Paul Rother (Orgelbauer)

Hamburger Orgelbaumeister

Franz Joseph Paul Rother (* 5. Januar 1871 in Schweidnitz, Niederschlesien; † 9. Juni 1960 in Hamburg[1]) war ein Hamburger Orgelbaumeister.

Schild an der Orgel der Dorfkirche in Zehna

Nach dem Tod des Hamburger Orgelbaumeisters Christian Heinrich Wolfsteller übernahm Rother im Jahr 1899 dessen „Hamburger Orgelbauanstalt“ und führte diese bis 1950 fort.[2] Nach Rothers Tod ist die Firma endgültig erloschen und wurde 1960 aus der Handwerksrolle ausgetragen.

Rother war seit 1902 in erster Ehe mit Emilie Johanna Antonie Schönbohm (1869–1929) verheiratet.[3] Im Jahr 1944 ging er seine zweite Ehe ein.[4]

Die Größe der Instrumente wird in der fünften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt. Ein großes „P“ steht für ein selbständiges Pedal und ein kleines „p“ für ein angehängtes Pedal. Eine Kursivierung zeigt an, dass die betreffende Orgel nicht mehr oder nur noch der Prospekt erhalten ist.

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1902 Eppendorf St.-Johannis-Kirche Neubau; 1916 und 1947 Umbauten durch Rother; 1953/55 ersetzt[5]
1904 Kirchwerder St. Severini
 
II/P 26 Erweiterungsumbau[6]
1906 Neustadt Lutherkirche
 
Neubau; im Zweiten Weltkrieg vernichtet
1906 Allermöhe Dreieinigkeitskirche
 
II/P 18 Neubau; Prospekt erhalten
1906 Franzburg Kirche Franzburg
 
II/P 22 Neubau, von 1906 bis 2007 in der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel[7]
1911 Ochsenwerder St. Pankratius   II/P 32 Erweiterungsumbau[8]
1911–1913 Billwerder St. Nikolai
 
II/P 32 Neubau
1914 Altona, heute St. Pauli St. Joseph Neubau; 1943 zerstört
1914 Winterhude Gelehrtenschule des Johanneums, Maria-Louisen-Straße Neubau; 1957 ersetzt[9]
1919 Zehna Dorfkirche Zehna
 
I/P 6 Neubau hinter historischem Prospekt, 1953 mutwillig zerstört, 2016 durch Mecklenburger Orgelbau restauriert
1921 Eilbek Versöhnungskirche III/P 39 (37) Neubau; Prospekt und einige Register erhalten
1927 Hamburg Israelitischer Tempel Neubau; nicht erhalten[10]
1924 Uhlenhorst St. Gertrud III/P 46 Reparatur der Orgel von Ernst Röver; 1963 ersetzt
1925 Harvestehude St. Johannis
 
Erweiterungsumbau; 1974 ersetzt, Prospekt der Marcussen-Orgel von 1882 erhalten
1929 Hamburg St. Thomas Erweiterung; 1943 zerstört[11]
1946–1947 Hamburg Englische Kirche   II/P 22 Nach Kriegsschäden Wiederherstellung der Orgel von Ernst Röver mit neuem Prospekt

Literatur

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  • Gustav Fock: Hamburgs Anteil am Orgelbau im niederdeutschen Kulturgebiet. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Nr. 38, 1939, S. 289–373 (online; Rother auf Seite 369)
  • Günther Grundmann (Hg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der Freien und Hansestadt Hamburg: Bergedorf …. Verlag Wegner, Hamburg 1953, S. 234 (Auszug)
  • Günter Seggermann: Der Hamburger Orgelbauer Paul Rother. In: Ars Organi 1999/1.
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Commons: Paul Rother (organ builder) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Sterberegister StA Hamburg-Fuhlsbüttel, Nr. 1413/1960
  2. Günther Grundmann (Hg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der Freien und Hansestadt Hamburg: Bergedorf …, 1953, Seite 234
  3. Heiratsregister StA Altona I, Nr. 1389/1902
  4. Heiratsregister StA Hamburg 2b, Nr. 83/1944
  5. Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule. 1974, S. 70.
  6. Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule. Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaues im Nord- und Ostseeküstengebiet. Verlag Bärenreiter, Kassel 1974, ISBN 3-7618-0261-7, S. 37.
  7. Orgel in Franzburg. In: Kirchenmusik Mecklenburg-Vorpommern. Abgerufen am 16. Juni 2013.
  8. Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule. 1974, S. 73.
  9. johanneum-hamburg.de Orgel
  10. Tina Frühauf: Orgel und Orgelmusik in deutsch-jüdischer Kultur. 2005, S. 274 (Anhang) (Digitalisat).
  11. Paul Marie Guillaume Joseph de Wit, Hermann Karl Anton Matzke (Hg.): Zeitschrift für Instrumentenbau. 1929, S. 766 (Auszug).