Patriotiko Metopo

Widerstandsgruppe in der Griechischen Militärjunta, federführend von Mikis Theodorakis mitorganisiert

Die Patriotiko Metopo (auch Patriotiko Antidiktatoriko Metopo oder PAM) war eine der wenigen Widerstandsgruppen in der Griechischen Militärjunta und wurde federführend von Mikis Theodorakis mitorganisiert.

Geschichte

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Die „Patriotiko Metopo“ (deutsch: „Patriotische Front“) gründete sich wenige Tage nach dem gewaltsamen Putsch durch Oberst Georgios Papadopoulos unter anderem aus der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) und der Vereinten Demokratischen Linken (Eniaia Dimokratiki Aristea, EDA),[1] die die einzigen Gruppen, also Kommunisten und andere Politisch Linke, welche in der Lage waren, sich gegen die faschistische Machtergreifung zu wehren, repräsentierten. So arbeitete sie ab 1968 mit der Dimokratiki Amyna (Demokratische Verteidigung – DA), einem Zusammenschluss aus konservativen, namentlich der vorigen Regierungspartei EK und sozialdemokratischen Kräften zusammen. Diese Gründung war außergewöhnlich, da es im Kontext der Machtergreifung der Junta kaum Widerstand durch die Griechische Bevölkerung gab. Das lag daran, dass die Griechische Bevölkerung in einer abwartenden Haltung der neuen Regierung stand und somit gewaltsamer Widerstand zu einer Verurteilung geführt hätte. Griechenland hatte gerade zwei Kriege, den Zweiten Weltkrieg und den Griechischen Bürgerkrieg als Schauplatz zwischen Ost und West durchgemacht und zeigte dadurch eine gewisse Kriegsmüdigkeit. Der Komponist Mikis Theodorakis wirkte bis zu seiner Verhaftung im August 1967 mit anschließender Haft und Folter im Konzentrationslager Oropos bei der PAM mit und rief zum Widerstand gegen die Obristendiktatur auf, nachdem er vorher schon untergetaucht war.[2] Theodorakis’ Musik war bereits am 1. Juni 1967 verboten worden; wer sie anhörte, musste mit einer Haftstrafe rechnen. Mithilfe internationaler Künstler (Dmitri Schostakowitsch, Leonard Bernstein, Arthur Miller, Yves Montand, Sir Laurence Olivier und Harry Belafonte[3]), welche sich zusammengetan hatten, um auf die Verhaftung des Komponisten aufmerksam zu machen, konnte die Obrigkeit der Junta 1970 vom Außenpolitiker Jean-Jacques Servan-Schreiber überzeugt werden, Theodorakis ins französische Exil zu entlassen. Theodorakis gilt heute als antifaschistischer Held in Griechenland. Am 6. Juli 2020 feierte er seinen 95. Geburtstag.[4] Der Protest gegen die Militärdiktatur blieb weitestgehend friedlich, die verbreitetste Protestform waren Graffiti. Friedlicher Protest war wichtig, da die USA es zunächst versuchten, den Protest zu diskreditieren, um das gegenseitige Verhältnis zwischen Junta und weißem Haus aufrechtzuerhalten.[5] Ein anderer Grund war, dass die Bevölkerung aufgrund des gerade erst zurückliegenden Bürgerkriegs eine Abneigung gegenüber kommunistischer Politik entwickelt hatte und drastische Folgen hinnahm.[6]

Gegenwart

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Die PAM kann gemeinsam mit der PAK (Panhellinio Apeleftheorotiko Kinima – Panhellenische Befreiungsbewegung), welche in Stockholm (im Exil) von dem vorherigen Premierminister Andreas Papandreou gegründet wurde und finanzielle Unterstützung der schwedischen Regierung erhielt, als ideologische Vorläuferin der Panellinio Sosialistiko Kinima (PASOK) gesehen werden. Gleichzeitig hat sich die rechtspopulistische Partei Patriotiko Metopo – Lacedamons (Patriotische Front – Lakedaimons) gegründet, welche den Namen in Referenz an die Grenzwächtermythologie verwenden, als Feind, „der abgewehrt werden muss“ allerdings statt der Militärjunta eine zunehmende Zahl an Migranten sehen.[7]

Verarbeitung in der Kunst

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Durch Mikis Theodorakis wurde die PAM flächendeckender bekannt, unter anderem durch seine Liederzyklen der PAM-Lieder (Lieder der Patriotischen Front, Mikis Theodorakis),

  • O Ilios ke o Chronos (Sonne und Zeit)[8]
  • Ta Tragoudia gia tou Andrea (Lieder für Andreas)[9]
  • Nichta Thanatou (Todesnacht, Manos Elefteriou)[10]
  • Arcadies I–X; Tria Negrika Tragoudia (Drei negrische Lieder, Léopold Sédar Senghor)

sowie der durch mit ihm als Komponist kreierte Film

Einzelnachweise

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  1. Polyneris Voglis: The Junta came into power by the force of arms, and will only go by the force of arms. 27. August 2011, abgerufen am 6. November 2020 (englisch).
  2. LEBENSETAPPEN. Abgerufen am 6. November 2020.
  3. Buch „Mikis Theodorakis The Greek Soul“. AGYRA Verlag, 2004, ISBN 978-960-422-132-5
  4. Zeuge seiner verratenen Heimat: Mikis Theodorakis zum 95. Geburtstag. Abgerufen am 6. November 2020.
  5. Kim Christiaens: ‘Communists are no Beasts’: European Solidarity Campaigns on Behalf of Democracy and Human Rights in Greece and East–West Détente in the 1960s and Early 1970s. In: Contemporary European History. Band 26, Nr. 4, November 2017, ISSN 0960-7773, S. 621–646, doi:10.1017/S0960777317000364 (cambridge.org [abgerufen am 6. November 2020]).
  6. Katherine Stefatos: 1Engendering the Nation:Women, state oppression and political violence in post-war Greece(1946-1974). 2012, abgerufen am 6. November 2020 (englisch).
  7. Pame | Πατριωτικό Μέτωπο Λακεδαιμόνιοι. Abgerufen am 6. November 2020 (griechisch).
  8. LE SOLEIL ET LE TEMPS ( O ILIOS KE O CHRONOS ) 1/1 - YouTube. Abgerufen am 6. November 2020.
  9. Theodorakis Andreas 1974 - YouTube. Abgerufen am 6. November 2020.
  10. Nihta thanatou : Theodorakis Mikis : Mygreek.fm. Abgerufen am 6. November 2020.