Paenungulata
Die Paenungulata stellen ein Taxon der Säugetiere dar, in dem die drei Ordnungen der Rüsseltiere, der Seekühe und der Schliefer zusammengefasst werden. Ausgestorbene Vertreter sind unter anderem die Embrithopoda und die Desmostylia.
Paenungulata | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Paenungulata | ||||||||||||
Simpson, 1945 | ||||||||||||
Ordnungen | ||||||||||||
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Merkmale
BearbeitenZwar ist die Zusammengehörigkeit dieser Gruppe durch genetische Untersuchungen weitgehend bestätigt, es gibt aber nur wenige morphologische Merkmale. Dazu zählen Details im Bau des Sprungbeins, dass 19 oder mehr Brustwirbel vorhanden sind und dass der dritte Molar sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer deutlich größer ist als der zweite.
Stammesgeschichte
BearbeitenErste spärliche Funde sind aus dem Paläozän bekannt und wurden in Marokko gefunden. Hierzu gehören unter anderem Eritherium,[1] der bisher älteste bekannte Vertreter der Rüsseltiere, und Ocepeia,[2] ein urtümlicher Angehöriger der Afrotheria, der aufgrund des Zahnbaus mit den Paenungulata in Verbindung steht. Die Gruppe ist aber sicher älteren Ursprungs und dürfte bereits in der Kreidezeit entstanden sein. Im späten Eozän und im Oligozän hatte die Gruppe ihre erste Blütezeit, es gab zahlreiche Familien der Schliefer und Rüsseltiere, vorwiegend in Afrika. Die marinen Seekühe und die Rüsseltiere erreichten später nahezu eine weltweite Verbreitung. Nicht zuletzt durch menschliches Zutun gibt es heute nur mehr rund elf Arten dieser Gruppe.
Systematik
BearbeitenDer Name Paenungulata („Beinahe-Huftiere“) deutet an, dass man diese Gruppe früher für Vertreter oder zumindest nahe Verwandte der „Huftiere“ hielt, einer nach morphologischen Gesichtspunkten zusammengestellten Gruppe, wobei die Schliefer lange Zeit als Verwandte der Unpaarhufer betrachtet wurden. Durch genetische Untersuchungen steht jedoch weitgehend außer Zweifel, dass die Paenungulata in die vielgestaltige Gruppe der Afrotheria gehören und somit weder mit den Paarhufern noch mit den Unpaarhufern verwandt sind.
Innerhalb der Paenungulata bilden Seekühe und Rüsseltiere das Taxon der Tethytheria, das das Schwestertaxon der Schliefer ist. Das kommt in folgendem Kladogramm nach Emmanuel Gheerbrant und Forscherkollegen 2014 zum Ausdruck:[2]
Paenungulata |
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Neben den drei rezenten Ordnungen umfassen die Paenungulata noch die Embrithopoda (deren bekanntester Vertreter Arsinoitherium ist) und die Desmostylia (eine aus dem Nordpazifik bekannte Gruppe großer, aquatischer Tiere).
Literatur
Bearbeiten- T. S. Kemp: The Origin & Evolution of Mammals. Oxford University Press, Oxford 2005. ISBN 0-19-850761-5
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Emmanuel Gheerbrant: Paleocene emergence of elephant relatives and the rapid radiation of African ungulates. PNAS. 106 (6), 2009, S. 10717–10721
- ↑ a b Emmanuel Gheerbrant, Mbarek Amaghzaz, Baadi Bouya, Florent Goussard und Charlène Letenneur: Ocepeia (Middle Paleocene of Morocco): The Oldest Skull of an Afrotherian Mammal. PLOSone 9 (1), 2014, S. e89739 ([1])