Die Parlamentswahlen im Libanon 1972 wurden zwischen dem 16. und dem 30. April abgehalten.[1] Es waren die letzten Parlamentswahlen vor der Zeit des Bürgerkriegs im Libanon; für 20 Jahre – bis zur Wahl 1992 – fanden keine Wahlen zur Assemblée nationale statt.

Unabhängige Kandidaten gewannen die Mehrheit der Sitze, obwohl die meisten von ihnen als Mitglieder verschiedener Blöcke betrachtet wurden. Die Wahlbeteiligung lag bei 54,4 %.[2] Insgesamt gaben 721.022 Menschen ihre Stimme ab.

Hintergrund

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Gemäß der Verfassung von 1960 wurden die 99 Sitze unter den ethnischen und religiösen Gruppen aufgeteilt:[3]

Gruppe Sitze
Maronitische Christen 30
Sunnitische Muslime 20
Schiitische Muslime 19
Griechisch-Orthodoxe 11
Drusen 6
Griechisch-Katholische 6
Armenisch-Orthodoxe 4
Protestanten 1
Armenische Katholiken 1
andere 1

Ergebnis

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Partei Anteil Sitze +/-
Nationalliberale Partei 11,1 % 11 0
Kataeb-Partei 7,1 % 7 −2
Progressiv-Sozialistische Partei 5,1 % 5 0
Armenische Revolutionäre Föderation 5,1 % 5 +1
Libanesischer Nationalblock 4,0 % 4 −2
Demokratisch-Sozialistische Partei 2,0 % 2 Neu
Sozialistisch-Arabische Vorhutpartei 1,0 % 1 Neu
Demokratische Partei 1,0 % 1 Neu
Union der Volksarbeitskräfte 1,0 % 1 New
Sozialdemokratische Hntschak-Partei 0,0 % 0 New
Demokratisch-liberale Partei 0,0 % 0 New
Syrische Soziale Nationalistische Partei 0,0 % 0 New
Unabhängige 63,6 % 63 +5
Ungültige/leere Zettel - - -
Gesamt 100 99 0
Quelle: Dieter Nohlen u. a.: Elections in Asia. Volume I, 2001.

Von den 63 unabhängigen Abgeordneten wurden 48 als Mitglieder verschiedener Blöcke betrachtet:[4]

  • 9 im Faranjiyyah-Block
  • 8 im Skaff-Block
  • 7 im Karami-Block
  • 7 im Assad-Block
  • 6 im Hamada-Block
  • 4 im Arslane-Block
  • 3 im Salam-Block
  • 3 im Dschumblat-Block
  • 1 trat der Armenischen Revolutionären Föderation bei[5]

Einzelnachweise

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  1. Dieter Nohlen, Florian Grotz, Christof Hartmann: Elections in Asia: A data handbook. Volume I, 2001, ISBN 0-19-924958-X, S. 183.
  2. Dieter Nohlen, Florian Grotz, Christof Hartmann: Elections in Asia: A data handbook. Volume I, 2001, ISBN 0-19-924958-X, S. 184.
  3. Lebanon (PDF-Datei; 19 kB) Inter-Parliamentary Union
  4. Dieter Nohlen, Florian Grotz, Christof Hartmann: Elections in Asia: A data handbook. Volume I, 2001, ISBN 0-19-924958-X, S. 189–190.
  5. [1] Armenian Deputies in Lebanon (1929–2009)