Panzermuseum Thun

Museum in der Schweiz

Das Panzermuseum Thun ist ein Museum in Thun im Schweizer Kanton Bern.[1] Ausgestellt im Museumsbereich sind ausländische und schweizerische Panzer sowie Eigenentwicklungen der Schweizer Panzerartillerie und Artillerie.[2] Im November 2023 wurde bekannt, dass das Museum in den nächsten 1,5 Jahren aufgelöst werden soll.[3] Die ausländischen Exponate werden ins Schweizerische Militärmuseum Full-Reuenthal überführt und werden dort nach der Restaurierung den Besuchern gezeigt.

Panzermuseum Thun
Panzerjäger G 13
Panzerjäger G 13 (2011)
Daten
Ort Aussengelände des Waffenplatzes Thun
Art
Geschichtsmuseum, Technikmuseum
Besucheranzahl (jährlich) 6600 (2011)
Leitung
Verein Schweizer Armeemuseum
Website
Panzermuseum Thun auf der Website der Stiftung HAM

Beschreibung

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Die Ausstellungsstücke stehen unter freiem Himmel auf dem Waffenplatz Thun und können während der Bürozeiten des Vereins Schweizer Armeemuseum innerhalb der Dufour-Kaserne, Eingang Militärstrasse besichtigt werden. Da die über vierzig Exponate teilweise schon eine längere Zeit unter freiem Himmel stehen, ist ein grosser Teil von ihnen in ihrer Fahr- und Funktionsfähigkeit leicht eingeschränkt.[2]

Exponate

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Zu sehen sind auf dem Ausstellungsgelände unter anderem folgende Exponate:

Bezeichnung Typ – Herstellungsjahr – Beschaffung Merkmale Bild
Vickers-Carden-Loyd Leichter Kampfwagen (GB), Herstellung 1934, beschafft wurden für die Schweizer Armee 6 Stück (2 1934, 4 1935) 2 Mann, 1 × 7,5-mm-MG, 3,8 Tonnen  
Renault FT Leichter Kampfwagen (F), Herstellung ab 1917, beschafft wurden 5 Stück (2 1921, 3 1939) 2 Mann, 1 × 3,7-cm-Kanone, 6,7 Tonnen  
Panzer 68 Panzer 68/88, Schweizer Kampfpanzer (CH), Herstellung 1988–1993, 195 Stück 4 Mann, 1 × 10,5-cm-Kanone, 2 × 7,5-mm-MG, 41 Tonnen  
Panzer 57 (Centurion) Centurion Kampfpanzer (GB), Beschaffung 1958–1960, 100 Stück beschafft 4 Mann 1 × 10,5-cm-Kanone, 2 × 7,5-mm-MG, 50 Tonnen  
Entpannungspanzer 65 Prototyp Sonderpanzer auf Chassis Pz 61 (CH), ein Exemplar beschafft 4 Mann, 40 Tonnen  
M48 (Kampfpanzer) Patton Kampfpanzer (USA), Herstellungsjahr 1954, Tauschobjekt 4 Mann, 1 × 9-cm-Kanone, 1 × 7,62-mm-MG, 1 × 12-mm-MG, 45 Tonnen  
Nahkampfkanone 1 Selbstfahrgeschütz (CH), Herstellungsjahr 1943, Prototyp auf verlängertem Chassis Pz 39 5 Mann  
7,5-cm-Kanone später 10,5-cm-Haubitze 42 10 Tonnen
Nahkampfkanone 2 Gustav Sturmgeschütz (CH), Herstellungsjahr 1942–1945, Prototyp in vier Versionen, keine Serienfertigung 5 Mann, 7,5-cm-Panzerabwehrkanone, 24 Tonnen  
Panzerwagen 39 (Praga) Leichter Kampfwagen (CSR/CH), Herstellungsjahr 1938–1939, 24 Stück beschafft 3 Mann, 24-mm-Kanone 38, 2 × 7,5-mm-MG, 8 Tonnen  
Universal Carrier T16 Transportfahrzeug für Panzer-Grenadiere (GB), Herstellungsjahr 1944, 302 Stück gekauft, 1965 wieder verkauft 2+6 Mann, 4,7 Tonnen  
Panzerjäger G13 Selbstfahrgeschütz (CSR/D), Herstellungsjahr 1944–1949, 158 Stück gekauft 1 × 7,5-cm-Panzerabwehrkanone 1940, 1 × 7,5-mm-MG, 4 Mann, 16 Tonnen  
Leichter Panzer 51 Spähpanzer (F), Herstellungsjahr 1953–1957 200 Stück gekauft

 

