zylinderanzahl: | 2 |
Zylinderdurchmesser: | 570 mm |
Kolbenhub: | 660 mm |
Kesselüberdruck: | 14 bar |
Anzahl der Heizrohre: | 110 |
Anzahl der Rauchrohre: | 26 |
Heizrohrlänge: | 4.500 mm |
Rostfläche: | 2,35 m² |
Strahlungsheizfläche: | 10 m² |
Überhitzerfläche: | 47 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 117,3 m² |
Wasservorrat: | 9 m³ |
Brennstoffvorrat: | 3,5 t |
Bremse: | Indirekte Bremse von Knorr |
Steuerung: | Heusinger |
Anfang 1945 kamen sie zur Weimar-Berka-Blankenhainer Eisenbahn und wurden als WBBE 20 und 21 eingereiht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Loks von der Deutschen Reichsbahn übernommen und erhielten die Betriebsnummern 93 6676 und 6677. Die Loks waren bis 1970 im Einsatz und wurden dann ausgemustert sowie verschrottet.
Geschichte und Einsatz
BearbeitenDie Prignitzer Eisenbahn benötigte durch den Verkehrsaufschwung in den 1930er Jahren eine vierfach gekuppelte Tenderlokomotive. Dazu wurde eine Konstruktion erstellt, die sich als Vergrößerung an die ELE Nr. 11 bis 14 anlehnte und als 1'D1' h2t-Lokomotive mit einem Blechrahmen ausgeführt wurde. 1936 lieferte Henschel die erste Lokomotive aus, die bei der PE die Nummer 7 in Zweitbesetzung erhielt. Zwei Jahre später folgte die zweite Lokomotive, sie wurde als PE 22 bezeichnet. 1941 wurden beide Lokomotiven von der Deutschen Reichsbahn übernommen und erhielten die Betriebsnummern 93 1611 und 1612.
Weimar-Berka-Blankenhainer Eisenbahn
BearbeitenBei einem Besuch bei der Reichsbahndirektion Schwerin fiel den Vertretern der Centralverwaltung für Secundairbahnen Herrmann Bachstein die beiden genannten Lokomotiven auf, und die Lokomotiven wurden von den Verantwortlichen des Verkehrsbetriebes als geeignete Zuglokomotive für die Buchenwaldbahn angesehen. Im Oktober 1944 trafen beide Lokomotiven in Weimar ein, um auf der Bahnstrecke Weimar–Buchenwald eingesetzt zu werden.[1] Bei ersten Fahrten auf der Buchenwaldbahn zeigten sich bei der 93 1612 einige Probleme, trotzdem gingen beide Loks in den Besitz der Weimar-Berka-Blankenhainer Eisenbahn über und wurden als WBBE 20 sowie 21 bezeichnet.[2] Die leistungsstarken Loks waren besonders im Raum Ebeleben eingesetzt,[1] 1946 führte die WBBE ein neues, der Reichsbahn ähnliches Nummernschema ein, sodass die Loks kurzzeitig die Bahnnummern 93 0020 und 0021 trugen.[3]
Deutsche Reichsbahn (1945–1993)
Bearbeiten1949 waren sie bei der Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn abgestellt. Mit der Umzeichnung wurden sie dann als 93 6676 und 6677 bezeichnet. Anfang der 1950er Jahre wechselten beide Lokomotiven nach Eisenach, sie übernahmen dort für längere Zeit den Zugbetrieb auf der Bahnstrecke Wutha–Ruhla. 1963 wurden sie nach Haldensleben versetzt.[1] 1970 wurde sie durch Diesellokomotiven abgelöst und Ende des Jahres ausgemustert und verschrottet. Formell haben sie die EDV-Bezeichnung 93 6676-6 und 93 6677-4 getragen.[4]
Technische Merkmale
BearbeitenDie Lokomotiven hatten eine Verkleidung von Sand- und Speisedom. Das Führerhaus erinnert etwas an die Länderbahnzeit, obwohl sie nach den Lokomotivnormen der Deutschen Reichsbahn gefertigt wurden.
Sie hatten einem Blechrahmen, der einen zusätzlich zwischen den Rahmenwangen liegenden Wasserkasten eingenietet hatte. Dadurch konnten die Wasserkästen etwas gekürzt und vorn abgeschrägt werden, wodurch sich die Streckensicht für das Lokpersonal wesentlich verbesserte.
Der Langkessel bestand aus zwei Schüssen in Nietkonstruktion. Gespeist wurde er von einer Kolbenspeisepumpe und einer Strahlpumpe. Dazu gehörte ein Oberflächenvorwärmer, der bei der ersten Lokomotive unter der Rauchkammer lag. Das Zweizylinder-Heißdampttriebwerk hatte außenliegende, waagerechte Zylindern. Angetrieben wurde der dritte Kuppelradsatz.
Die Lokomotive war mit der indirekten Bremse von Knorr ausgestattet. Die Kuppelradsätze wurden einseitig von vorn abgebremst. Die Druckluft erzeugte eine Doppelverbund-Luftpumpe von Knorr, die rechts auf dem Umlauf neben der Rauchkammer montiert war. Zwei Hauptluftbehälter waren rechts und links unter dem Führerstand aufgehängt. Der Druckluftsandstreuer sandete von den beiden Sandkästen aus jeweils die erste und zweite Kuppelachse von vorn sowie die dritte und vierte Kuppelachse von hinten.
Literatur
Bearbeiten- Andreas Knipping, Klaus Peter Quill, Andreas Stange, Jürgen-Ulrich Ebel: Die 6000er der Deutschen Reichsbahn. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-88255-160-7, S. 235–237.
- Michael Kurth, Ulf und Waldemar Haußen: Die Weimar-Berka-Blankenhainer Eisenbahn. EK-Verlag, Freiburg 2007, ISBN 978-3-88255-589-9, S. 107.
- Manfred Weisbrod, Hans Wiegard: Dampflokomotiven Band 6 Regelspurige Privatbahnlokomotiven bei der DR. Transpress-Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-344-71044-3, S. 251–252.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Michael Kurth, Ulf und Waldemar Haußen: Die Weimar-Berka-Blankenhainer Eisenbahn. EK-Verlag, Freiburg 2007, ISBN 978-3-88255-589-9, S. 107.
- ↑ Datenblatt der Weimar-Berka-Blankenhainer Eisenbahn mit Erwähnung der PE 7 und 22
- ↑ Manfred Weisbrod: Dampflok-Archiv 5. Transpress-Verlag, Berlin 1991, ISBN 3-344-70703-5, S. 188.
- ↑ Andreas Knipping, Klaus Peter Quill, Andreas Stange, Jürgen-Ulrich Ebel: Die 6000er der Deutschen Reichsbahn. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-88255-160-7, S. 235.