Paul Rinckleben

deutscher Bildhauer und Kupfertreiber

Paul Rinckleben (* 1841 in Mücheln; † 13. September 1906 in Dresden) war ein deutscher Bildhauer und Kupfertreiber.

Pheme bzw. Fama der Dresdner Kunstakademie

Rinckleben trat 1865 als Gehilfe in die Bildgießerei von Georg Ferdinand Howaldt in Braunschweig ein. Im Jahre 1883 übernahm Hermann Heinrich Howaldt die Leitung der Gießerei. Als der Vater im Dezember 1891 bei der Ausführung der Fama für die Dresdner Kunstakademie einen tödlichen Unfall erlitt, war dessen Sohn Ferdinand Adolf jedoch noch in der Ausbildung zum Erzgießer.

So ist es dem langjährigen Angestellten und Bildhauer Paul Rinckleben hoch anzurechnen, dass er die Bildgießerei zum 1. Januar 1892 als Pächter übernahm, zunächst die begonnenen Arbeiten zu Ende bearbeitete und vorliegende Aufträge eigenständig weiter führte.

Die Auftragslage war für das Braunschweiger Unternehmen zum Ende des 19. Jahrhunderts günstig, da in diese Zeit die Errichtung wilhelminischer Monumentaldenkmäler fiel, die teilweise nur in der sehr geräumigen Howaldt'schen Werkstatt in Braunschweig gefertigt werden konnten.

Rinckleben war jedoch in erster Linie Künstler; er war kein Kaufmann! So stellten sich Anfang des 20. Jahrhunderts finanzielle Engpässe ein, die zunächst 1903 durch den Eintritt als Mitgesellschafter und die Einlage von Hermanns Sohn Ferdinand Adolf Howaldt gemildert werden konnten. Im Jahr 1906 trat dennoch der Konkurs ein, an dem Rinckleben zerbrach. Er verstarb wenig später.

Das Werkstattgebäude wurde 1912 von der Schlaraffia erworben und wird heute noch als Vereinsheim, die sogenannte Okerburg, genutzt.

 
Die 1905 in Braunschweig errichtete „Okerburg“. Werkstatt und Gießhaus von Ferdinand Adolf Howaldt und Paul Rinckleben.

Literatur

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  • Hermann Kindt: Georg Howaldt und seine Werkstatt. In: Braunschweiger Kalender 1957, S. 35–40
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Commons: Paul Rinckleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien