Palazzo dell’Istituto Grenoble
Der Palazzo dell’Istituto Grenoble, besser bekannt als Le Grenoble, ist ein Palast aus dem 19. Jahrhundert im Viertel Chiaia in Neapel in der italienischen Region Kampanien. Er liegt an der Via Crispi.
Geschichte
BearbeitenDas Gebäude ist das Werk des exzentrischen schottischen Architekten Lamont Young,[1] der in Neapel und speziell im Viertel Chiaia experimentierte. Das Gebäude, das um 1884 für das Mädchenschulinstitut von Mac Kean Bentik gebaut wurde,[2] ist ein wertvolles Zeugnis für die Architektur der Neurenaissance.[3]
In dem Palast wohnte auch Francesco Crispi in den letzten Jahren seines Lebens. Ebenfalls war dort das Institut français de Naples „Le Grenoble“, eine offizielle Institution des französischen Außenministeriums zur Verbreitung und Bewerbung der französischen Sprache und Kultur, untergebracht. 1933 kaufte die Universität Grenoble das Gebäude für 1 Mio. Lire, womit es sich ab da um die einzige Immobilie in französischer Hand in Neapel handelte; sie gehörte dem französischen Außenministerium.[1] „Le Grenoble“ beherbergt in seinen Mauern das französische Generalkonsulat, die französische Schule „Alexandre Dumas“ und das archäologische Forschungszentrum „Jean Bérard“.
Beschreibung
BearbeitenDas Gebäude, das vollständig aus Tuffstein erbaut wurde, hat zwei Volumenkörper an der Fassade und drei an den Seiten. Von bemerkenswertem Interesse ist vor allen Dingen die Fassade, die unter anderem einen besonderen Einsatz von gelbem, neapolitanischen Tuff im Bossenwerk an der Basis zeigt, während in den Ronden Büsten von Persönlichkeiten der französischen Kultur behauen wurden, ebenfalls aus Tuff.[4]
Im Obergeschoss hat die ehemalige Wohnung des Direktors des Instituts, die später teilweise als Konsulatsbüro genutzt wurde, eine große, L-förmige Terrasse zur Via Crispi und zur gegenüber liegenden Villa Lauro.[1]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Jean-Noël Schifano: Dictionnaire amoureux de Naples. Plon, 2007, ISBN 978-2-259-20231-2. Kapitel: Il Grénoble.
- ↑ Giovanni Liccardo: La storia di Napoli in 1001 luoghi. Newton & Compton, 18. November 2022, S. 713, abgerufen am 31. Juli 2024 (italienisch).
- ↑ Yvonne Carbonaro, Luigi Cosenza: Le ville di Napoli: venti secoli di architetture e di arte, dalle colline del Vomero e Capodimonte, fino alla splendida fascia costiera e alle magnifiche isole. 1. Auflage. Newton & Compton, Neapel 2008, ISBN 978-88-541-1261-2. S. 334.
- ↑ Davide Vargas: Napoli scontrosa. La nave di Teseo, 2022, S. 231, abgerufen am 31. Juli 2024 (italienisch).
Quellen
Bearbeiten- Napoli. Guide Rosse. Nr. 8. Touring, 2007, ISBN 978-88-365-4344-1.
Weblinks
BearbeitenKoordinaten: 40° 50′ 10,4″ N, 14° 13′ 46,9″ O