Paul Dijoud

französischer Politiker, Mitglied der Nationalversammlung

Paul Charles Louis Dijoud (* 25. Juni 1938 in Neuilly-sur-Seine, Département Hauts-de-Seine) ist ein ehemaliger französischer Diplomat und Politiker der Unabhängigen Republikaner RI (Républicains indépendants) und der Union für die französische Demokratie UDF (Union pour la démocratie française), der unter anderem Mitglied der Nationalversammlung und Staatssekretär in mehreren Regierungen war. Er war außerdem von 1992 bis 1994 Botschafter in Mexiko sowie zwischen 1994 und 1997 Staatsminister von Monaco.

Mitglied der Nationalversammlung, Bürgermeister und Staatssekretär

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Paul Charles Louis Dijoud absolvierte ein Studium am Institut d’études politiques de Paris (IEP de Paris), welches er 1960 beendete. Ein 1964 begonnenes Studium an der Nationalen Hochschule für Verwaltung ENA (École nationale d’administration) schloss er 1966 ab. Am 3. April 1967 wurde er für die Unabhängigen Republikaner RI (Républicains indépendants) erstmals Mitglied der Nationalversammlung (Assemblée nationale) und vertrat in dieser bis zum 12. Mai 1973 das Département Hautes-Alpes. Zugleich wurde er am 21. März 1971 als Nachfolger von Robert Garraud erstmals zum Bürgermeister von Briançon gewählt und bekleidete dieses Amt nach seiner Wiederwahl am 20. März 1977 bis 1983, woraufhin Robert de Caumont ihn ablöste.

Im Kabinett Messmer II übernahm Dijoud 13. April 1973 das Amt als Staatssekretär beim Premierminister (Secrétaire d’État auprès du Premier ministre) und war daraufhin vom 20. April 1973 bis zum 28. Februar 1974 Staatssekretär für den öffentlichen Dienst (Secrétaire d’État chargé de la Fonction publique).[1] Im darauf folgenden Kabinett Messmer III wurde er am 28. Februar 1974 zum Staatssekretär für Umwelt im Ministerium für Kultur und Umwelt (Secrétaire d’État chargé de l’Environnement) ernannt und behielt diese Funktion bis zum 28. Mai 1974.[2]

Dijoud wurde am 22. Juli 1974 im Kabinett Chirac I Staatssekretär für eingewanderte Arbeitnehmer im Arbeitsministerium (Secrétaire d’État aux Travailleurs immigrés) und bekleidete diese Funktion vom 25. August 1976 bis zum 25. März 1977 auch im anschließend gebildeten Kabinett Barre I.[3][4] Am 21. Oktober 1975 wurde er mit dem Großkreuz des Ordens des Infanten Dom Henrique von Portugal ausgezeichnet.

Anschließend war er im Kabinett Barre II zwischen dem 29. März und dem 8. Juni 1977 zunächst Staatssekretär für Raumplanung im Ministerium für Ausrüstung und Raumplanung (Secrétaire d’État auprès du ministre de l’équipement et de l’aménagement du territoire (aménagement du territoire)) sowie im Anschluss vom 8. Juni 1977 bis zum 31. März 1978 Staatssekretär für Jugend und Sport (Secrétaire d’État à la Jeunesse et aux Sports).[5]

Paul Dijoud wurde am 3. April 1978 für die Union für die französische Demokratie UDF (Union pour la démocratie française)abermals Mitglied der Nationalversammlung und vertrat in dieser nunmehr bis zum 5. Mai 1978 wiederum das Département Hautes-Alpes. Er legte sein Mandat nieder, nachdem er am 7. April 1978 im Kabinett Barre III zum Staatssekretär im Innenministerium für die Überseegebiete (Secrétaire d’État auprès du ministre de l’intérieur (départements et territoires d’outre-mer)) berufen wurde. Er bekleidete diese Position bis zum 13. Mai 1981.[6]

Botschafter in Kolumbien, Mexiko und Argentinien sowie Staatsminister von Monaco

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Am 16. März 1988 übernahm Dijoud von Pierre de Boisdeffre den Posten als Botschafter in Kolumbien. Er verblieb in diesem Amt bis zum 30. April 1991 und wurde daraufhin von Charles Crettien abgelöst.[7] Im Anschluss übergab er am 15. Juli 1992 als Nachfolger von Alain Rouquié seine Akkreditierung als Botschafter in Mexiko und übte diese Funktion bis zum 20. Dezember 1994 aus, woraufhin Bruno Delaye seine dortige Nachfolge antrat.[8]

Am 2. Dezember 1994 wurde Paul Dijoud als Nachfolger von Jacques Pierre Dupont zum Staatsminister von Monaco (Ministre d’État de Monaco). Er bekleidete dieses Amt als Regierungschef von Monaco bis zum 3. Februar 1997, woraufhin Michel Lévêque ihn ablöste.[9][10]

Nach Beendigung seiner Tätigkeit in Monaco wurde Dijoud am 26. Mai 1997 Botschafter in Argentinien, wo er als Nachfolger von Renaud Vignal sein Beglaubigungsschreiben überreichte. Er bekleidete diese Funktion bis 26. Juni 2003 und wurde daraufhin von Francis Lott abgelöst.[11] Nach seiner Rückkehr wurde er zuletzt 2006 Nachfolger von Charles Muller als Bürgermeister von Les Orres und bekleidete dieses Amt nach seiner Wiederwahl am 16. März 2008 bis zu seiner Ablösung durch Pierre Vollaire 2014.

Veröffentlichungen

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  • Le Développement touristique des Hautes-Alpes, 1970
  • Consultation nationale de la jeunesse. 58 directions de recherche, 1977
  • Compte rendu de la Conférence sur le développement économique de la Réunion. Saint-Denis, 30–31 janvier 1981, 1981
  • Développement du littoral ouest de la Basse-Terre. De Deshaies à Trois-Rivières, 1982
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Einzelnachweise

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  1. Gouvernement Messmer II (2 avril 1973 – 27 février 1974). In: Nationalversammlung von Frankreich. Abgerufen am 9. Juni 2023 (französisch).
  2. Gouvernement Messmer III (27 février 1974 – 27 mai 1974). In: Nationalversammlung von Frankreich. Abgerufen am 9. Juni 2023 (französisch).
  3. Gouvernement Chirac (27 mai 1974 – 25 août 1976). In: Nationalversammlung von Frankreich. Abgerufen am 9. Juni 2023 (französisch).
  4. Gouvernement Barre I (25 août 1976 – 25 mars 1977). In: Nationalversammlung von Frankreich. Abgerufen am 9. Juni 2023 (französisch).
  5. Gouvernement Barre II (29 mars 1977 – 31 mars 1978). In: Nationalversammlung von Frankreich. Abgerufen am 9. Juni 2023 (französisch).
  6. Gouvernement Barre III (3 avril 1978 – 13 mai 1981). In: Nationalversammlung von Frankreich. Abgerufen am 9. Juni 2023 (französisch).
  7. LISTE CHRONOLOGIQUE DES AMBASSADEURS, S. 51
  8. LISTE CHRONOLOGIQUE DES AMBASSADEURS, S. 81
  9. Monaco: Ministers of State. In: rulers.org. Abgerufen am 9. Juni 2023 (englisch).
  10. Monaco: 3. Februar 1997. In: rulers.org. Abgerufen am 9. Juni 2023 (englisch).
  11. LISTE CHRONOLOGIQUE DES AMBASSADEURS, S. 39