Paul Beer

deutscher Altphilologe, Germanist, Zeitschriftenherausgeber und Gymnasialprofessor

Paul Hugo Beer (* 30. November 1873 in Samter, Provinz Posen, Deutsches Kaiserreich; † nach 1915) war ein deutscher Gymnasiallehrer, Altphilologe und Germanist.

Paul Beer wuchs in Schneidemühl in der Provinz Posen auf, wo sein Vater Rechnungsrat war. Er besuchte das dortige Gymnasium und studierte danach Pholologie.[1] Etwa ab 1902 war er Lehrer am königlichen Comenius-Gymnasium in Lissa und wurde dort später Oberlehrer.[2] 1914 beendete er diese Tätigkeit und ging als Gymnasialprofessor wahrscheinlich an das Collegium Carolinum in Oberlahnstein.[3]

Publizistisches Wirken

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Paul Beer veröffentlichte mehrere Schriften, auch zur Volkskunde der Provinz Posen. Er begründete außerdem die angesehene Kulturzeitschrift Aus dem Posener Lande. Blätter für Heimatkunde , die er von 1906 bis 1910 leitete.[4] In seinen Veröffentlichungen vertrat er deutschnationale Positionen, die eine Stärkung der deutschen Kultur gegenüber der einheimischen polnischen unterstützten.[5]

  • Karl Wilhelm Jerusalem. Philosophische Schriften . Berlin 1900
  • Sagen und Geschichtsbilder aus dem Posener Lande. Hirz, Leipzig 1911
  • Samuel Spechts Lissaer Turmknopfchronik von 1639. Schmädicke, Lissa 1912 (auch: Beilage zum Jahresberichte des kgl. Comenius-Gymnasiums in Lissa. 1911; Digitalisat).
  • Deutsche Sprachlehre für höhere Schulen. -Ausgabe B in systematischer Darstellung. Hirt, Breslau, 1912, 2., durchgesehene Auflage 1916, mit Alfred von Sanden
  • Übungsbuch zu Sandens Sprachlehre für höhere Schulen. Breslau 1917

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Königliches Gymnasium zu Schneidemühl. XXII. Jahresbericht, Ostern 1891, S. 32; mit seinem Geburtsdatum und der Tätigkeit des Vaters
  2. Alfred von Sanden, Geschichte des Gymnasiums Lissa, 1905, S. 72, mit kurzen Angaben; siehe auch Jahresberichte des Gymnasiums
  3. Hubertus Seibert: Vom kurfürstlichen Ort zur großen kreisangehörigen Stadt. Die Geschichte Lahnsteins im 19. und 20. Jahrhundert. Lahnstein 1999, S. 568; mit kurzer Erwähnung.
  4. Manfred Laubert: Studien zur Geschichte der Provinz Posen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1927, S. 352; mit Anzeige des Verlages und Empfehlungen von offiziellen Regierungsvertretern in Posen; Joachim Rogall: Die Deutschen in der Provinz Polen und in Mittelpolen. 1993, S. 202, mit der Angabe der Redaktionsleitung der ersten fünf Jahrgänge.
  5. Agnieszka Dylewska: "Wie erst die Deutschen, dann die Polen das Posener Land bewohnten". Deutsch-polnische Beziehungen in historischen Sagen der Provinz Posen (1815–1918). In: Studia Germanica Posnaniensia. 32, 2011, S. 67–86, hier S. 74–75 (Digitalisat); mit dem Titel einer (erfundenen) Sage von ihm als Titel ihres Aufsatzes.