Parthenopolis (Chalkidike)

antike Stadt auf der Halbinsel Chalkidiki in Zentralmakedonien

Parthenopolis (altgriechisch Παρθενόπολις) war eine antike Stadt auf der Halbinsel Chalkidiki in Zentralmakedonien.

Der antike Geograph Stephanos von Byzanz erwähnt Parthenopolis als eine Stadt in Mygdonien.[1] Drei Meilen östlich des heutigen Dorfs Parthenonas auf dem Berg Itamos auf der Halbinsel Sithonia in der Präfektur Chalkidiki wurden Reste menschlicher Nutzung gefunden und 1990 von Julia Vokotopoulou (1939–1995) in Zusammenarbeit mit der 16. Ephorie für Prähistorische und Klassische Altertümer in Thessaloniki untersucht.[2] Dabei wurde ein kleines, etwa 10 × 5 Meter messendes Heiligtum ausgegraben. Die ebenfalls ausgegrabenen Keramikfunde stammen aus der geometrischen und der archaischen Periode.[3] Aufgrund der Inschrift Διός („des Zeus“) auf einer der Scherben schlossen die Ausgräber, dass das Heiligtum dem Zeus, wegen seiner Gipfellage dem Zeus Koryphaios („der Oberste“) geweiht war. Die Ausgräber glaubten, dass im Bereich des Fundortes am ehesten die von Stephanos von Byzanz erwähnte antike Siedlung Parthenopolis zu suchen sei.[2] Doch wurde die Verbindung des Heiligtums von Parthenonas mit dem bei Stephanos genannten Parthenopolis infrage gestellt[4] und gilt insgesamt als unsicher.[5]

Literatur

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  • Barrington Atlas of the Greek and Roman World: Map-by-map Directory. Band 1, B4.
  • Julia Vokotopoulou, Matheos Besios, Eleni Trakosopoulou: Παρθενώνας Χαλκιδικής: ιερό σε κορυφή του Ίταμου. (Parthenon of Chalcidice: A sanctuary on the top of Mt. Itamos). In: Αρχαιολογικό Έργο στη Μακεδονία και στη Θράκη. (To Archaiologiko Ergo sti Makedonia ke Thraki.) Nummer 4, 1990, Thessaloniki 1993, S. 425–438.
  • Julia Vokotopoulou: Cities and Sanctuaries of the Archaic Period in Chalkidike. In: The Annual of the British School at Athens. Band 91, 1996, S. 319–328, hier S. 327.
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Anmerkungen

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  1. Stephanos von Byzanz, Ethnika s. v. Παρθενόπολις (§ P504.8): „Parthenopolis, Stadt in Makedonien, <benannt> nach den Töchtern des Grastos, des Sohnes des Mygdon, wie Theagenes in den Makedonika ... <angibt>: «Von den Töchtern aber <***> wegen ihrer unzivilisierten Lebensweise und der mangelnden Geselligkeit gründete <Grastos> eine Stadt, welche noch heutzutage ihretwegen Parthenopolis heisst». Der Bürger <heisst> Parthenopolit.“ (Übersetzung nach Margarethe Billerbeck, Arlette Neumann-Hartmann (Hrsg.): Stephani Byzantii Ethnica (= Corpus Fontium Historiae Byzantinae. 43, 4). Band 4. De Gruyter, Berlin/Boston 2016, S. 27).
  2. a b Julia Vokotopoulou, Matheos Besios, Eleni Trakosopoulou: Parthenon of Chalcidice: A sanctuary on the top of Mt. Itamos. In: To Archaiologiko Ergo sti Makedonia ke Thraki. Band 4, 1990, S. 425–438.
  3. Michalis Tiverios: Greek Colonisation of the Northern Aegean. In: Gocha R. Tsetskhladze (Hrsg.): Greek Colonisation: An Account of Greek Colonies and other Settlements Overseas. Band 2, Brill, Leiden/Boston 2008, S. 1–154, hier S. 49.
  4. Pernille Flensted-Jensen: Thrace from Axios to Strymon. In: Mogens Herman Hansen, Thomas Heine Nielsen (Hrsg.): An Inventory of Archaic and Classical Poleis. Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-814099-1, S. 810–853, hier S. 815.
  5. Julia Vokotopoulou: Cities and Sanctuaries of the Archaic Period in Chalkidike. In: The Annual of the British School at Athens. Band 91, 1996, S. 319–328, hier S. 327 mit Taf. 49 verzichtet darauf, den Namen Parthenopolis im Zusammenhang mit der Fundbeschreibung zu nennen; siehe auch Eva Winter: Stadtspuren. Zeugnisse zur Siedlungsgeschichte der Chalkidiki (= Frankfurter Archäologische Schriften. Band 3). Reichert, Wiesbaden 2006, S. 127–128; bereits Michael Zahrnt: Olynth und die Chalkidier. Untersuchungen zur Staatenbildung auf der Chalkidikischen Halbinsel im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. (= Vestigia. Band 14). C.H. Beck, München 1971, S. 212 urteilte: „die Angabe πόλις Μακεδονίας bei Steph.Byz. ist zu ungenau, um eine Lokalisierung der Stadt auf der Sithonia zu erlauben“.

Koordinaten: 40° 7′ 54,4″ N, 23° 52′ 19,9″ O