Panrod
Panrod ist ein Ortsteil der Gemeinde Aarbergen im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis.
Panrod Gemeinde Aarbergen
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Koordinaten: | 50° 15′ N, 8° 8′ O |
Höhe: | 297 (289–325) m ü. NHN |
Fläche: | 8,45 km²[1] |
Einwohner: | 633 (30. Juni 2018)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 75 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 65326 |
Vorwahl: | 06120 |
Geographische Lage
BearbeitenDer Ort liegt im Taunus zwischen dem Taunuskamm und der Lahn im Tal der Aar. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3031.
Geschichte
BearbeitenErstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort um das Jahr 1250 (Rode iuxta Strinzepho = Rode bei Strinz in einem Eppsteinschen Lehensverzeichnis) bzw. 1280/85 als Rodde Pannenstil (Erwähnung von eppsteinischen Hörigen)[3]. Die bei Vogel[4] ohne Quellenangabe erwähnte angebliche Schenkung eines Bifangs zwischen Walebahe (Wallbach) und Pannerode an das Kloster Bleidenstadt 888/89 beruht auf der Fälschung der Bleidenstädter Traditionen durch Georg Friedrich Schott[5], von der Vogel noch nichts wusste. Ein indirekter Hinweis (ohne Namensnennung) liegt bereits im Jahr 1129 vor, als der Ort Bergen, zu dessen Kirche und Zehntbezirk Panrod gehörte, als Besitz des Georgsstifts Limburg erstmals erwähnt wird[6]. 1321 wurde Panrod aus der Pfarrei Bergen gelöst und erhielt eine eigene Kirche[7]. Der Ortsname wechselte von Panroyde über Pannerode und Rodi Pannenstil zum heutigen Namen.
Das Gericht Panrod gehörte zur Grafschaft Diez. Die Gräfin Agnes von Diez brachte es 1367 bei ihrer Vermählung mit Graf Eberhard VI. zu Katzenelnbogen als Aussteuer an dieses Haus. Es wurde dem Amt Burgschwalbach zugeordnet und kam 1479 mit diesem zu Hessen und 1536 an das Haus Nassau.[4]
Das Altschloss hat wohl in einem Wald gelegen. Dort sind nur noch Reste in Form eines ovalen Erdwalles mit 39,60 m × 33,70 m zu sehen. 1321 wurde die Kirche erbaut.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die bis dahin eigenständigen Gemeinden Daisbach, Hausen über Aar, Kettenbach, Michelbach, Panrod und Rückershausen am 31. Dezember 1970 freiwillig zur neuen Gemeinde Aarbergen.[8][9] Für jeden Ortsteil wurde durch die Hauptsatzung ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Evangelische Kirche Wehrkirche – um 1321 (spätromanischer Chorturm, gutes barockes Altarkreuz)
Infrastruktur
BearbeitenIm Ort gibt es:
- ein Bürgerhaus, die Palmbachhalle
- einen Sportplatz
Weblinks
Bearbeiten- Ortsteil Panrod. In: Internetauftritt. Gemeinde Aarbergen, archiviert vom am 3. März 2018 .
- Panrod. Info zm Ortsteil. Private Website
- Panrod, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Panrod nach Register In: Hessische Bibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Flächennutzungsplan. (PDF; 85,5 MB) In: Webauftritt. Gemeinde Aarbergen, S. 55 f, abgerufen im August 2020.
- ↑ Informationen über unsere Ortsteile. In: Webauftritt. Gemeinde Aarbergen, archiviert vom am 18. Oktober 2019; abgerufen im Oktober 2019.
- ↑ Panrod, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Christian Daniel Vogel: Beschreibung des Herzogthums Nassau. Beyerle, 1843, S. 567 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Gottfried Zedler: Die Bleidenstädter Traditionen, in: Nassauische Annalen 45 (1921) S. 340, doi:10.11588/diglit.60615.
- ↑ Archivinformationssystem Hessen [1]
- ↑ Panrod, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Zusammenschluss von Gemeinden zur Gemeinde „Aarbergen“, Untertaunuskreis vom 3. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 139, Punkt 159 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 377 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).