7,5-cm-Panzerkanone 51 1 × 7,5-mm-MG, 3 Mann 14,5 Tonnen
Panzerhaubitze AMX 13 Panzerartillerie (F), Herstellungsjahr 1956, 4 Stück für Truppenversuche gekauft
10,5-cm-Haubitze L30 1 × 7,5-mm- oder 7,62-mm-MG, 5 Mann 16,5 Tonnen
Mittlerer Panzer 1958 Kampfpanzer (CH), Herstellungsjahr 1958, 2 Prototypen, 10 Vorserienfahrzeuge 1 × 8,4-cm-Panzerkanone 58, 1 × 20-mm-Kanone, 1 × 7,5-mm-MG, 4 Mann, 35 Tonnen  
35 mm Flab Panzer B22L Sonderpanzer (CH), Herstellungsjahr 1977/78, 2 Prototypen 2 × 35-mm-Kanone Oerlikon KDA, 3 Mann, 46 Tonnen  
15 cm Schwere Haubitze 1942 L28 Haubitze (CH), Herstellungsjahr 1942 schussbereit 6,8 Tonnen
76,2-mm-Panzerabwehrkanone Panzerabwehrkanone „Ratsch-Bumm“ (UdSSR), Herstellungsjahr 1938[4]

Als Leihgabe an das Schweizerische Militärmuseum Full übergeben. || 2 Tonnen ||

Jagdpanzer 38 Panzerjäger (CSR/D), Herstellungsjahr 1944–1945, Geschenk aus F, Versuche in CH, Vorgänger des G13

Als Leihgabe an das Schweizerische Militärmuseum Full übergeben. ||1 × 7,5-cm-Panzerabwehrkanone 39 L48, 1 × Flab-MG, 4 Mann, 16 Tonnen ||  

Jagdpanzer V Jagdpanther Panzerjäger (D), Herstellungsjahr 1943–1945, Geschenk aus F, Versuche in CH 1 × 8,8-cm-Kanone L71, 1 × 7,92-mm-MG, 5 Mann, 46 Tonnen

 

Panzerkampfwagen V Panther Kampfpanzer (D), Herstellungsjahr 1943–1945, Geschenk aus F, Versuche in CH 1 × 7,5-cm-Kanone L70, 3 × 7,92-mm-MG, 5 Mann, 44,8 Tonnen  
M7 Priest Selbstfahrgeschütz (USA), Herstellungsjahr ab 1942, Geschenk aus F, Versuche in CH 1 × 10,5-cm-Haubitze, 1 × 12,7-mm-MG, 7 Mann, 24 Tonnen  
Kampfpanzer M47 „Patton“ Kampfpanzer (USA), Herstellungsjahr 1950, Kauf für Versuche in CH 1 × 9-cm-Kanone L70, 2 × 7,62-mm-MG, 1 × 12,7-mm-MG, 5 Mann, 44 Tonnen  
Centurion Bridgelayer Brückenlegepanzer (GB), Herstellungsjahr 1961–1963, 2 Exponate gekauft für Versuche in der CH Chassis wie Pz 57 Centurion 3 Mann, 50,8 Tonnen

 

Centurion Mark III Kampfpanzer (GB), Herstellungsjahr 1948–1952, Kauf in Kanada 1 × 8,4-cm-Kanone, 2 × 7,6-mm-MG, 4 Mann, 50 Tonnen  
Leopard 2 Kampfpanzer (D) M+77101 als erster von 35 1987 aus Deutschland gelieferten Leopard 2, 345 Leopard 2 wurden bis 1993 in Thun gefertigt 4 Mann, 120-mm-Glattrohrkanone 42 Schuss, 62 Tonnen  

Literatur

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  • Martin Haudenschild: Die Entwicklungsgeschichte des Panzer 68, SAM, Ausgabe März 2006, (online-PDF 4,17 MB)
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Commons: Panzermuseum Thun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Eidgenössisches Department für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport: Hinweis auf der Seite des Eidgenössischen Departments für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport auf das Panzermuseum Thun (Memento vom 3. Mai 2013 im Internet Archive)
  2. a b Dokumentation Panzermuseum Thun (PDF, 22,5 kB) (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive), eingesehen am 30. April 2018
  3. BZ Berner Oberländer, Die ehemalige Militärstadt verliert ihr Panzermuseum, 21. November 2023
  4. Angabe lt. Panzermuseum Thun. Aber nicht möglich, da die Waffe erst zwei Jahre später entwickelt wurde und erst ab 1941 produziert wurde

Koordinaten: 46° 45′ 28,2″ N, 7° 36′ 58,9″ O; CH1903: 613578 / 178532