Paul-Schneider-Gemeindezentrum
Das evangelische Gemeindezentrum Paul Schneider, benannt nach Paul Schneider, erbaut 1957 bis 1967, steht in der Belßstraße 88 im Berliner Ortsteil Lankwitz des heutigen Bezirks Steglitz-Zehlendorf.
Geschichte
BearbeitenSeit 1955 versammelten sich die Gemeindeglieder des Südteils von Lankwitz zum Gottesdienst in der Luther-Kapelle des Luther-Friedhofs in der Malteserstraße. In den Jahren 1957 bis 1958 erbaute Hans Wolff-Grohmann[1] im Architekturstil der Nachkriegsmoderne für den Gemeindeteil „Lankwitz-Ost“ ein Gemeindeheim mit Kirche, das am 14. September 1958 unter dem Namen „Paul-Schneider-Gemeindeheim“ eingeweiht wurde. Mit der Teilung der Lankwitzer Gemeinde 1963 wurde die Paul-Schneider-Kirchengemeinde selbständig.[2] Seit 1. Dezember 2012 bildet sie mit der Evangelischen Dreifaltigkeits-Kirchengemeinde, der Evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde und der Evangelischen Dorf-Kirchengemeinde einen Pfarrsprengel.[3]
Baubeschreibung
BearbeitenDas Gemeindezentrum besteht aus einem Bauensemble: dem Gemeindeheim mit dem Gemeindebüro sowie dem Kirchsaal und davon getrennt stehendem Glockenturm sowie einem Pfarrhaus mit Wohnung für den Küster und dem Gemeindebüro. Das Jugendhaus, das zusammen mit dem Glockenturm 1960 nach Plänen des Architekten Werner Harting gebaut wurde, ist inzwischen abgerissen. Etwas abseits entstand, geplant vom Architekten Werner Weber, 1965 bis 1967 eine Kindertagesstätte.[1]
Der Campanile ist ein Stahlbetonskelettbau auf quadratischem Grundriss, der 1960 zusammen mit dem Jugendhaus ergänzt wurde.[1]
Orgel
BearbeitenIm hinteren Teil des Kirchsaals steht eine von der Firma E. F. Walcker & Cie im Jahr 1960 gebaute Orgel.[4] Das Opus 3929[5] verfügt über zehn Registern auf zwei Manualen und Pedal. Es hat folgende Disposition:
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
Geläut
BearbeitenIn der Glockenstube des Turms hängt ein Bronzegeläut aus drei Glocken, das von Petit & Gebr. Edelbrock 1961 hergestellt wurde.[6]
Schlagton | Gewicht (kg) |
Durchmesser (cm) |
Höhe (cm) |
Krone (cm) |
Inschrift |
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gis′ | 550 | 97 | 84 | 15/16 | SELIG SIND DIE DA HUNGERT UND DÜRSTET NACH DER GERECHTIGKEIT, DENN SIE SOLLEN SATT WERDEN + MATTHÄUS 5,6 + |
cis′′ | 220 | 70 | 59 | 12/13 | SELIG SIND DIE DA LEID TRAGEN + DENN SIE SOLLEN GETRÖSTET WERDEN + MATTHÄUS 5,4 + |
dis′′ | 150 | 63 | 54 | 9 | SELIG SIND DIE FRIEDFERTIGEN; + DENN SIE WERDEN GOTTES KINDER HEISSEN + MATTHÄUS 5,9 + |
Literatur
Bearbeiten- Marcus Cante u. a.: Berlin und seine Bauten. Teil VI: Sakralbauten. Dom Publ., Berlin 1997, ISBN 3-433-01016-1, S. 417.
- Günther Kühne, Elisabeth Stephani: Evangelische Kirchen in Berlin. CZV-Verlag, Berlin 1986, ISBN 3-7674-0158-4.
- Klaus-Dieter Wille: Die Glocken von Berlin (West). Geschichte und Inventar. Gebr. Mann, Berlin 1987, ISBN 3-7861-1443-9.
- Paul-Schneider-Gemeinde: Festschrift zum 60. Jubiläum am 2. September 2018. Berlin 2018.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Cante: Berlin und seine Bauten. Teil VI. 1997, S. 417.
- ↑ Lankwitzer Kirchengemeinden, abgerufen am 25. September 2019.
- ↑ Kirchliches Amtsblatt der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Nr. 11/2011, S. 226; abgerufen am 27. September 2019 (PDF).
- ↑ Opusliste auf der Website der Erbauerfirma, abgerufen am 25. September 2019 (xls-Format).
- ↑ Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg: B0123, E. F. Walcker & Cie., Ludwigsburg Register Opus-Bücher. S. 19; abgerufen am 27. September 2019 (PDF).
- ↑ Wille: Die Glocken von Berlin (West). 1987, S. 186.
Koordinaten: 52° 25′ 46,8″ N, 13° 21′ 25,8″ O