Parlamentswahl in Grönland 2025

15. Wahl des Inatsisartut
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Die Parlamentswahl in Grönland 2025 wird die 15. Wahl des Inatsisartut sein. Sie musste spätestens vier Jahre nach der Wahl 2021, also bis zum 6. April 2025 stattfinden. Am 4. Februar 2025 legte das Parlament den Termin auf den 11. März 2025 fest.

Wahlrecht

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Die 31 Abgeordneten des Inatsisartut werden unter Anwendung des Verhältniswahlrechts in einem landesweiten Wahlkreis bestimmt. Die Sitzzuteilung erfolgt nach dem D’Hondt-Verfahren.

Ausgangslage

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Nach der Wahl 2021 war anfangs das Kabinett Egede I unter Múte B. Egede mit einer Koalition aus Inuit Ataqatigiit und Naleraq gebildet worden. Diese Zusammenarbeit wurde im Folgejahr durch eine Regierungszusammenarbeit aus Inuit Ataqatigiit und Siumut ersetzt und das Kabinett Egede II gebildet.

Die vorherige Wahl war erstmals zusammen mit der Kommunalwahl durchgeführt worden. Am 10. Januar 2025 wurde der Termin für die Kommunalwahl 2025 auf den 1. April 2025 festgelegt, aber vorläufig keine Entscheidung über den Wahltermin für die Parlamentswahl getroffen.[1]

Wegen des verstärkten internationalen Interesses an Grönland warnte die grönländische Folketingsabgeordnete Aaja Chemnitz im Voraus vor einer möglichen ausländischen Einmischung in das grönländische Wahlgeschehen.[2] Aus diesem Grund wurde am 4. Februar 2025 beschlossen, dass Parteien in Zukunft keine Parteispenden aus dem Ausland (wohl aber aus Dänemark) und keine anonymen Parteispenden mehr annehmen dürfen.[3]

Am 4. Februar 2025 wurde der Wahltermin auf den 11. März 2025 gelegt, womit für die eigentliche gesetzliche Regelung, dass zwischen der Ausschreibung der Wahl und dem Wahltermin mindestens sechs Wochen liegen müssen, eine Ausnahme gemacht wurde.[4]

Teilnehmende Parteien

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Nach der Wahl 2021 waren die fünf Parteien Inuit Ataqatigiit, Siumut, Naleraq, Demokraatit und Atassut im Inatsisartut vertreten. Daneben wurde vom ehemaligen Abgeordneten der Naleraq und Siumut Henrik Fleischer 2023 die neue separatistische Partei Qulleq gegründet, die bis Ende Januar 2025 870 Unterschriften sammeln musste, um bei der Wahl antreten zu dürfen.[5] Die beiden Parteien Nunatta Qitornai und Suleqatigiissitsisut, die 2021 den Einzug ins Parlament verpasst haben, sind seit Jahren nicht mehr öffentlich in Erscheinung getreten. Qulleq gelang es Anfang Februar, die notwendige Zahl an Unterschriften einzusammeln.[6]

Partei Kürzel Deutsche Bedeutung Ausrichtung Vorsitzender
Inuit Ataqatigiit IA Gemeinschaft der Inuit demokratisch-sozialistisch Múte B. Egede
Siumut S Vorwärts sozialdemokratisch Erik Jensen
Naleraq N Peilmarke zentristisch, separatistisch, populistisch Pele Broberg
Demokraatit D Demokraten sozialliberal Jens Frederik Nielsen
Atassut A Gemeinsinn konservativ, wirtschaftsliberal, unionistisch Aqqalu Jerimiassen
Qulleq Specklampe separatistisch Karl Ingemann

Kandidaten

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Bei der Wahl treten 213 Kandidaten an, die sich folgendermaßen auf die einzelnen Parteien verteilen:[7]

Partei Kandidaten
Inuit Ataqatigiit 39
Siumut 51
Naleraq 62
Demokraatit 25
Atassut 20
Qulleq 16

Mit Ausnahme von Eqaluk Høegh und Kalistat Lund (beide Inuit Ataqatigiit) und Knud Mathiassen (parteilos, zuvor Inuit Ataqatigiit und Naleraq) traten alle bisherigen Parlamentsmitglieder erneut an. Mehrere Mitglieder waren in der vorherigen Legislatur freiwillig ausgetreten. Von diesen und denjenigen, die in der letzten Wahlperiode als Stellvertreter Mitglied gewesen waren, verzichteten Sofia Geisler, Asii Chemnitz Narup, Hans Aronsen, Charlotte Píke, Harald Bianco, Mariia Simonsen, Johan Lund Olsen (alle Inuit Ataqatigiit), Qarsoq Høegh-Dam, Aslak Wilhelm Jensen, Jens Kristian Therkelsen, Dines Mikaelsen, Najaaraq Møller (alle Siumut), Bjørk Lange Olsen (Demokraatit) und Siverth K. Heilmann (Atassut) auf eine erneute Kandidatur. Dazu kommen einige Kandidaten, die bereits in vorherigen Legislaturperioden Mitglied gewesen waren, 2021 aber nicht antraten oder nicht gewählt wurden: Iddimanngiiu Bianco, Ane Hansen (beide Inuit Ataqatigiit), Kelly Berthelsen, Knud Kristiansen, Storm Ludvigsen, Evelyn S. Mølgaard, Nikku Olsen (alle Siumut), Anthon Frederiksen, Finn Karlsen, Villy Olsvig, Vittus Qujaukitsoq (alle Naleraq), Per Berthelsen, Justus Hansen, Simigaq Heilmann, Bo Martinsen (alle Demokraatit) und Henrik Fleischer (Qulleq).

Einzelnachweise

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  1. Kassaaluk Kristensen: Kommunalvalg holdes 1. april. Sermitsiaq.AG (10. Januar 2025).
  2. Thomas Munk Veirum: Bekymring over politisk indblanding fra udlandet og amerikansk lovforslag. Sermitsiaq.AG (16. Januar 2025).
  3. Christine Hyldal: Nu er det forbudt at modtage anonyme og udenlandske valgbidrag. Kalaallit Nunaata Radioa (4. Februar 2025).
  4. Thomas Munk Veirum: Múte klar med valgdato - Inatsisartut tager stilling. Sermitsiaq.AG (4. Februar 2025).
  5. Tôrtia Reimer-Johansen: Qulleq indsamler underskrifter for at stille op til valg til Inatsisartut. Sermitsiaq.AG (5. Januar 2025).
  6. Jensine Berthelsen: Partiet Qulleq klar til at stille op. Sermitsiaq.AG (7. Februar 2025).
  7. Valgnævnet har ved sit møde i dag den 19. februar 2025 godkendt nedenstående kandidater som opstiller til valget til Inatsisartut den 11. marts 2025. Naalakkersuisut (19. Februar 2025).