Parlamentswahl in Portugal 1976

Wahl
1975Parlamentswahl 19761979
(in %)[1]
 %
40
30
20
10
0
34,89
24,35
15,98
14,39
1,67
4,03
4,70
Sonst.
L/Ug
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1975
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
−2,98
−2,04
+8,37
+1,93
+0,88
−3,91
−2,25
Sonst.
L/U
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
g Leere oder ungültige Stimmzettel

Die Parlamentswahl in Portugal 1976 fand am 25. April in einem Klima heftiger politischer Kämpfe über den weiteren Weg der Nelkenrevolution von 1974 statt. Demonstrationen, Streiks und Bombenattentate bestimmten zunehmend die Auseinandersetzungen der verschiedenen politischen Richtungen. Es war die erste Wahl in Portugal, die auf der Grundlage der am 2. April angenommenen neuen demokratischen Verfassung erfolgte, die die frühere aus den Zeiten des Estado Novo ersetzte. Das Land befand sich in einer durch eine galoppierende und unkontrollierbare Inflation sowie wachsende Arbeitslosigkeit gekennzeichneten ernsten wirtschaftlichen und finanziellen Situation.[2]

1
40
107
73
42
40 107 73 42 
Insgesamt 263 Sitze
  • UDP: 1
  • PCP: 40
  • PS: 107
  • PPD: 73
  • CDS: 42

Bei den Wahlen siegte die sozialdemokratische Sozialistische Partei, die damit leicht unter den Ergebnissen von 1975 blieb. Auch der konservativ-liberalen Demokratischen Volkspartei (PPD), die 1976 in Sozialdemokratische Partei (PSD) umbenannt wurde, gelang keine Verbesserung ihres Ergebnisses von 1975. Das rechtskonservative Soziale und Demokratische Zentrum (CDS), das am 2. April gegen die Annahme der aus seiner Sicht „sozialistischen Verfassung“ gestimmt hatte, konnte sein Wahlziel erreichen und stärker als die ebenfalls ihr Wahlergebnis verbessernde Portugiesische Kommunistische Partei (PCP) werden.

Mit diesen Ergebnissen etablierten sich die vier politischen Hauptkräfte in der portugiesischen Politik für die folgenden Jahrzehnte.

Erst nach der Präsidentschaftswahl vom 27. Juni wurde durch den von PS, PPD und CDS unterstützten neu gewählten Präsidenten, Ramalho Eanes, der Vorsitzende der PS, Mário Soares, mit der Bildung der ersten verfassungsmäßigen Regierung beauftragt. Soares bildete eine von der PS getragene Minderheitsregierung aus Sozialisten, Militärs und unabhängigen Fachleuten, die am 23. Juli 1976 ihre Arbeit begann und bis Dezember 1977 agierte.[3]

Die Wahlbeteiligung lag bei 83,53 %.[1] Die Auszählung erfolgte nach dem D’Hondt-Verfahren.

Wahlergebnisse

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Sitzverteilung und stärkste Partei in den Wahlkreisen
Partei Stimmen Sitze
Anzahl % +/− Anzahl +/−
  Partido Socialista 1.912.921 34,9 −3,0 107 −9
  Partido Popular Democrático 1.335.381 24,4 −2,0 73 −8
  Centro Democrático e Social 876.077 16,0 +8,4 42 +26
  Partido Comunista Português 788.830 14,4 +1,9 40 +10
  União Democrática Popular 91.690 1,7 +0,9 1
  Frente Socialista Popular 42.162 0,8 −0,4
  Partido Comunista dos Trabalhadores Portugueses 36.200 0,7
  Movimento de Esquerda Socialista 31.332 0,6 −0,4
  Partido da Democracia Cristã 29.874 0,5
  Partido Popular Monárquico 28.320 0,5 −0,1
  Liga Comunista Internacionalista 16.269 0,3 +0,1
  Partido Comunista de Portugal (marxista-leninista) 15.830 0,3
  Aliança Operário-Camponesa 15.778 0,3
  Partido Socialista Revolucionário 5.171 0,1
  Ungültige Stimmzettel 257.696 4,7 −2,3
  Gesamt 5.483.461 100,0 263 +13
Wahlberechtigte 6.564.667
Wahlbeteiligung 83,5 %
Quelle: Comissão Nacional de Eleições[1]

Siehe auch

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b c Mapa oficial da CNE. (PDF) In: Comissão Nacional de Eleições. Abgerufen am 6. Dezember 2024 (portugiesisch).
  2. Marques, 2001: 645
  3. Marques, 2001: 649